Ultraschalldiagnostik beim Hund - wann sie sinnvoll ist und welche Kosten entstehen können

Ist der Hund krank, fühlt sich unwohl oder hat sogar Schmerzen, möchte man als Hundehalter, dass seinem Tier schnell geholfen wird. Nicht immer ist eine klare Diagnose aber leicht zu stellen, denn tierische Patienten können dem Tierarzt nicht einfach sagen, wo es weh tut.
Mit Hilfe der Ultraschall-Diagnostik ist es aber möglich, unkompliziert und schnell einen Blick auf die inneren Organe des Hundes zu werfen und so eine Verdachtsdiagnose abzusichern. Wann eine Ultraschall-Untersuchung beim Hund sinnvoll ist, wie sie funktioniert und welche Kosten dafür entstehen können, sagen wir Dir hier.
Mögliche Kosten einer Ultraschall-Untersuchung beim Hund (nach neuer GOT von 2022):
Einzelposten | 1-facher Satz | 2-facher Satz | 3-facher Satz |
---|---|---|---|
Diagnostische Sonographie | 58,92 Euro | 117,84 Euro | 176,76 Euro |
Trächtigkeitsuntersuchung mit Ultraschall | 37,88 Euro | 75,76 Euro | 113,64Euro |
(Diese Kosten sind Nettopreise und können je nach Aufwand, Größe des Hundes und Tierarzt variieren, daher sind nur ungefähre Angaben möglich)
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Wie funktioniert eine Ultraschall-Untersuchung beim Hund und wann ist sie sinnvoll?
Eine Ultraschall-Untersuchung (medizinisch Sonographie oder Echographie) ist ein bildgebendes Untersuchungsverfahren, bei dem mit Hilfe von Schallwellen oberhalb der menschlichen Hörgrenze (etwa im Frequenzbereich zwischen 1 und 40 MHz) die inneren Organe dargestellt werden können.
Dabei werden mit einer Sonde (auch Schallkopf genannt) hochfrequente Schallwellen ausgesendet, die sich durch den Körper des Hundes ausbreiten und von den Gewebestrukturen der inneren Organe, Hohlräume und Knochen mehr oder weniger stark gestreut oder reflektiert werden.
Das Gerät rechnet die Stärke der reflektierten Schallwellen, also das Echo, in Farbsignale um, welche dann auf einem Monitor als ein Bild in unterschiedlich intensiven Grautönen dargestellt werden. So kann der Tierarzt die inneren Organe sehen und feststellen, ob dort krankhafte Abweichungen erkennbar sind.
Die medizinischen Indikationen zur Durchführung einer Sonographie beim Hund sind vielfältig. Dazu gehören etwa:
- Verdacht auf Herzerkrankungen
- Beurteilung von Tumorerkrankungen
- Untersuchung der Bauchorgane (v.a. Leber, Bauchspeicheldrüse, Harnblase, Nieren) auf mögliche Entzündungsprozesse oder Steinbildung
- Darmuntersuchung bei Verdacht auf Fremdkörper oder Darmverschluss
- Darstellung von Flüssigkeitsansammlungen (Blut, Wasser) im Bauchraum
- Unfalldiagnostik
- Vorsorgeuntersuchungen bei älteren Rüden (v.a. Prostata und Hoden)
- Vorsorgeuntersuchungen bei Hunden ab 8 Jahren zur Früherkennung krankhafter Veränderungen (v.a. Milz und Leber)
- Trächtigkeits-Untersuchung bei Hündinnen
Was sind die Vorteile einer Ultraschall-Untersuchung gegenüber anderen Verfahren?
Der große Vorteil einer Ultraschall-Untersuchung beim Hund im Gegensatz zu einer Röntgen-Untersuchung ist die gesundheitliche Unbedenklichkeit, da keinerlei gesundheitsschädigende Strahlung eingesetzt wird. Die Schallwellen sind sicher und ungefährlich, zudem kann der Tierarzt relativ schnell und einfach seine Diagnose durch dieses Verfahren absichern.
Bereits während der schmerzfreien Untersuchung werden krankhafte Veränderungen an Organen sichtbar, zudem kann die genaue Lokalisation direkt mit einem Bildausdruck dokumentiert werden.
Die Trächtigkeits-Diagnostik bei Hündinnen erfolgt mittels Ultraschall ebenfalls sehr viel schonender und sicherer als mit Röntgenstrahlen, die schlimmstenfalls die ungeborenen Welpen schädigen könnten. So kann auch mehrmals während einer Trächtigkeit unbedenklich eine Untersuchung durchgeführt werden, zum Beispiel um die gesunde Entwicklung der Föten zu überwachen.
