Morbus Addison beim Hund - was bedeutet diese Krankheit und welche Kosten entstehen für die Behandlung?

Morbus Addison beim Hund - was bedeutet diese Krankheit und welche Kosten entstehen für die Behandlung?

Die beiden Nebennieren liegen in unmittelbarer Nähe der Nieren und produzieren lebenswichtige Hormone. Arbeiten die Nebennieren nicht so, wie sie sollen, kommt es zu schwerwiegenden medizinischen Problemen. Eine Krankheit, die zur Unterfunktion dieser Organe führt, nennt man Morbus Addison. Wie eine Nebennieren-Unterfunktion festgestellt werden kann und mit welchen Kosten Du rechnen musst, sagen wir Dir hier.

Mögliche Kosten einer Nebennieren-Funktionsdiagnostik beim Hund (nach neuer GOT von 2022):

Einzelposten 1-facher Satz 2-facher Satz 3-facher Satz
Allgemeinuntersuchung 23,62 Euro 47,24 Euro 70,86 Euro
Blutprobenentnahme 10,26 Euro 20,52 Euro 30,78 Euro
Blutuntersuchung (Großes Blutbild) 23,52 Euro 47,04 Euro 70,56 Euro
Injektion intravenös 17,25 Euro 34,50 Euro 51,75 Euro
Ultraschall 58,92 Euro 117,84 Euro 176,76 Euro

(Diese Kosten sind Nettopreise und können je nach Tierarzt und Aufwand variieren, hinzu kommen weitere Kosten für Medikamente und Verbrauchsmaterial, daher sind nur ungefähre Angaben möglich)

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Was genau ist Morbus Addison beim Hund? 

Die Nebennieren sind paarig angelegte, kleine Organe in unmittelbarer Nachbarschaft der Nieren und für die Produktion zweier lebensnotwendiger Stoffe im Körper zuständig: Glukokortikoide und Mineralokortikoide. Diese Hormone werden in jeder Körperzelle benötigt und regulieren unter anderem den Blutdruck, den Wasserhaushalt, den Energiestoffwechsel und die Mineralstoffzusammensetzung im Blut.

Außerdem entstehen in den Nebennieren auch die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Alle diese Hormone müssen immer in einer bestimmten Konzentration im Blut vorliegen. Bei Abweichungen reagiert der Organismus mit Krankheitserscheinungen.

Während bei einer Überfunktion der Nebennieren (= Hyperadrenocortizismus oder auch Morbus Cushing) zu hohe Konzentrationen der Kortikoide im Blut vorhanden sind, kommt es bei der eher seltenen Unterfunktion (= Hypoadrenocortizismus oder auch Morbus Addison) zu einem Mangel mit zum Teil schweren gesundheitlichen Folgen. Der Grund für die Mangelsituation ist meist eine Zerstörung des Drüsengewebes beider Nebennieren.

Welche Ursachen für Morbus Addison beim Hund gibt es? 

Als häufigste Ursache für die Zerstörung der Nebennieren gelten autoimmune Vorgänge. Das Immunsystem des Hundes erkennt die Zellen des Nebennierengewebes nicht mehr als körpereigen an und beginnt, diese in einer Abwehrreaktion zu zerstören. Man spricht dann von einem primären Hypoadrenocortizismus.

Seltener können auch Tumorerkrankungen oder Infektionen der Nebennieren zu einer Zerstörung der Organe führen. Auch hoher oder lang anhaltender Stress kann langfristig das Drüsengewebe schädigen. Dadurch können sie ihre wichtige Funktion nicht mehr erfüllen, es kommt zum Mangel an Kortikoiden und in der Folge zu unterschiedlichen Krankheitssymptomen.

Da die Produktion der Kortikoide über die Hypophyse im Gehirn gesteuert wird, führen auch Erkrankungen dieses Organs sekundär zu einer Beeinflussung der Nebennierenfunktion. Ein Mangel des in der Hypophyse hergestellten Hormons ACTH drosselt in der Folge die Kortikoid-Produktion, es kommt zu einem sekundären Hypoadrenocortizismus.

