IBD beim Hund - was bedeutet diese Krankheit und welche Kosten entstehen für die Behandlung?

IBD beim Hund - was bedeutet diese Krankheit und welche Kosten entstehen für die Behandlung?

Wenn ein Hund immer wieder unter Durchfall und Erbrechen mit starken Bauchschmerzen leidet, kann eine IBD-Erkrankung dahinter stecken. Diese Abkürzung steht für „Inflammatory Bowel Disease“ und bezeichnet eine chronische Darmentzündung. Wie die IBD beim Hund festgestellt werden kann und mit welchen Kosten Du rechnen musst, sagen wir Dir hier.

Mögliche Kosten einer IBD-Untersuchung beim Hund (in Anlehnung an GOT)

Einzelposten 1-facher Satz 2-facher Satz 3-facher Satz
Allgemeinuntersuchung 23,62 Euro 47,24 Euro 70,86 Euro
Eingehende klinische Untersuchung einzelner Organe 17,25 Euro 34,50 Euro 51,75 Euro
Blutprobenentnahme 10,26 Euro 20,52 Euro 30,78 Euro
Blutuntersuchung (Großes Blutbild) 23,52 Euro 47,04 Euro 70,56 Euro
Injektionsnarkose intravenös 24,19 Euro 48,38 Euro 72,57 Euro
Ultraschall 58,92 Euro 117,84 Euro 176,76 Euro
Endoskopie (Darmspiegelung) 92,35 Euro 184,70 Euro 277,05 Euro
Biopsie 40,00 Euro 80,00 Euro 120,00 Euro

(Diese Kosten sind Nettopreise und können je nach Aufwand, Größe des Hundes und Tierarzt variieren, daher sind nur ungefähre Angaben möglich)

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Was genau ist IBD beim Hund?

Ähnlich der bei Menschen vorkommenden Krankheit Morbus Crohn handelt es sich bei der IBD des Hundes um eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die in Schüben verläuft und das Allgemeinbefinden des Vierbeiners stark beeinträchtigt.

Die Krankheit ist nicht heilbar, kann aber durch eine rechtzeitige und konsequente Therapie in Verbindung mit einer strengen Diät so weit beeinflusst werden, dass der Hund gut damit leben kann.

Meist sind sowohl Dünn- als auch Dickdarm von den Entzündungsvorgängen betroffen. Die Darmschleimhaut verdickt sich durch die Einlagerung von Entzündungszellen und kann die aufgenommene Nahrung nicht mehr richtig verdauen. Dadurch entsteht langfristig ein Nährstoffmangel.

Welche Ursachen führen zu IBD? 

Die genauen Ursachen der „Inflammatory Bowel Disease“ sind bislang noch unbekannt. Vermutet werden ähnlich wie bei Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen autoimmune Vorgänge, das heißt der Körper des Hundes reagiert fälschlicherweise abwehrend auf körpereigenes, gesundes Gewebe.

Da die Krankheit bei manchen Hunderassen häufiger auftritt als bei anderen, scheinen auch genetische Faktoren eine Rolle zu spielen. Dazu zählen vor allem Französische Bulldoggen, Boxer, Basenji, Deutscher Schäferhund und Shar Pei, aber auch andere Rasse- und Mischlingshunde können an IBD erkranken.

Zahlreiche weitere Faktoren begünstigen offenbar zusätzlich die Entstehung einer IBD, etwa

  • Darmparasiten (z.B. Giardien, Salmonellen)
  • Futterunverträglichkeiten
  • Minderwertiges Futter, falsche Ernährung
  • Allergien
  • Stress
  • Andere Darmerkrankungen, die zu einer Veränderung des Mikrobioms im Darm führen

Welche Symptome treten auf?

Die Anzeichen einer IBD können von Hund zu Hund variieren und hängen vor allem davon ab, welche Teile der Darmschleimhaut von den Entzündungsvorgängen besonders betroffen sind. Allerdings breitet sich die Krankheit meist immer weiter aus, so dass häufig der komplette Bereich zwischen Magenausgang und Enddarm davon erfasst wird.

Das charakteristische Merkmal der IBD sind die immer wieder auftretenden Phasen mit Erbrechen, Durchfall und teils heftigen Bauchschmerzen, die sich mit nahezu symptomfreien Perioden (sogenannte Remission) abwechseln. Je weiter die Entzündung sich über den Darmtrakt ausbreitet, desto heftiger werden die Symptome und desto kürzer sind oft auch die Remissionsphasen.

