Chemotherapie beim Hund - wann kann sie wirklich helfen und welche Kosten können entstehen?

Chemotherapie beim Hund - wann kann sie wirklich helfen und welche Kosten können entstehen?

Krebserkrankungen kommen nicht nur beim Menschen immer noch in erschreckender Häufigkeit vor - bei Hunden stellen sie neben Herzerkrankungen die häufigste Todesursache dar. Rechtzeitig erkannt, können Tumorerkrankungen bei Hunden aber inzwischen oft erfolgreich therapiert werden, um zumindest die Lebensqualität des Vierbeiners deutlich zu verbessern oder sogar seine Lebenszeit zu verlängern. Wann eine Chemotherapie beim Hund helfen kann und welche Kosten damit verbunden sind, sagen wir Dir hier.

Mögliche Kostenzusammensetzung bei der Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen beim Hund (nach GOT):

Einzelposten 1-facher Satz 2-facher Satz 3-facher Satz
Allgemeinuntersuchung 23,62 Euro 47,24 Euro 70,86 Euro
Diagnostische Sonographie 58,92 Euro 117,84 Euro 176,76 Euro
Tumorbiopsie 15,39 Euro 53,06 Euro 46,17 Euro
Bearbeitung von Proben zum Versand (Laborkosten werden extra berechnet) 10,26 Euro 20,52 Euro 30,78 Euro
Röntgenuntersuchung 2 Aufnahmen 26,53 Euro 53,06 Euro 79,59 Euro
CT Hund 350,00 Euro 700,00 Euro 1050,00 Euro
Venenkatheter für Infusion legen 14,62 Euro 29,24 Euro 43,86 Euro
Infusion, per Schwerkraft 42,00 Euro 84,00 Euro 126,00 Euro
Blutuntersuchung (zytologische Differenzierung eines Blutausstriches) 16,00 Euro 32,00 Euro 48,00 Euro
Folgeuntersuchung je 19,74 Euro 39,48 Euro 59,22 Euro

(Diese Kosten sind Netto-Preise und können je nach Aufwand, Größe des Hundes und Tierarzt variieren, daher sind nur ungefähre Angaben möglich)

Da für eine Chemotherapie die Medikamente individuell für den Patienten zusammengestellt werden, sind die Kosten dafür relativ hoch und variabel.

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Chemotherapie beim Hund - was ist das und wann wird sie eingesetzt?

Als Hundehalter merkt man seinem Vierbeiner an, wenn es ihm nicht gut geht. Der Hund ist müde, will nicht mehr herumtoben, frisst schlecht und macht einen kränklichen Eindruck, also wird ein Termin beim Tierarzt gemacht. Und da kommt dann die Schreckensbotschaft: Der Hund hat Krebs!

Was zunächst klingt wie das sichere Todesurteil für den Vierbeiner, muss differenziert betrachtet werden. Krebs ist ein Überbegriff für alle Formen von bösartigen Gewebeneubildungen, bei denen sich Körperzellen unkontrolliert vermehren und den normalen Kontrollmechanismen des Körpers entziehen.

Das Wachstum hinein in gesundes Gewebe, die Streuung und Ausbildung von Metastasen führen zwar unbehandelt meist zum Tod des Patienten, allerdings lassen sich zahlreiche Krebsformen inzwischen sehr gut medizinisch behandeln.

Eine mögliche Behandlungsform bei bösartigen Krebsleiden ist die Chemotherapie. Dabei wird durch die Verabreichung sogenannter Zytostatika versucht, das Tumorwachstum zu stoppen oder zumindest deutlich zu verlangsamen. Zytostatika sind Medikamente, die dem Hund entweder intravenös als Infusion oder in Tablettenform verabreicht werden und die Zellteilung stören.

Dadurch werden die Krebszellen in ihrem schnellen Wachstum ausgebremst, allerdings wirken die Medikamente auch auf gesunde Körperzellen, was zu zahlreichen Nebenwirkungen führt.

Während beim Menschen das oberste Ziel einer medizinischen Behandlung bei Krebs immer eine mögliche Heilung ist, verfolgt die Veterinärmedizin mit der Chemotherapie bei Hunden oder auch Katzen einen anderen Ansatz:

Da eine Heilung des Krebsleidens nur in wenigen Fällen erreicht werden kann, geht es in erster Linie darum, die Lebensqualität für das Tier so zu verbessern, dass es seine verbleibende Zeit ohne Schmerzen und große Einschränkungen erleben kann. Bestenfalls wird die Lebenszeit durch die Therapie sogar verlängert.