Schließlich kann auch durch Medikamente eine Unterfunktion der Nebennieren ausgelöst werden: Erhält der Hund über einen längeren Zeitraum Kortisonpräparate, welche die Nebennierenfunktion drosseln, und werden diese dann plötzlich abgesetzt, dauert es eine Weile, bis die Organe wieder ihre normale Funktion aufnehmen. In diesem Fall spricht man von einem iatrogenen Hypoadrenocortizismus.

Die Erkrankung Morbus Addison kommt bei Hunden relativ selten vor, es gibt aber einige Hunderassen, die häufiger davon betroffen sind als andere:

  • Pudel
  • Flat Coated Retriever
  • Labrador
  • Bearded Collie
  • Rottweiler
  • West Highland White Terrier

Erbliche Faktoren spielen bei der Entstehung der autoimmunen (primären) Form der Krankheit somit eine Rolle. Hier sind vorrangig weibliche Tiere im Alter zwischen zwei Monaten und sechs Jahren betroffen.

Alle anderen, sekundären Formen der Nebennieren-Unterfunktion können bei jedem Hund, jeder Rasse und in jedem Alter auftreten.

Welche Symptome treten auf?

Die Symptomatik eines Morbus Addison ist zunächst unspezifisch und kann auch auf viele andere Erkrankungen hinweisen. Daher ist es oft schwierig, in der Anfangsphase die Krankheit bereits zu erkennen. Im chronischen Verlauf zeigen die Hunde meist folgende Symptome:

  • Abgeschlagenheit
  • Schwäche
  • starke Müdigkeit
  • Appetitmangel
  • Gewichtsabnahme
  • vermehrter Durst
  • vermehrter Harnabsatz
  • immer wieder Erbrechen und Durchfall, teils auch blutig
  • Bauchschmerzen
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Muskelkrämpfe und Zittern
  • Herzrhythmusstörungen

Je weiter der Hormonmangel voranschreitet, desto größer sind die Auswirkungen auf den gesamten Stoffwechsel. Es kann dann zu einer akuten Notfallsituation kommen, die als Addison-Krise bezeichnet wird: Der Hund bricht plötzlich zusammen und erleidet einen Kreislaufschock, der unbehandelt zum Tod führt.

Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten des Morbus Addison beim Hund

Da die anfänglichen Symptome des Morbus Addison noch sehr unspezifisch sind, wird die Diagnostik zunächst in mehrere Richtungen laufen. Nach einer allgemeinen Untersuchung des Hundes werden weitere Verfahren wie Blut- und Kotuntersuchung, Röntgen, Ultraschall oder auch CT und MRT angewandt.

Bei der Untersuchung der Blutparameter kann bereits eine Verschiebung bei den physiologischen Werten auffallen: Die Kaliumkonzentration ist erhöht, die Natriumkonzentration dagegen erniedrigt.

Besteht schließlich der Verdacht auf das Vorliegen einer Nebennieren-Unterfunktion, wird ein ACTH-Stimulationstest durchgeführt. Dazu wird dem Hund zunächst an einer Vene Blut abgenommen und der Cortisol-Spiegel darin bestimmt.

Danach erhält er per Injektion das Hypophysen-Hormon ACTH, welches die Nebennieren zu einer gesteigerten Hormonproduktion anregen soll. Nach einer Stunde wird erneut im Blut der Cortisol-Spiegel bestimmt - ist er angestiegen, arbeiten die Nebennieren noch, bleibt er aber weiter zu niedrig, ist das ein Hinweis auf die Unterfunktion und damit auf Morbus Addison.

Zur Behandlung eines chronisch verlaufenden Morbus Addison muss der Hund lebenslang die fehlenden Glukokortikoide und Mineralokortikoide über Medikamente zugeführt bekommen, denn die Krankheit selbst ist nicht heilbar.

