Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) beim Hund - wann sie sinnvoll ist und welche Kosten entstehen können

Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) beim Hund - wann sie sinnvoll ist und welche Kosten entstehen können

War die genaue Untersuchung innerer Körperstrukturen früher kaum möglich, helfen heute modernste technische Diagnostikverfahren auch in der Veterinärmedizin dabei, Organe und Körpergewebe für eine gezielte Beurteilung darzustellen.

Mit Hilfe der Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) werden Schichtaufnahmen der untersuchten Körperregion angefertigt, auf denen alle Gewebeformen und auch krankhafte Veränderungen in hoher Bildqualität erkennbar sind. Das hilft dem Tierarzt bei der genauen Diagnosestellung und auch in der Operationsvorbereitung. Wann eine MRT beim Hund sinnvoll ist, wie sie funktioniert und welche Kosten dafür entstehen können, sagen wir Dir hier.

Mögliche Kosten einer MRT beim Hund (nach neuer GOT von 2022):

Die Kosten für ein MRT beim Hund liegen nach GOT von 2022 zwischen 700,00€ und 2100,00€ - je nachdem ob der 1-fache, 2-fache oder 3-fache Satz vom Tierarzt berechnet wird.

Hinzu können noch zusätzliche Kosten von 20,54€ bis 61,62€ für die Kontrastmittelverabreichung (z.B. im Margen-Darm-Trakt) kommen.
Vor dem MRT lohnt es sich also nachzufragen, welcher Gebührensatz von deiner Klinik bzw. deinem Tierarzt berechnet wird.

1-facher Satz 2-facher Satz 3-facher Satz
MRT 700 Euro 1400 Euro 2100 Euro
Kontrastmittelverabreichung (z.B. Magen-Darm-Trakt) 20,54 Euro 41,08 Euro 61,62 Euro

(Diese Kosten sind Nettopreise und können je nach Aufwand, Größe des Hundes und Tierarzt variieren, daher sind nur ungefähre Angaben möglich)

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Stand 31.12.2022
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Wie funktioniert eine MRT-Untersuchung beim Hund und wann ist sie sinnvoll? 

Bei einer Magnet-Resonanz-Tomographie oder auch Kernspin-Tomographie werden anders als beim Röntgen oder der Computer-Tomographie (CT) keine ionisierenden Strahlen eingesetzt, sondern in einer Untersuchungsröhre entsteht ein magnetisches Feld rund um den Patienten.

Die positiv geladenen Kerne der Wasserstoffatome im Körper, welche normalerweise ungeordnet vorliegen, werden durch diese Magnetkraft alle in eine bestimmte Richtung ausgerichtet. Schaltet sich das Magnetfeld ab, kehren sie in ihre ursprüngliche ungeordnete Position zurück und senden dabei ein elektromagnetisches Signal aus, welches über Detektoren aufgenommen und in ein Schichtbild der entsprechenden Körperregion umgerechnet wird.

Je nach Dauer und Stärke der ausgesendeten Magnetimpulse variieren die Kontraste des Bildes. Viele solcher Bilder zusammen ergeben eine sehr genaue, dreidimensionale Darstellung ganz bestimmter Körperstrukturen, welche dann über einen Monitor vom Tierarzt ausgewertet werden können.

Die MRT eignet sich besonders gut zur Darstellung von Weichteil-Strukturen, da diese oft mit anderen Verfahren nur unzureichend oder gar nicht sichtbar gemacht werden können. Sehnen und Bänder an Gelenken, aber auch Veränderungen im Gehirn oder anderen Organen lassen sich mittels MRT untersuchen. Beispiele für den Einsatz dieser Diagnosetechnik sind etwa:

•Beurteilung von Gelenkveränderungen (Knorpel, Sehnen, Bänder)
•Wirbelsäulenverletzungen und Rückenmark
•Bandscheibenvorfall
•Untersuchung von Knochenbrüchen (auch Knochenmark)
•Darstellung von inneren Organen
•Diagnostik bei Tumorerkrankungen, v.a. im Gehirn
•Krankhafte Veränderungen am Zentralen Nervensystem
•Darstellung von Flüssigkeitsansammlungen wie Gehirnblutungen, Wasseransammlungen im Bauchraum oder ähnliches
•Unfalldiagnostik

Was sind die Vor- und Nachteile einer MRT gegenüber anderen Verfahren

Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Röntgenuntersuchung oder der Computer-Tomographie wird bei der MRT nicht mit ionisierenden Strahlen gearbeitet, welche immer auch ein gewisses Risiko bergen, Körperzellen zu schädigen. Die Magnetfelder, welche bei der Kernspin-Tomographie zur Erstellung der Schichtaufnahmen genutzt werden, sind für den Patienten ungefährlich.

Allerdings muss der Hund während der MRT-Untersuchung, die zwischen 30 und 60 Minuten dauert, in einer bestimmten Position vollkommen ruhig liegen, daher wird diese immer am narkotisierten Tier durchgeführt. Außerdem darf sich kein Metallgegenstand am oder im Hund befinden, deshalb können Tiere, die beispielsweise ein künstliches Gelenkimplantat oder einen Microchip haben, nicht mit dieser Methode untersucht werden.