Nicht bei jedem Krebsleiden und nicht für jedes Tier macht allerdings eine Chemotherapie wirklich Sinn. Vor allem bei Tumorerkrankungen, die systemisch über Blut- und Lymphbahnen im gesamten Körper streuen, stellt sie die beste Wahl dar, da diese Krebszellen nicht alle operativ entfernt werden können.

Dazu zählen vor allem die sogenannten Mastzelltumoren (= bösartige Hauttumoren) und Lymphome (= Lymphdrüsentumoren), aber auch Leukämie (= Blutkrebs).

Lokalisierte Tumoren, die relativ gut abgegrenzt sind, sollten immer chirurgisch entfernt werden. Um postoperative Komplikationen wie eine spätere Streuung und Metastasierung zu vermeiden, kann aber eine Chemotherapie im Anschluss dennoch sinnvoll sein.

Chemotherapie beim Hund - wie wird sie durchgeführt?

Eine Chemotherapie wird bei Tieren entweder als intravenöse Infusion oder mit Tabletten durchgeführt. Ein Behandlungszeitraum dauert etwa drei Monate. Für eine Infusion muss der Hund in regelmäßigen Abständen in der Tierarztpraxis oder -klinik vorgestellt werden, die jeweiligen Termine werden dabei für jedes Tier individuell in einem Therapieprotokoll festgelegt.

An einer Vene, meist an einem Vorder- oder Hinterbein des Hundes, wird ein Venenkatheter gelegt, über den zunächst eine Blutprobe entnommen wird.

Vor jeder neuen Gabe der Zytostatika wird anhand einer Blutanalyse festgestellt, ob und wie sich die Werte seit dem letzten Besuch geändert haben und ob der Hund aktuell tatsächlich behandlungsfähig ist.

Über eine Infusion laufen sodann die Medikamente langsam in die Vene des Hundes und werden über das Blut im gesamten Körper verteilt. Eine solche Sitzung dauert zwischen 15 und 60 Minuten, je nachdem, welche Mittel infundiert werden.

Der Hund bleibt währenddessen ruhig auf einer Matte liegen, bestenfalls wird er dabei von seinem Besitzer beruhigend gestreichelt. Ist die Infusion beendet, können Hund und Mensch gemeinsam die Praxis verlassen.

Eine Chemotherapie mittels Tabletten kann der Hundehalter nach einem genauen Behandlungsplan auch zuhause durchführen. Allerdings gelten dafür besondere Sicherheitshinweise, da Zytostatika hochgiftig sind und auch bereits über den Hautkontakt wirken können.

Daher müssen die Tabletten unbedingt sicher und vor unbefugtem Zugriff verschlossen aufbewahrt werden, und für die Verabreichung müssen Einmalhandschuhe getragen werden. Gründliches Händewaschen wird zusätzlich empfohlen.

Da die Medikamente für etwa 72 Stunden nach der Behandlung (sowohl nach Infusionen als auch bei Tabletten) vom Tier über Urin, Kot oder auch Mageninhalt wieder ausgeschieden werden, sind auch alle Exkremente giftig belastet und sollten nur mit Handschuhen berührt und über den Restmüll entsorgt werden. Das Berühren des Hundes beim Streicheln stellt allerdings für gesunde Menschen keine Gefahr dar.

Eine besondere Situation besteht allerdings für kleine Kinder, Schwangere oder stillende Mütter. Aus Sicherheitsgründen dürfen sie nicht mit chemotherapeutisch behandelten Tieren in Kontakt kommen, keine Tabletten verabreichen und auch nicht deren Exkremente nach einer Chemotherapie entfernen.

Mögliche Nebenwirkungen einer Chemotherapie

Bei Menschen kommt es durch die Chemotherapie bei Krebserkrankungen zu erheblichen und stark belastenden Nebenwirkungen, da die Wirkung der Medikamente nicht nur die Krebszellen, sondern auch gesunde Körperzellen betrifft. Dies wird im Hinblick auf eine angestrebte Heilung aber in Kauf genommen.

Bei der Krebs-Behandlung von Hunden oder auch Katzen steht allerdings nicht die Heilung, sondern eine mögliche Verbesserung und Verlängerung der restlichen Lebenszeit im Fokus der Chemotherapie.

Die Dosierung wird daher deutlich niedriger gewählt als in der Humanmedizin, so dass Nebenwirkungen nur mild oder gar nicht auftreten. Vorsorglich werden die Tierbesitzer mit entsprechenden Medikamenten versorgt, um bei unerwünschten Begleiterscheinungen reagieren zu können.

