Epilepsie beim Hund - was bedeutet diese Krankheit und welche Kosten entstehen für die Behandlung?

Epilepsie beim Hund - was bedeutet diese Krankheit und welche Kosten entstehen für die Behandlung?

Die Epilepsie oder auch „Fallsucht“ ist eine Krankheit, die nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Hunden auftreten kann. Sehr starke und unkontrollierbare Muskelkrämpfe werden dabei durch eine übermäßige Reizung von Nervenzellen im Gehirn ausgelöst.

Die Suche nach der Ursache kann langwierig sein und erfordert eine ganze Reihe tierärztlicher Untersuchungen. Welche das sind und mit welchen Kosten Du dafür rechnen musst, sagen wir Dir hier.

Mögliche Kosten einer Epilepsie-Diagnostik beim Hund (in Anlehnung an GOT)

Die Kosten für die Diagnostik einer Epilepsie beim Hund liegen nach GOT von 2022 zwischen 900,00€ und 2750,00€ - je nachdem ob der 1-fache, 2-fache oder 3-fache Satz vom Tierarzt berechnet wird. Einzelne Kostenpunkte sind beispielsweise die Blutuntersuchung oder ein MRT. Vor der Behandlung lohnt es sich immer nachzufragen, welcher Gebührensatz von deiner Klinik bzw. deinem Tierarzt berechnet wird.

1-facher Satz 2-facher Satz 3-facher Satz
Allgemeinuntersuchung 23,62 Euro 47,24 Euro 70,86 Euro
Neurologische Untersuchung 25,65 Euro 51,30 Euro 76,95 Euro
Blutuntersuchung (großes Blutbild) 23,52 Euro 47,04 Euro 70,56 Euro
Röntgenuntersuchung 26,53 Euro 53,06 Euro 79,59 Euro
Ultraschall 58,92 Euro 117,84 Euro 176,76 Euro
EKG 44,00 Euro 88,00 Euro 132,00 Euro
MRT 700,00 Euro 1400,00 Euro 2100,00 Euro

(Diese Kosten sind Nettopreise und können je nach Tierarzt und Aufwand variieren, hinzu kommen weitere Kosten für Medikamente und Verbrauchsmaterial, daher sind nur ungefähre Angaben möglich)

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Was passiert bei einem epileptischen Anfall beim Hund?

Bei einem gesunden Hund filtert das Gehirn ganz automatisch die zahllosen Informationen und Reize, die ununterbrochen über die verschiedenen Sinne aus der Umwelt aufgenommen werden.

Nur ein Bruchteil davon ist für den Organismus tatsächlich relevant. Über das Rückenmark werden diese wichtigen Informationen zu den Nerven und von dort zu den einzelnen Organen und Muskeln geleitet, wo sie dann eine entsprechende, angepasste Reaktion auslösen.

Ein Beispiel: Frauchen geht in die Küche und öffnet eine Dose Tomaten - Hund schläft weiter; Frauchen geht in die Küche und öffnet eine Dose Hundefutter - Hund spurtet zur Küche, steht schwanzwedelnd bereit, die Speichelproduktion läuft auf Hochtouren!

Bei einem Hund mit Epilepsie kann aber jeder noch so unwichtige Reiz nicht gefiltert werden, es kommt zu einer hochgradigen Reizüberflutung im Gehirn und in der Folge zu unzähligen elektrischen Entladungen in den Nervenzellen.Dadurch beginnen einzelne Muskeln oder sogar die komplette Körpermuskulatur zunächst zu zucken, dann unkontrollierbar zu krampfen - der Hund erleidet einen partiellen oder generalisierten epileptischen Anfall.

Welche Ursachen für Epilepsie beim Hund gibt es?