Im akuten Schub haben die Tiere einen verminderten Appetit und verlieren aufgrund der schlechten Nahrungsverwertung, Durchfall und Erbrechen oft stark an Gewicht. Blut- und Schleimbeimengungen im Kot, aber auch Gallenflüssigkeit in Erbrochenem und Durchfall sind möglich.

Laute Darmgeräusche und Blähungen sind zu hören, und die teils heftigen Bauchschmerzen machen dem Hund sehr zu schaffen. Die sogenannte Gebetsstellung, bei der ein Vierbeiner ähnlich wie bei einer Spielaufforderung mit dem Vorderkörper bei lang gestreckten Vorderbeinen nach unten geht und den Hinterkörper mit gestreckten Gliedmaßen nach oben reckt, ist ein Zeichen für heftige abdominale Schmerzen.

Im weiteren Krankheitsverlauf kann es durch den Blutverlust zu Veränderungen des Blutbildes und Blutarmut kommen, der Flüssigkeitsverlust aufgrund von Durchfall und Erbrechen führt zur Austrocknung. Mangelerscheinungen wie ein erniedrigter Eiweißgehalt im Blut oder Vitamin B12-Mangel lassen sich labordiagnostisch nachweisen.

Haut- und Fellveränderungen wie Juckreiz, Haarausfall oder stumpfes, glanzloses Haarkleid können die Folge sein. Die Veränderungen an der Darmschleimhaut sind allerdings nur durch spezielle Diagnoseverfahren erkennbar.

Auch Verhaltensänderungen sind durch den Dauerstress, in dem sich der Hund befindet, möglich. Unruhe, gesteigerte Aggressivität oder auch Angst und Apathie bis hin zur Depression können im Zuge einer IBD-Erkrankung beobachtet werden. Als eine mögliche Komplikation kann sich eine extrem schmerzhafte und lebensbedrohliche Bauchspeicheldrüsenentzündung entwickeln.

Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten der IBD beim Hund

Zur Diagnose einer IBD wird meist nach dem Ausschlussverfahren gearbeitet. Nach und nach werden durch entsprechende Untersuchungen andere mögliche Ursachen für die andauernden Durchfälle und das Erbrechen ausgeschlossen.

Eventuell können bei länger bestehender Erkrankung bereits verdickte Darmschlingen ertastet werden, die sich mittels Ultraschalluntersuchung ebenfalls darstellen lassen. Letztendlich wird die Verdachtsdiagnose durch eine endoskopische Untersuchung des Darms unter Narkose und die Entnahme von Gewebeproben für eine mikroskopische Abklärung abgesichert.

Bei der Behandlung einer IBD ist die schnelle Entlastung des Verdauungstraktes und dadurch ein Rückgang der Entzündungsprozesse das oberste Ziel. Dazu sollte zunächst eine individuell auf den Hund ausgerichtete Diät eingeleitet werden: Hoch verdauliches Futter mit einer einzigen, bislang nicht verfütterten Eiweißquelle (zum Beispiel Pferde- oder Insektenprotein) und gut verwertbaren Kohlenhydraten (zum Beispiel Reis oder Süßkartoffeln), das außerdem wenige, aber hochwertige Fette enthält, trägt zu einer besseren Nährstoffverwertung bei. Zeigt die Diät Erfolg, muss sie für den Rest des Hundelebens streng eingehalten werden.

Zur Therapie der akuten Darmentzündung kommen auch Medikamente zum Einsatz. Dabei werden in schweren Fällen sogenannte Immunsuppressiva eingesetzt, welche die Funktion des körpereigenen Immunsystems vorübergehend drosseln, um die autoimmunen Vorgänge zu unterbrechen.

Entzündungshemmer wie Cortison können ebenfalls zu einer schnelleren Abheilung der Darmschleimhaut beitragen. Aufgrund der zahlreichen Nebenwirkungen solcher Medikamente sollte ihr Einsatz aber möglichst zeitlich begrenzt bleiben.