Die häufigsten Nebenwirkungen der Chemotherapie beim Hund sind:

  • Müdigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall

Der mögliche Rückgang der weißen Blutzellen wird ebenfalls durch Zytostatika verursacht, fällt dem Hundebesitzer aber nicht auf. Da es sich dabei um Abwehrzellen handelt, ist der Hund während der Therapie unter Umständen anfälliger gegen Infektionskrankheiten.

Wie gut sind die Heilungsaussichten bei einer Chemotherapie?

Eine Heilung der Krebserkrankung kann bei Hunden nur in sehr wenigen Fällen durch die Chemotherapie erzielt werden. Es lässt sich auch nicht vorher abschätzen, wie der Vierbeiner tatsächlich auf die Therapie anspricht.

So wird bei einigen Hunden die Lebenszeit nur um wenige Wochen verlängert, andere leben aber noch Monate oder auch Jahre mit ihrer Krankheit und haben eine deutlich verbesserte Lebensqualität als vor der Therapie.

Es muss in jedem Einzelfall abgewogen werden, ob die Weiterbehandlung bei dem Hund Sinn macht oder nur sein Leiden unnötig verlängert. Daher ist es von großer Bedeutung, dass der Hundehalter sein Tier zwischen den Therapiesitzungen genau beobachtet und dabei ehrlich beurteilt, ob es ihm wirklich besser geht.

Spricht der Körper des Vierbeiners gut auf die Chemo an, dann wird in der Regel nach etwa 3 Monaten eine Behandlungspause eingelegt. Die sogenannte tumorfreie Zeit kann zwischen sechs und neun Monate betragen, bevor erneut eine Chemotherapie notwendig wird. Und im besten Fall muss der Hund sogar länger nur noch zur regelmäßigen Kontrolle zum Tierarzt.

Welche Kosten entstehen für eine Chemotherapie beim Hund?

Die Behandlung eines krebskranken Hundes mittels Zytostatika ist kostspielig, da die Medikamenten immer individuell auf den jeweiligen Fall zugeschnitten werden müssen. Auch die Voruntersuchungen, mögliche Operationen und begleitende Labordiagnostik sind teuer.

Für die Chemotherapie eines Hundes über den üblichen Zeitraum von 12 Wochen fallen daher Kosten von etwa 3000 Euro oder mehr an. Muss die Therapie nach einigen Monaten erneut durchgeführt werden, liegen die Kosten ebenso hoch.

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Ist die Chemotherapie eine wirkliche Hilfe oder nur Geldmacherei?

In der Humanmedizin zählt die Chemotherapie bereits seit vielen Jahren zu den erfolgversprechenden Therapien bei zahlreichen Arten von Krebserkrankungen. Auch in der Veterinärmedizin konnten mit dieser Therapieform bei zahlreichen Tieren gute Erfolge erzielt werden, wenngleich hier der Fokus nicht auf einer Heilung des Tieres, sondern auf einer Verbesserung der Lebensqualität und - bestenfalls- Verlängerung der Lebenszeit liegt.

Nicht in jedem Fall können diese Ziele durch eine Chemotherapie beim Hund erreicht werden. Der behandelnde Tierarzt wird den Hundebesitzer ausführlich beraten und die Möglichkeiten aufzeigen, eine Entscheidung über das weitere Vorgehen muss aber der Hundehalter treffen.

Da die Kosten für diese Behandlungsform sehr hoch sind, muss das jeder Mensch individuell nach seinen persönlichen Möglichkeiten entscheiden. Keinesfalls sollte aber eine Krebstherapie aus egoistischen Gründen begonnen werden, weil man seinen Hund nicht verlieren möchte - es muss immer im Sinne des Tieres entschieden werden, dessen Wohlbefinden gegen eine unnötige Verlängerung des Leidens abgewogen werden sollte.

Expertise / Zusammenarbeit

Heike Pankatz - Unsere Expertin für Hunde, Katzen & Co.

Dr. med. vet. Heike Pankatz studierte Tiermedizin in Hannover und war über viele Jahre für mehrere große Tierschutzorganisationen tätig. Sie hat unter anderem Bücher über Hunde verfasst und arbeitet inzwischen hauptsächlich als Autorin von Fachartikeln zu Themen rund um unsere vierbeinigen Freunde.
Für MyPetClub verfasst sie regelmäßig neue Ratgeber und berät uns zu verschiedenen Themen rund ums Tier.


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