Die Medizin unterschiedet bei der Epilepsie zwei unterschiedliche Formen:

  • Die primäre Epilepsie bei Hunden kommt am häufigsten vor und wird auch als idiopathische Epilepsie bezeichnet, da es sich um eine genetisch veranlagte Erkrankung handelt. Sie tritt meist innerhalb der ersten fünf Lebensjahre des Hundes erstmals auf. Bei manchen Hunderassen kommt diese Form besonders häufig vor, dazu zählen zum Beispiel Golden Retriever, Labrador Retriever, Pudel, Beagle, Collie oder Boxer.
  • Die sekundäre Epilepsie bei Hunden wird durch andere Grunderkrankungen oder Traumata ausgelöst. Das können Tumorerkrankungen sein, entzündliche Vorgänge im Gehirn, Nieren- oder Lebererkrankungen, Vergiftungen oder Verletzungen am Kopf. Auch angeborene Missbildungen oder beispielsweise eine Unterzuckerung bei Diabetiker-Hunden können epileptiforme Krämpfe auslösen.

Welche Symptome treten bei Epilepsie auf?

Die Symptome bei einem epileptischen Anfall sind - ganz unabhängig von der Ursache und der Form der Epilepsie - immer die gleichen. Die Reizüberflutung lässt entweder einzelne Muskelgruppen oder praktisch die gesamte Körpermuskulatur zucken und dann verkrampfen.

Handelt es sich um einen partiellen Anfall, bei dem nur einzelne Muskeln betroffen sind, zeigt der Hund sehr oft auffällige Verhaltensweisen wie plötzliches Bellen oder Schreien, unkontrolliertes Herumlaufen im Kreis, Schnappen nach imaginären Fliegen oder Starren in die Luft.

Vor allem die Muskulatur an Kopf und Hals oder an nur einer Gliedmaße kann bei solchen Anfällen verkrampfen.Ein generalisierter Anfall ist dramatisch: Der Hund ist nicht bei Bewusstsein, kippt mit verdrehten Augen zur Seite um, zittert und rudert wild mit den gestreckten Beinen in der Luft.Dabei kann er laut winseln oder jaulen, auch schaumiger Speichel kann sich um das Maul herum sammeln.Die spontane Entleerung von Blase und Darm sind möglich.

Wie lange so ein Anfall dauert, ist sehr unterschiedlich - treten die Anfälle sehr häufig auf oder dauern sie länger als zehn Minuten, kann das für den Hund lebensbedrohlich werden. Ein solcher sogenannter „Status epilepticus“ muss schnellstmöglich intensivmedizinisch behandelt werden, da ansonsten irreversible Hirnschäden auftreten.

Wer seinen Hund genau beobachtet, kann die Anzeichen für einen bevorstehenden epileptischen Anfall oft schon erkennen. Der Vierbeiner wirkt sehr unruhig, verkriecht sich oder sucht besonders engen Kontakt zu seinem Menschen.Häufiges Lecken und übermäßiger Speichelfluss können ebenfalls schon vorher auftreten. Jetzt solltest Du bereits reagieren und beruhigend auf Deinen Hund einwirken.

Auf keinen Fall darfst Du ihn spüren lassen, dass Du selber aufgeregt bist. Bringe ihn nach Möglichkeit in einen ruhigen Bereich der Wohnung, wo er sich nicht verletzen kann (also weg von Treppen oder kantigen Möbelstücken).Lagere beispielsweise weiche Decken oder Kissen um ihn herum und verdunkele das Zimmer.

Bedenke auch, dass der Hund eventuell Urin oder Kot verliert, also wähle einen Untergrund, den Du leicht reinigen kannst. Denn während des Anfalls solltest Du den Vierbeiner möglichst gar nicht anfassen - zum einen könnte er unbewusst zubeißen, zum anderen verstärkt die Berührung den Anfall schlimmstenfalls noch.

Und auch nach einem solchen Anfall ist der Hund oft noch länger verwirrt und unsicher, manchmal ist seine Sehfähigkeit zunächst eingeschränkt. Es kann auch zu ganz unnormalen Fressattacken kommen, bei denen der Hund einfach alles aufnimmt, was er findet - Achtung Fremdkörper! Bleibe sicherheitshalber so lange bei Deinem Vierbeiner, bis er wieder ganz bei Sinnen ist und sich sicher fühlt.

Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten der Epilepsie beim Hund

Die Diagnose einer Epilepsie-Erkrankung ist nicht ganz einfach - zwischen den Anfällen verhält sich der Hund meist völlig normal, und während eines Anfalls kann er normalerweise nicht zum Tierarzt gebracht werden.