Die Heilungsprozesse bei IBD sind langwierig und erfordern viel Geduld. Für den Hund ist es sehr wichtig, auch psychisch von seinem Menschen unterstützt zu werden, indem Stresssituationen möglichst vermieden werden. Ausreichende Bewegung und viel Beschäftigung mit dem Tier tragen dazu bei, sein inneres Gleichgewicht wieder herzustellen.

Um nach Abklingen der Entzündung die gesunde Darmflora schnell wieder aufzubauen und so die normale Verdauung zu unterstützen, können zum Futter bestimmte Nahrungsergänzungsmittel wie Pro- und Präbiotika gegeben werden. Dies sollte aber unbedingt mit dem behandelnden Tierarzt abgesprochen werden.

Auch wenn Inflammatory Bowel Disease beim Hund nicht heilbar ist, können in den meisten Fällen die Lebensbedingungen des Hundes mit einer frühzeitigen Behandlung und einer wirklich streng eingehaltenen Diät maßgeblich verbessert werden. Zwar sind Rückschläge und erneute Krankheitsschübe nie ganz auszuschließen, die Remissionsphasen sollten aber immer länger anhalten und dem Hund ein nahezu normales Leben ermöglichen.

Welche Kosten werden von der Hunde-Krankenversicherung übernommen?

Die SantéVet Hundekrankenversicherung erstattet die tiermedizinischen Kosten bei Krankheiten, Unfällen und Operationen bis zu 5000€ pro Jahr. Mit diesem Komplettschutz ist Dein Hund also immer bestens abgesichtert. Zudem deckt die Vorsorgepauschale Deine Ausgaben bei Präventivmaßnahmen bis zu 50 € pro Versicherungsjahr ab.

Was kostet die Behandlung von IBD beim Hund?

Tierärzte rechnen ihr Honorar für erbrachte Leistungen nach der bundesweit geltenden Tierärztlichen Gebührenordnung (GOT) ab. Je nach Aufwand und Schwierigkeitsgrad kann dabei der 1-fache, 2-fache oder 3-fache Satz der vorgeschriebenen Gebühren erhoben werden.

Leidet der Hund an einer chronischen Darmentzündung, ist allein die Diagnosenstellung oft bereits zeit- und kostenaufwändig, da zunächst andere mögliche Auslöser für die Verdauungsprobleme ausgeschlossen werden müssen.

Ist schließlich die Erkrankung festgestellt, nimmt die Behandlung ebenfalls viel Zeit in Anspruch, bis schließlich ein Zustand erreicht werden kann, der dem Hund ein weitgehend normales Leben ermöglicht. Lebenslange Medikamente und eine strenge Diät verursachen weitere Kosten.

Wie lassen sich Kosten für eine Behandlung vermeiden?

Die Ursachen für die Entstehung einer IBD beim Hund sind noch nicht ausreichend erforscht, daher ist es kaum möglich, einer solchen Erkrankung gezielt vorzubeugen.

Da es aber einige inzwischen als erwiesen angesehene Faktoren gibt, welche die Entwicklung einer chronischen Darmentzündung begünstigen, kannst Du als Hundehalter zumindest versuchen, diese zu vermeiden.

Füttere Deinen Vierbeiner von Anfang an mit hochwertigem Futter, das den Hund mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Ausreichende Bewegung an der frischen Luft und eine den Fähigkeiten des Hundes angepasste Beschäftigung tragen ebenfalls zu einer guten Gesundheit und einem stabilen Immunsystem bei.

Stress und Überforderung sollten vermieden werden. Und zeigt Dein Hund Anzeichen dafür, dass es ihm nicht gut geht, sollte der Gang zum Tierarzt nicht lange aufgeschoben werden, denn je früher eine IBD erkannt wird, desto besser kann sie meist noch behandelt werden.

Expertise / Zusammenarbeit

Heike Pankatz - Unsere Expertin für Hunde, Katzen & Co.

Dr. med. vet. Heike Pankatz studierte Tiermedizin in Hannover und war über viele Jahre für mehrere große Tierschutzorganisationen tätig. Sie hat unter anderem Bücher über Hunde verfasst und arbeitet inzwischen hauptsächlich als Autorin von Fachartikeln zu Themen rund um unsere vierbeinigen Freunde.
Für MyPetClub verfasst sie regelmäßig neue Ratgeber und berät uns zu verschiedenen Themen rund ums Tier.


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