Staupe-Impfung beim Hund - warum sie wichtig ist und welche Kosten entstehen
Bei der Staupe handelt es sich um eine Virus-Infektion, die nicht nur bei Hunden, sondern zum Beispiel auch bei Fuchs, Wolf, Frettchen, Wiesel, Waschbär oder sogar Seehund auftritt und hoch ansteckend ist. In ungeimpften Populationen verbreitet sich das Virus epidemieartig und geht mit einer hohen Sterblichkeitsrate einher.
Was Du über die Krankheit wissen musst, wie Du Deinen Hund durch eine Staupe-Impfung schützen kannst und welche Kosten dafür entstehen, sagen wir Dir hier.
Mögliche Kosten für die Impfung gegen Staupe beim Hund:
Art der Impfung | Kosten (je nach Präparat und Praxis ca.) |
---|---|
Staupe solo | nicht im Handel |
Dreifach-Impfung (SHP) | 70 - 90 Euro |
Sechsfach-Impfung (SHPPiL4T) | 80 - 120 Euro |
(Diese Kosten können je nach verwendetem Präparat, Aufwand und Tierarzt variieren, daher sind nur ungefähre Angaben möglich)
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Staupe beim Hund - Übertragungswege und Verlauf der Krankheit
Bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts galt die Staupe (auch Canine Distemper) hierzulande als verlustreichste Infektionskrankheit bei Hunden überhaupt. Die Sterblichkeit belief sich je nach Schweregrad der Erkrankung auf bis zu 80%.
Erst durch die Entwicklung eines wirksamen Impfstoffes konnte die hohe Mortalität deutlich herabgesenkt werden. Dennoch kann es in größeren Hundepopulationen immer noch zu Staupe-Epidemien kommen, wenn die Tiere keinen ausreichenden Impfschutz haben. Vor allem der zunehmende, oft illegale Import von Welpen aus Osteuropa hat in den letzten Jahren in Deutschland wieder zum vermehrten Auftreten von Hundestaupe geführt.
Auslöser der Krankheit ist das Canine Staupevirus, das zu den Paramyxoviren zählt und als hochinfektiös gilt. Innerhalb der anfälligen Tierarten sind Kreuzansteckungen möglich, daher gelten Wildtiere wie Füchse, Waschbären, Marder oder Dachse als ein Erregerreservoire auch für Haushunde. Katzen können sich zwar ebenfalls mit dem Virus infizieren, erkranken aber nicht. Ob das Virus, das eng mit dem Masernerreger verwandt ist, auch für menschliche Krankheiten verantwortlich sein könnte, ist noch nicht abschließend geklärt.
Die Übertragung des Staupevirus erfolgt über Körpersekrete wie Speichel, Tränen- und Nasensekret, Urin und Kot der infizierten Tiere. Dabei reicht es bereits aus, wenn der Hund die Erreger einatmet. Auch über verunreinigtes Wasser oder Futter oder das Belecken von Ausscheidungen kann sich Dein Hund anstecken.
Besonders gefährdet sind Welpen und Junghunde zwischen drei und sechs Monaten, da bei ihnen das körpereigene Immunsystem noch nicht voll ausgeprägt ist. Hier ist eine frühzeitige Grundimmunisierung durch Impfungen also besonders wichtig. Welpen von infizierten, aber klinisch nicht erkrankten Muttertieren werden bereits vor der Geburt angesteckt, sind aber bis zum Abstillen durch die mütterlichen Antikörper in der Milch noch geschützt.
Werden diese infizierten Welpen dann abgesetzt, dauert es meist nur wenige Tage, bis die Krankheit ausbricht. Besonders Welpen aus schlechten Haltungen, wie die zahlreichen Importtiere aus osteuropäischen Vermehrungsanstalten, sind davon betroffen.
Erste mögliche Symptome einer Staupe-Infektion beim Hund sind nach einer kurzen Inkubationszeit von etwa 3-7 Tagen allgemeine Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und hohes Fieber. Es kann bereits zu Nasen- und Augenausfluss, Erbrechen oder Durchfall kommen. Während das Fieber nach etwa zwei Tagen wieder sinkt, manifestiert sich die Erkrankung je nach viraler Eintrittspforte (nasal oder oral) an unterschiedlichen Organsystemen:
•Die katharrhalische Staupe betrifft vorrangig die Bronchien und führt zu Husten, Niesen, Lungenentzündung mit oft eitrigem Augen- und Nasenausfluss.
•Die gastrointestinale Form ruft heftigen Durchfall und Erbrechen hervor und führt durch den großen Flüssigkeitsverlust zur Dehydrierung.
•Bei einer kutanen Manifestation bilden sich an den Innenschenkeln und Ohr-Innenseiten Pusteln und Blasen, die Haut ist stark gerötet.
•Welpen während des Zahnwechsels erleiden irreversible Defekte am Zahnschmelz - überlebt der Hund, hat er zeitlebens ein sogenanntes „Staupe-Gebiss“.
Im weiteren Verlauf kommt es zu Störungen am zentralen Nervensystem mit Krämpfen, Lähmungen, Wesensveränderungen wie gesteigerter Aggressivität oder auch Bewusstlosigkeit, die schließlich zum Tod des Hundes führen können.