Daher ist die Schilderung der Symptome durch den Hundehalter hier besonders wichtig. Bestenfalls solltest Du den Hund während einer Attacke filmen, damit der Tierarzt sich die akute Phase ansehen kann. Auch möglichst genaue Berichte über das Verhalten vor und nach dem Anfall, die Dauer und die Häufigkeit sind sehr hilfreich für die Diagnostik.

Die Entscheidung, ob es sich um eine primäre oder sekundäre Epilepsie handelt, kann der Tierarzt nur durch Ausschlussverfahren treffen. So werden diverse unterschiedliche Untersuchungsverfahren wie Röntgen, Ultraschall, EKG, CT oder MRT durchgeführt, auch neurologische Untersuchungen und die Erhebung von Blutwerten im Labor helfen bei der Abklärung.

Wird eine andere Grunderkrankung festgestellt, so muss diese ursächlich behandelt werden, um in Zukunft weitere Anfälle möglichst zu verhindern. Wird jedoch keine andere Ursache gefunden, muss von einer primären Epilepsie ausgegangen werden - erst dann wird der Tierarzt ein genaues Behandlungsschema entwerfen, nach dem der Hund nun lebenslang Medikamente, sogenannte Antiepileptika nehmen muss.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind nötig, um immer die richtige Dosierung der Medikamente sicherzustellen und so neue Anfälle möglichst zu verhindern oder zumindest stark abzuschwächen. Heilbar ist die Epilepsie leider nicht, aber ein gut eingestellter Hund kann noch viele Jahre damit leben.

Was kostet die Untersuchung der Epilepsie beim Hund?

Da die Diagnosestellung einer Epilepsie nur nach dem Ausschlussverfahren möglich ist, sind meist viele unterschiedliche Untersuchungsverfahren nötig. Daher summieren sich die Kosten bis zur endgültigen Feststellung der Krankheit schnell auf einige Hundert Euro.

Später sind dann regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig, damit die Medikamente immer in der passenden Dosierung eingestellt werden und der Vierbeiner keine weiteren Anfälle bekommt.

Welche Kosten werden von der Hunde-Krankenversicherung übernommen?

Mit der Krankenversicherung von Figo Pet werden die Kosten für zahlreiche ambulante und stationäre tierärztliche Leistungen für Hunde lebenslang übernommen, bei einer Kostenerstattung von bis 90 % und einer flexiblen Obergrenze (3.000€, 6.000€ oder unbegrenzt).

Die Tarife kannst Du dabei sehr individuell an deinen Vierbeiner und dein Budget anpassen.

Bei der Krankenversicherung von Figo Pet sind alle Hunderassen und Hunde jeden Alters willkommen.

Wie lassen sich Kosten für eine Epilepsie-Behandlung beim Hund vermeiden?

Eine primäre Epilepsie-Erkrankung lässt sich nicht verhindern, da es sich um eine angeborene Veranlagung handelt. Die Erfolgsaussichten einer medikamentösen Behandlung sind aber meist um so besser, je früher nach den ersten Anzeichen damit begonnen wird.

Stellst Du also bei Deinem Hund Symptome fest, die auf eine Epilepsie hindeuten, solltest Du ihn so schnell wie möglich einem Tierarzt vorstellen. Und auf keinen Fall sollten Hunde, die unter einer primären Epilepsie leiden, zur Zucht eingesetzt werden, da die Krankheit vererbt werden kann.

Für eine sekundäre Epilepsie können unterschiedliche Grunderkrankungen ursächlich sein. Einige, wie zum Beispiel Diabetes, können durch eine gesunde Ernährung, ausreichende Bewegung und regelmäßige Gesundheitschecks bestenfalls verhindert werden.

Expertise / Zusammenarbeit

Heike Pankatz - Unsere Expertin in Sachen Tiergesundheit

Dr. med. vet. Heike Pankatz studierte Tiermedizin in Hannover und war über viele Jahre für mehrere große Tierschutzorganisationen tätig. Sie hat unter anderem Bücher über Hunde verfasst und arbeitet inzwischen hauptsächlich als Autorin von Fachartikeln zu Themen rund um unsere vierbeinigen Freunde.


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