Eine besondere Form der Sonographie ist das Herzultraschall oder Echokardiogramm, bei dem mit Hilfe eines speziellen Ultraschallgerätes ein bewegtes Bild des Herzens auf dem Monitor sichtbar gemacht werden kann. So kann der Tierarzt zum Beispiel die Funktion der Herzklappen, die Dicke des Herzmuskels oder die Pumpleistung des Herzens in Echtzeit beurteilen.
So wird eine Ultraschall-Untersuchung beim Hund durchgeführt
Auch wenn die Untersuchung per Ultraschall eine relativ schnelle Methode zur Diagnoseabsicherung ist, muss der Hund während der etwa 20minütigen Schalluntersuchung möglichst ruhig liegen bleiben. Je nachdem, welche Organsysteme geschallt werden, wird er auf einer weichen Unterlagen auf der Seite oder auf dem Rücken gelagert.
In aller Regel darfst Du als Hundebesitzer bei der Untersuchung anwesend sein und Deinen Hund selber festhalten und beruhigen. So kann der Tierarzt Dir die dargestellten Bilder auf dem Monitor auch gleich erklären. Bei sehr nervösen oder aggressiven Tieren kann es sein, dass eine leichte Sedierung durchgeführt werden muss, damit die Untersuchung reibungslos ablaufen kann.
Damit die Schallwellen über die Untersuchungssonde optimal die inneren Körperstrukturen abtasten können, muss die zu untersuchende Stelle am Bauch oder an der Flanke des Hundes gründlich rasiert werden.
Dann wird ein spezielles, farbloses Gel auf die Haut aufgetragen, auf dem der Schallkopf schließlich über die Körperoberfläche bewegt wird. Der Untersuchungsraum wird während der Schallung abgedunkelt, um das Bild auf dem Monitor besser erkennen zu können.
Ist die Sonographie beendet, wird das Gel mit Papiertüchern von der Haut des Hundes abgewischt und er kann den Untersuchungstisch verlassen. Im Falle einer kurzen Narkose wird der Vierbeiner noch so lange in der Praxis überwacht, bis die sedierende Wirkung vollständig abgeklungen ist und der Hund wieder mit nach Hause genommen werden kann.
Was kostet eine Ultraschall-Untersuchung beim Hund?
Alle tierärztlichen Leistungen werden im Rahmen und nach den Vorgaben der Tierärztlichen Gebührenordnung (GOT) abgerechnet. Dabei muss jeder Tierarzt mindestens den einfachen Gebührensatz nehmen und kann je nach Aufwand und Schwierigkeitsgrad bis zum Dreifachen, in Sonderfällen sogar bis zum Vierfachen dieser Summe gehen.
In der aktuellen Ausgabe der GOT von 2022 liegen die reinen Kosten für eine diagnostische Ultraschall-Untersuchung etwa zwischen 60 und 180 Euro (plus Umsatzsteuer), für die Trächtigkeits-Diagnostik zwischen 38 und 115 Euro (plus Umsatzsteuer).
Hinzu kommen in der Regel noch die Kosten für die Allgemeinuntersuchung, verwendete Medikamente und Verbrauchsmaterialien, die aus der Diagnosenstellung resultierende Therapie (zum Beispiel eine Operation) und die Nachbehandlung.
Wie lassen sich die Kosten für eine Ultraschall-Untersuchung beim Hund vermeiden?
Ist der Hund krank und es besteht der Verdacht, dass innere Organe betroffen sind, ist die Sonographie eine schnelle und schonende Untersuchungsmethode, die heutzutage in beinahe jeder gut ausgerüsteten Tierarztpraxis durchgeführt werden kann.
Der untersuchende Tierarzt kann unmittelbar während der Untersuchung über die weiteren Therapiemaßnahmen entscheiden und muss nicht noch auf Laborergebnisse warten.
Im Vergleich zu einer Röntgendiagnostik etwa birgt die Sonographie deutlich weniger gesundheitliche Risiken und ist auch meist günstiger, da beim Röntgen in der Regel mehr als eine Aufnahme nötig ist, um die Diagnose zu stellen, was nach GOT deutlich höhere Kosten verursacht.
Es ist daher schwierig zu beantworten, ob Kosten für eine Ultraschall-Untersuchung Deines Hundes eingespart werden könnten, denn die Entscheidung darüber, welche Diagnostik am besten und schnellsten zur Diagnosefindung führen kann, muss allein der behandelnde Tierarzt treffen.
Mit einer verlässlichen Hunde-Krankenversicherung im Rücken kannst Du aber den Untersuchungskosten entspannt entgegen sehen, denn das wichtigste ist doch, dass es Deinem Vierbeiner schon bald wieder besser geht.
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Heike Pankatz - Unsere Expertin für Hunde, Katzen & Co.
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