Parvovirose-Impfung beim Hund - warum sie wichtig ist und welche Kosten entstehen

Parvovirose-Impfung beim Hund - warum sie wichtig ist und welche Kosten entstehen

Die Parvovirose oder auch Hundeseuche kann vor allem bei Welpen und älteren, vorerkrankten Hunden zu akuten, schweren Durchfällen und Erbrechen mit Todesfolge führen. Das Virus ist hochansteckend für ungeimpfte Hunde. Was Du über die Krankheit wissen musst, wie Du Deinen Hund durch eine Parvovirose-Impfung schützen kannst und welche Kosten dafür entstehen, sagen wir Dir hier.

Mögliche Kosten für die Impfung gegen Parvovirose beim Hund (nach neuer GOT von 2022):

Art der Impfung Kosten (je nach Präparat und Praxis ca.)
Parvovirose solo 50 - 60 Euro
Vierfach-Impfung (SHPL4) 70 - 90 Euro
Sechsfach-Impfung (SHPPiL4T) 80 - 120Euro

(Diese Kosten können je nach verwendetem Präparat, Aufwand und Tierarzt variieren, daher sind nur ungefähre Angaben möglich)

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Stand 31.12.2022
Wir empfehlen dir ein unverbindliches Gespräch mit den Mitarbeitern zu führen falls du bereits über eine Hundekrankenversicherung für deinen Liebling nachdenkst, denn Krankenversicherung für Hunde bedeutet auch Tierschutz. Oft wird man von den anfallenden Kosten überrascht und kann sich evtl. eine OP oder Vorsorge Kosten nicht leisten.

Parvovirose beim Hund - Übertragungswege und Verlauf der Krankheit

Der Erreger der Hundeseuche ist das Canine Parvovirus, das für den Menschen ungefährlich ist, bei Hunden aber zu schwersten Krankheitsverläufen führen kann. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts kam es zu einer ersten weltweiten Epidemie, der Tausende Hunde zum Opfer fielen.

Diese Viren sind extrem robust und überleben in der Umwelt mehrere Monate, ohne ihre krankmachende Wirkung zu verlieren. Selbst hohe Temperaturen oder einfache Reinigungsmittel können ihnen nichts anhaben.

Daher sind vor allem Hunde in größeren Hundehaltungen wie Zwinger, Zuchten oder auf Hundeausstellungen gefährdet, sofern kein ausreichender Impfschutz besteht. Gerade Welpen aus unbekannter Herkunft oder von sogenannten Hundehändlern, die oft sehr früh vom Muttertier getrennt wurden und meist nicht oder unvollständig geimpft sind, erkranken häufig bereits nach wenigen Tagen im neuen Zuhause an einer Parvovirose-Infektion, an der sie leider nur zu oft sterben.

Die Verbreitung der Parvoviren erfolgt über den Kot infizierter Hunde. Andere Vierbeiner können sich anstecken, indem sie Kotausscheidungen beschnuppern oder belecken, aber auch über kontaminierte Gegenstände oder Futter ist die Verbreitung möglich.

Selbst durch Kleidung, Schuhe oder die Hände der betreuenden Menschen, die zuvor einen infizierten Hund berührt oder zum Beispiel dessen Zwinger gereinigt haben, kann die Krankheit auf andere Hunde übertragen werden.

Etwa drei bis sieben Tage nach dem Kontakt mit dem Virus scheidet ein infizierter Hund bereits selber Viren aus und ist somit für andere Vierbeiner ansteckend, auch wenn bei ihm noch keine Krankheitssymptome auftreten. Die Inkubationszeit bis zum Ausbruch der klinischen Symptomatik dauert etwa sieben bis vierzehn Tage.

Der Krankheitsverlauf ist vor allem bei Welpen und älteren, vorerkrankten oder ungeimpften Hunden meist sehr akut mit heftigem, wässrig-blutigen Durchfall, Erbrechen und hohem Fieber. Der große Flüssigkeits- und Elektrolytverlust führt dann schnell zu akuten Kreislaufproblemen, der Blutverlust kann eine Anämie verursachen.

Die im Dünndarm siedelnden Viren zerstören die Darm-Blut-Schranke, so dass es zu einer hochgefährlichen Sepsis kommen kann. Junge oder geschwächte Hunde sterben dann oft innerhalb weniger Tage an der Infektion.

Vor allem bei sehr jungen Welpen, die noch nicht geimpft sind, deren Schutz über mütterliche Antikörper aber schon nachlässt, kann durch das Parvovirus auch eine Herzmuskelentzündung ausgelöst werden.

Oft sterben diese kleinen Hunde noch vor Vollendung ihres dritten Lebensmonats an dieser perakuten Verlaufsform. Überlebt ein Welpe, kann er dennoch auch Jahre später noch an akutem Herzversagen verenden, ohne dass ein direkter Zusammenhang mit Parvovirose erkannt wird.

Ist eine Impfung gegen Parvovirose beim Hund notwendig?

Die Ständige Veterinär-Impfkommission empfiehlt drei sogenannte Core-Impfungen, die jeder Hund dringend erhalten sollte. Dazu zählt neben Staupe und Leptospirose auch die hochansteckende Parvovirose.