Je stärker das eigene Immunsystem ist, desto eher kann der Hund mit der Erkrankung fertig werden, daher kann bei ausgewachsenen, ansonsten gesunden Hunden eine Staupe-Infektion auch ohne deutliche klinische Symptome verlaufen.
In seltenen Fällen führt eine solche „stumme“ Infektion zu der sogenannten „Hartballenkrankheit“, bei der sich die Pfotenballen und der Nasenspiegel durch eine übermäßige Keratosebildung verhärten und immer wieder wund werden. Auch sind Spätfolgen im Alter wie Muskelzittern oder Gehirnentzündungen möglich.
Besteht ein Anfangsverdacht auf eine Staupe-Infektion bei Deinem Hund, ist schnelles Handeln gefragt. Der Tierarzt wird unterschiedliche Proben (Blut, Harn, Augen- oder Nasensekret) entnehmen, in denen im Labor entweder der Staupe-Erreger selbst oder Antikörper des Hundes nachgewiesen werden können.
Gleichzeitig wird durch eine symptomatische Behandlung des Patienten versucht, sein Allgemeinbefinden zu verbessern und Sekundärinfektionen durch Bakterien abzuwehren. Infusionen gegen den Flüssigkeitsverlust, Medikamente gegen Husten oder Erbrechen, Antibiotika und Vitaminpräparate gehören dabei zur medizinischen Erstversorgung.
Ist das Staupevirus zweifelsfrei nachgewiesen, kann durch eine passive Immunisierung mit Immunglobulinen versucht werden, die Erreger abzuschwächen und aus dem Körper zu eliminieren.
Die Prognose für einen an Staupe erkrankten Hund ist abhängig vom Alter, seinem allgemeinen Gesundheitsstatus und dem akuten Krankheitsverlauf. Bei jungen Hunden oder solchen mit geschwächtem Immunsystem verläuft die Staupe sehr oft leider tödlich.
Ist eine Impfung gegen Staupe beim Hund notwendig?
Die Impfung gegen Staupe ist der beste und sicherste Schutz Deines Hundes vor einer Infektion mit dieser tückischen Krankheit. Da über Wildtierpopulationen und importierte Hunde aus dem Ausland ein Kontakt mit dem Staupe-Virus jederzeit möglich ist, sollten eine ausreichende Grundimmunisierung und regelmäßige Wiederholungsimpfungen für jeden Hundehalter zum Pflichtprogramm gehören, denn so schützt Du nicht nur Deinen eigenen Hund vor Ansteckung, sondern auch andere, die sich sonst schlimmstenfalls über Deinen Vierbeiner infizieren könnten.
Wie erkenne ich, ob mein Hund Staupe hat?
Die ersten Krankheitssymptome bei Staupe sind noch recht unspezifisch und können auch auf andere Krankheiten hindeuten. Wenn Du einen Welpen hast, der plötzlich schlapp wirkt, nicht fressen will oder Durchfall und Erbrechen zeigt, solltest Du aber schnellstmöglich den Tierarzt aufsuchen.
Das gilt ganz besonders, wenn die Herkunft des Welpen unklar ist oder er aus einer größeren Hundehaltung mit schlechten hygienischen Bedingungen stammt.
Kosten für die Staupe-Impfung beim Hund
Die Kosten für Impfungen sind in der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) geregelt. Dabei wird eine Pauschalsumme berechnet, in der eine Allgemeinuntersuchung, die Injektion des Impfstoffes, die Ausstellung eines Impfnachweises und das verwendete Medikament enthalten sind.
Eine Staupe-Impfung beim Hund wird immer in einem Kombi-Präparat verabreicht, das auch gegen andere Infektionskrankheiten schützt. So gibt es zum Beispiel die Dreifach-Impfung gegen Staupe, Hepatitis und Parvovirose oder die Sechsfach-Impfung, die zusätzlich gegen Leptospirose, Zwingerhusten und Tollwut schützt. Je nach Präparat und Tierarzt-Praxis sind Kosten zwischen 70 und 120 Euro fällig.
Wie lassen sich die Kosten für eine Staupe-Impfung vermeiden?
Die regelmäßige Impfung gegen Staupe ist der sicherste Schutz Deines Hundes vor dieser schweren Erkrankung, daher solltest Du die Kosten dafür in Kauf nehmen.
Wie oft muss eine Staupe-Impfung beim Hund aufgefrischt werden?
Welpen werden erstmals in der achten Lebenswoche gegen Staupe geimpft, wenn sie von der Mutterhündin entwöhnt werden und der Schutz der mütterlichen Antikörper nachlässt. Danach wird in der zwölften und sechzehnten Lebenswoche und schließlich im 15. Lebensmonat nachgeimpft.
Nach dieser Grundimmunisierung muss eine Staupe-Impfung beim Hund je nach Präparat und Hersteller nur noch alle zwei bis drei Jahre aufgefrischt werden.
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Heike Pankatz - Unsere Expertin für Hunde, Katzen & Co.
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