Kotuntersuchung beim Hund - wozu sie wichtig ist und welche Kosten entstehen können

Kotuntersuchung beim Hund - wozu sie wichtig ist und welche Kosten entstehen können

Zahlreiche Krankheiten bei Hunden können mit Symptomen wie Durchfall, Erbrechen oder Gewichtsverlust einher gehen. Es ist nicht immer einfach, schnell die richtige Ursache zu finden - dahinter können Parasiten, Pilze, Bakterien oder Viren stecken, Futtermittel-Unverträglichkeiten oder auch eine akute Vergiftung, ebenso führen organische Erkrankungen häufig zu solchen Symptomen.

Eine genaue Befunderhebung und umfangreiche Diagnoseverfahren sind also notwendig, um schließlich die passende Therapie einzuleiten. Die Kotuntersuchung beim Hund ist somit nur ein Bestandteil der Diagnostik - welche Kosten dafür entstehen können, sagen wir Dir hier.

Mögliche Kosten für eine Kotuntersuchung beim Hund (in Anlehnung an GOT)

Art der Kotuntersuchung 1-facher Satz 2-facher Satz 3-facher Satz
einfacher Kotausstrich, incl. Beurteilung 10,26 Euro 20,52 Euro 30,78 Euro
Beurteilung nach Anreicherung 20,54 Euro 41,08 Euro 61,62 Euro
Bakteriologische Untersuchung
Mikroskopische Untersuchung 10,26 Euro 20,52 Euro 30,78 Euro
Bearbeitung von Proben zum Versand an ein Labor 10,26 Euro 20,52 Euro 30,78 Euro

(Diese Kosten können je nach Untersuchungsaufwand und Tierarztpraxis variieren, daher sind nur beispielhafte Angaben möglich; hinzu kommen die Kosten für die Allgemeinuntersuchung, die Laborkosten usw.)

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Kotuntersuchung beim Hund - wie und wozu wird sie durchgeführt?

Für die Untersuchung einer Kotprobe des Hundes ist zunächst die korrekte Probenentnahme entscheidend. Der Hundehalter muss vom frisch abgesetzten Hundekot sofort einige Gramm aufsammeln, bevor es zu Verunreinigungen aus der Umgebung oder von anderen Tieren kommen kann. Dazu hält der Tierarzt in aller Regel spezielle Entnahmeröhrchen bereit, die meist auch einen Löffel oder Spatel zur Probensammlung enthalten.

Am besten rüstest Du Dich mit medizinischen Einmal-Handschuhen aus, die Du zur täglichen Gassi-Runde mitnimmst. Sobald der Vierbeiner sein Geschäft verrichtet, entnimmst Du eine entsprechende Menge Kot und füllst diesen vorsichtig in das Röhrchen. Wichtig ist, dass dabei möglichst keine Verunreinigungen vom Boden mit aufgesammelt werden.

Leidet der Hund unter Durchfall mit sehr weichem bis flüssigen Stuhl, solltest Du versuchen, den Kot in einer flachen Schale aufzufangen, bevor er den Boden berührt, da sonst eine saubere Entnahme fast nicht möglich ist.

Während für manche Kotuntersuchungen eine einmalige Probenentnahme ausreicht, müssen zum Beispiel zum Nachweis von Darmparasiten oder beim Verdacht auf eine Bauchspeicheldrüsen-Erkrankung für ein eindeutiges Ergebnis an mehreren aufeinander folgenden Tagen Proben genommen werden. Der Tierarzt wird Dir dazu genaue Anweisungen geben.

Bei einem gesunden Hund finden sich im Kot alle unverdaulichen Bestandteile des Futters, außerdem abgestorbene Zellen und Darmbakterien, die zu einer physiologischen Darmflora gehören. Im Krankheitsfall lassen sich aus einer Kotprobe zahlreiche weitere Informationen gewinnen. Nachgewiesen werden zum Beispiel:

  • Parasiten wie Spul-, Band-, Haken- und Peitschenwürmer oder ihre Vorstufen
  • Einzeller wie Giardien, Kokzidien
  • Bakterien wie Salmonellen, Campylobacter, Clostridien, Yersinien, E. coli
  • Viren wie Parvovirus, Coronavirus
  • Pilze
  • Okkultes Blut
  • Enzyme

Dabei ist es sehr wichtig, die festgestellten Werte der Kotprobe immer im engen Zusammenhang mit einem möglichst genauen Vorbericht und einer gründlichen Allgemeinuntersuchung des Hundes zu sehen.

Der Tierarzt muss zum Beispiel wissen, wann und wie häufig am Tag der Hund Kot absetzt, ob es dabei Hinweise auf Schmerzen gibt, was der Hund gefressen haben könnte, ob es noch weitere Tiere im Haushalt gibt usw. Auch den Impfstatus und den Zeitpunkt der letzten Wurmkur wird er ermitteln.

Was bedeuten die Befunde der Kotuntersuchung beim Hund?