Eine vollständige Grundimmunisierung und regelmäßige Auffrischungsimpfungen sind der sicherste Schutz Deines Hundes vor einer Infektion, die schlimmstenfalls tödlich verlaufen kann. Besonders bei Zuchthündinnen muss auf einen vollständigen Impfschutz geachtet werden, um die Welpen ausreichend über die mütterlichen Antikörper vor einer Infektion zu schützen.

Da gegen die Viren nicht mit Medikamenten vorgegangen werden kann, sondern im Krankheitsfall immer nur eine intensivmedizinische Symptombehandlung mit Infusionen erfolgt, ist der Impfschutz tatsächlich die beste Präventivmaßnahme und sollte für alle Hunde durchgeführt werden.

Wie erkenne ich, ob mein Hund Parvovirose hat?

Sobald Dein Hund sich plötzlich ungewöhnlich verhält, nicht fressen will oder besonders schlapp und müde wirkt, solltest Du zum Tierarzt gehen. Vor allem junge Welpen oder kranke Hunde mit plötzlich einsetzendem Durchfall oder Erbrechen, Fieber oder anderen akuten Krankheitssymptomen können oft nicht mehr gerettet werden, wenn die Diagnose zu spät gestellt und die Behandlung zu spät begonnen wird.

Im frühen Stadium lassen sich die Erreger besonders schnell in einer Kotprobe nachweisen. Auch ein Antikörpernachweis im Blut kann die Diagnose bestätigen, dies jedoch eher bei chronischen Verlaufsformen oder zuvor unerkannten Infektionen.

Ganz besonders bei jungen Welpen, die aus einer größeren Hundehaltung stammen, von einem Hundehändler erworben wurden oder deren Herkunft unbekannt ist, kann sich oft bereits wenige Tage nach dem Kauf das Allgemeinbefinden rapide verschlechtern.

Leider sind Hunde aus solchen zweifelhaften Haltungen oft gar nicht oder nur unvollständig geimpft, daher muss hier immer sofort an eine der gefährlichen Infektionskrankheiten wie Parvovirose gedacht werden.

Kosten für die Parvovirose-Impfung beim Hund

Die Kosten für Impfungen sind in der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) geregelt. Dabei wird eine Pauschalsumme berechnet, in der eine Allgemeinuntersuchung, die Injektion des Impfstoffes, die Ausstellung eines Impfnachweises und das verwendete Medikament enthalten sind.

Die Parvovirose-Impfung beim Hund gibt es als Einzeldosis oder in einer Kombi-Injektion, die gleichzeitig gegen andere Infektionskrankheiten schützt. Eine Sechsfach-Impfung beispielsweise wirkt zuverlässig gegen Parvovirose, Staupe, Hepatitis, Leptospirose, Zwingerhusten und Tollwut. Je nach Präparat und Tierarzt-Praxis sind Kosten zwischen 50 € (für die Einzelspritze) und 120 € (für die Mehrfachimpfung) fällig.

Welche Kosten werden von der Hunde-Krankenversicherung übernommen?

Die SantéVet Hundekrankenversicherung erstattet die tiermedizinischen Kosten bei Krankheiten, Unfällen und Operationen bis zu 5000€ pro Jahr. Mit diesem Komplettschutz ist Dein Hund also immer bestens abgesichtert. Zudem deckt die Vorsorgepauschale Deine Ausgaben bei Präventivmaßnahmen bis zu 50 € pro Versicherungsjahr ab.

Wie lassen sich die Kosten für eine Parvovirose-Impfung vermeiden?

Die regelmäßige Auffrischungs-Impfung gegen Parvovirose etwa alle zwei bis drei Jahre ist der sicherste Schutz Deines Hundes vor dieser schweren Erkrankung, daher solltest Du die Kosten dafür in Kauf nehmen.

Wie oft muss eine Parvovirose-Impfung beim Hund aufgefrischt werden?

Die erste Impfung erhalten Welpen in der Regel in der achten Lebenswoche, wenn sie von der Mutter entwöhnt werden und so der Schutz der mütterlichen Antikörper nachlässt. Meist wird eine Kombi-Impfung verwendet, die gleichzeitig gegen Staupe, Hepatitis und Leptospirose schützt.

Nach vier und acht Wochen wird diese Impfung jeweils wiederholt, dabei kommen dann oft noch die Komponenten gegen Tollwut und Zwingerhusten hinzu. Die Grundimmunisierung schließt mit einer weiteren Impfung nach 12 Monaten ab, von da an sollte die Parvovirose-Impfung (je nach verwendetem Präparat) alle zwei bis drei Jahre erneuert werden.

Expertise / Zusammenarbeit

Heike Pankatz - Unsere Expertin für Hunde, Katzen & Co.

Dr. med. vet. Heike Pankatz studierte Tiermedizin in Hannover und war über viele Jahre für mehrere große Tierschutzorganisationen tätig. Sie hat unter anderem Bücher über Hunde verfasst und arbeitet inzwischen hauptsächlich als Autorin von Fachartikeln zu Themen rund um unsere vierbeinigen Freunde.
Für MyPetClub verfasst sie regelmäßig neue Ratgeber und berät uns zu verschiedenen Themen rund ums Tier.


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