Regelmäßige Blutuntersuchungen kontrollieren dabei die richtige Dosierung und Einstellung des Patienten. Da Hunde mit Morbus Addison aufgrund der ebenfalls gestörten Produktion der Hormone Adrenalin und Noradrenalin sehr stressanfällig sind, gehört zu einer erfolgreichen Therapie auch ein geeignetes Stressmanagement.

Bei einem gut mit Medikamenten eingestellten Patienten beeinträchtigt die Erkrankung das Wohlbefinden und die Lebenserwartung aber kaum noch.

Die Akutbehandlung bei einer Addison-Krise erfordert meist eine mehrtägige intensive Betreuung in einer Tierklinik, während der das Tier mit Infusionen stabilisiert wird. Es handelt sich aber immer um einen lebensbedrohlichen Zustand mit fraglicher Aussicht auf Genesung.

Was kostet die Untersuchung der Nebennieren-Unterfunktion beim Hund?

Tierärzte rechnen ihr Honorar für erbrachte Leistungen nach der bundesweit geltenden Tierärztlichen Gebührenordnung (GOT) ab. Je nach Aufwand und Schwierigkeitsgrad kann dabei der 1-fache, 2-fache oder 3-fache Satz der vorgeschriebenen Gebühren erhoben werden.

Da für die sichere Diagnose des Morbus Addison meist unterschiedliche Untersuchungsverfahren angewandt werden müssen, können die Tierarzt-Kosten leicht mehrere Hundert Euro betragen.

Die Kosten für den ACTH-Stimulationstest liegen mit etwa 50 Euro dabei noch recht niedrig, allerdings sind vorab bereits andere kostspielige Diagnoseverfahren zum Ausschluss anderer Krankheitsursachen notwendig.

Im Fall einer akuten Addison-Krise kann der Hund nur durch eine schnelle intensivmedizinische Behandlung noch gerettet werden. Diese ist mit individuell unterschiedlichen, hohen Kosten verbunden.

Welche Kosten werden von der Hunde-Krankenversicherung übernommen?

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Wie lassen sich Kosten für eine Morbus Addison-Behandlung beim Hund vermeiden?

Leider lässt sich einem primären, autoimmun bedingten Hypoadrenocortizismus nicht vorbeugen. Je früher aber die richtige Diagnose gestellt werden kann, desto besser kann der Hund mit der Erkrankung unbeschwert weiterleben. Daher ist es wichtig, immer auf mögliche Krankheitsanzeichen bei Deinem Vierbeiner zu achten und im Zweifelsfall frühzeitig den Tierarzt aufzusuchen.

Eine gesunde Lebensweise, hochwertiges Futter und ausreichende Bewegung und Beschäftigung des Hundes sind wichtige Faktoren in der Gesundheitsprophylaxe. Vielen Krankheiten kann damit vorgebeugt werden.

Ist der Vierbeiner dennoch einmal krank und benötigt zur Therapie Kortison-Präparate, dann ist es besonders wichtig, diese immer genau nach tierärztlicher Anweisung und in der exakten Dosierung zu verabreichen.

Eine Behandlung mit Kortisonpräparaten sollte immer langsam ausgeschlichen werden, das bedeutet, die Dosierung wird gegen Ende in kleinen Schritten immer weiter verringert. So sinkt der Blutspiegel nicht zu schnell, und die Nebennieren können die körpereigene Kortikoid-Produktion langsam wieder an den Bedarf anpassen und steigern.

Expertise / Zusammenarbeit

Heike Pankatz - Unsere Expertin für Hunde, Katzen & Co.

Dr. med. vet. Heike Pankatz studierte Tiermedizin in Hannover und war über viele Jahre für mehrere große Tierschutzorganisationen tätig. Sie hat unter anderem Bücher über Hunde verfasst und arbeitet inzwischen hauptsächlich als Autorin von Fachartikeln zu Themen rund um unsere vierbeinigen Freunde.
Für MyPetClub verfasst sie regelmäßig neue Ratgeber und berät uns zu verschiedenen Themen rund ums Tier.


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