Da die technischen Geräte für die Magnet-Resonanz-Tomographie sehr kostspielig sind, verfügen in der Regel nur Tierkliniken und spezialisierte Praxen über die entsprechende Ausrüstung, zu denen der Patient dann vom Haustierarzt überwiesen wird.  

So wird eine MRT-Untersuchung beim Hund durchgeführt

Nach einer gründlichen Allgemeinuntersuchung des Hundes zur Überprüfung der Narkosetauglichkeit muss der Vierbeiner zum eigentlichen Untersuchungstermin nüchtern erscheinen, darf also mindestens 12 Stunden vorher nichts mehr gefressen haben. Das Narkosemittel wird entweder als Injektion über eine Vene oder als Inhalationsanästhesie über einen Tubus verabreicht.

Wenn der Hund schläft, wird er auf einem speziellen Tisch in der Untersuchungsposition (meist auf dem Rücken) gelagert und fixiert und dann in die MRT-Röhre hinein geschoben. Ist eine Kontrastmittelgabe für die Untersuchung notwendig, wird dieses ebenfalls vorab über ein Blutgefäß injiziert.

Die lauten Klopfgeräusche, die während der Untersuchung innerhalb der MRT-Röhre entstehen, bekommt der Vierbeiner durch die Narkose gar nicht mit. Der Tierarzt entscheidet je nach Symptomen, welche Regionen mittels welcher Magnetsequenzen untersucht werden, um am Ende ein möglichst genaues Bild zur Diagnosestellung auswerten zu können.

Ist die MRT-Untersuchung abgeschlossen, wird der Hund auf dem Tisch wieder aus der Röhre heraus gefahren und so gebettet, dass er in Ruhe aus der Narkose erwachen kann.

Die Befunde aus den Schichtaufnahmen des MRT wird der Tierarzt mit dem Hundebesitzer besprechen und eine entsprechende Behandlung und Therapie für den Hund einleiten.

Was kostet eine MRT-Untersuchung beim Hund?

Tierärztliche Leistungen werden im Rahmen der Tierärztlichen Gebührenordnung (GOT) abgerechnet. Dabei muss jeder Tierarzt mindestens den einfachen Gebührensatz nehmen und kann je nach Aufwand und Schwierigkeitsgrad bis zum Dreifachen dieser Summe verlangen.

Als Hundehalter musst Du mit Kosten in Höhe von mehreren hundert Euro für die MRT-Diagnostik bei Deinem Hund rechnen. Hinzu kommen in der Regel noch die Kosten für die Allgemeinuntersuchung und Narkose, verwendete Medikamente, die aus der Diagnosenstellung resultierende Therapie (zum Beispiel Operation) und die Nachbehandlung.

Welche Kosten werden von der Hunde-Krankenversicherung übernommen?

Die SantéVet Hundekrankenversicherung erstattet die tiermedizinischen Kosten bei Krankheiten, Unfällen und Operationen bis zu 5000€ pro Jahr. Mit diesem Komplettschutz ist Dein Hund also immer bestens abgesichtert. Zudem deckt die Vorsorgepauschale Deine Ausgaben bei Präventivmaßnahmen bis zu 50 € pro Versicherungsjahr ab.

Wie lassen sich die Kosten für eine MRT-Untersuchung beim Hund vermeiden?

Wenn der Hund krank ist, will man als Hundehalter natürlich alles tun, damit es dem Vierbeiner bald wieder besser geht. Bei zahlreichen Erkrankungen helfen moderne Diagnostikverfahren wie zum Beispiel die Computer-Tomographie, die Sonographie (Ultraschall) oder eben die Magnet-Resonanz-Tomographie dem Tierarzt dabei, der Ursache für die Beschwerden auf den Grund zu gehen, indem auch innere Körperregionen sichtbar gemacht werden können.

Diese hochtechnisierten Geräte verursachen allerdings für die Praxis oder Klinik auch hohe Kosten, daher sind solche Untersuchungsverfahren für den Hundebesitzer ebenfalls kostspielig.

Vor allem zur Abklärung von Gelenkveränderungen und bei neurologischen Prozessen im Gehirn und Rückenmark liefert die MRT durch ihre präzisen Weichteilkontraste die besten Untersuchungsergebnisse, daher liegen hier auch die Haupteinsatzgebiete für diese Technik in der Tiermedizin.

Bei zahlreichen anderen Erkrankungen oder Verletzungen kann aber unter Umständen eine herkömmliche Röntgenaufnahme oder eine Ultraschall-Untersuchung ebenfalls ausreichende Ergebnisse liefern, um eine passende Behandlung einleiten zu können. Die Entscheidung, welches Verfahren zur Absicherung einer Verdachtsdiagnose angewandt wird, trifft aber in letzter Instanz doch der Tierarzt.

Expertise / Zusammenarbeit

Heike Pankatz - Unsere Expertin für Hunde, Katzen & Co.

Dr. med. vet. Heike Pankatz studierte Tiermedizin in Hannover und war über viele Jahre für mehrere große Tierschutzorganisationen tätig. Sie hat unter anderem Bücher über Hunde verfasst und arbeitet inzwischen hauptsächlich als Autorin von Fachartikeln zu Themen rund um unsere vierbeinigen Freunde.
Für MyPetClub verfasst sie regelmäßig neue Ratgeber und berät uns zu verschiedenen Themen rund ums Tier.


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