Zunächst können bereits die Konsistenz, der Geruch und die Farbe der Kotprobe erste Aufschlüsse über mögliche Ursachen geben. Unverdaute Futterbestandteile oder auch ausgeschiedene Spulwürmer sind meist schon mit bloßem Auge erkennbar.

Eine Gelbfärbung könnte auf eine Gallenerkrankung (Gelbsucht) hinweisen, rot oder schwarz gefärbter Kot auf Blutbeimengungen aus unterschiedlichen Bereichen des Verdauungstraktes.

Bei einem Befall mit Darmparasiten (Würmer oder Einzeller) können die unterschiedlichen Entwicklungsstadien in einer Sammelkotprobe unter dem Mikroskop oder mit speziellen Schnelltests erkannt werden. Da nicht zu jedem Zeitpunkt ausreichend viele Parasiten ausgeschieden werden, ist hier eine Probenentnahme über mehrere Tage notwendig.

Auch krankmachende Bakterien oder Pilze können unter dem Mikroskop sichtbar gemacht werden. Für den Nachweis viraler Infekte werden spezielle Testverfahren wie Schnelltest-Kits oder PCR-Tests angewandt.

Der Nachweis von nicht sichtbaren Blutbeimengungen im Kot erfolgt mittels eines speziellen Testverfahrens unter dem Mikroskop. Bei Hunden, die mit rohem Fleisch gefüttert werden, kann es auch dadurch zu Blutspuren im Kot kommen - hier muss einige Tage vor der Untersuchung auf die Fütterung von Fleisch verzichtet werden. Ist die Blutbeimengung bereits mit bloßem Auge zu erkennen, gibt die jeweilige Färbung Aufschluss auf mögliche Ursachen:

  • Hellrotes Blut stammt aus dem hinteren Bereich des Darmes (Dickdarm oder Rektum) oder von Verletzungen rund um den Darmausgang (Anus, Analdrüsen)
  • Dunkelrotes Blut stammt aus den vorderen Bereichen des Darmes, kann aber auch bei starker Verstopfung im Dickdarm durch geschädigte Blutgefäße austreten
  • Schwarz gefärbte Blutspuren weisen auf krankhafte Prozesse im vorderen Verdauungstrakt (Magen, Dünndarm) hin - das Blut wurde durch die Verdauungsenzyme verändert

Ursachen für Blutbeimengungen im Kot können Tumoren, Entzündungen, Geschwüre, aber auch Infektionen oder Vergiftungen, Fremdkörper und Knochen im Futter sein. Auch ein starker Befall mit Parasiten kann zu Blutungen führen.

Finden sich erhöhte Werte des Bauchspeicheldrüsen-Enzyms Elastase im Hundekot, deutet das auf eine Pankreatitis hin. Ein zu hoher Anteil an Gallensäure kann auf Probleme der Gallenblase oder der Leber hinweisen, aber auch durch eine ungesunde Bakterienvermehrung im Darm entstehen.

Wann und wie oft sollte eine Kotuntersuchungen bei Hunden durchgeführt werden?

Bei gesunden Hunden ohne klinische Symptome wird eine Kotuntersuchung in aller Regel nur durchgeführt, wenn der Hundehalter nicht unnötig eine prophylaktische Behandlung gegen Endoparasiten durchführen möchte.

Leidet der Vierbeiner aber unter bestimmten Erkrankungen oder kommt es immer wieder zu einem Parasitenbefall, so können regelmäßige Untersuchungen von Kotproben die erfolgreiche Behandlung unterstützen.

In folgenden Fällen machen Kotuntersuchungen in regelmäßigen Abständen Sinn:

  • Häufiger Endoparasitenbefall beim Hund (auch zum Nachweis möglicher Resistenzen gegen Antiparasitika)
  • Häufiger Befall mit Einzellern (Giardien)
  • Bei Haltung mehrerer Hunde (Zwinger, Zuchten Tierheime)
  • Bei importierten Hunden, vor allem Welpen und Junghunden
  • Wenn Kleinkinder im Haushalt leben
  • Bei Hunden, die für therapeutische Zwecke eingesetzt werden (Behindertenbegleitung, Seniorenbegleitung, Psychotherapie usw.)
  • Bei Hunden mit chronischen Darmerkrankungen
  • Bei immungeschwächten Tieren
  • Wenn nicht regelmäßig prophylaktische Wurmkuren durchgeführt werden sollen

Kosten für eine Kotuntersuchung beim Hund

Die Kosten für eine Kotuntersuchung beim Hund hängen davon ab, welche Werte untersucht werden sollen und ob die Tierarztpraxis selber die Untersuchung durchführen kann oder die Proben an ein externes Labor versendet. Die Gebührenordnung für Tierärzte regelt die Kosten, welche der Tierarzt für bestimmte Leistungen abrechnen kann.

Zusätzlich zu den reinen Kosten für die Kotuntersuchung entstehen meist weitere Kosten für die Allgemeinuntersuchung, spezielle Diagnoseverfahren wie Ultraschall oder Röntgen zur weiteren Abklärung der Ursachen, verwendete Materialien und Medikamente und natürlich für die Therapie.

Welche Kosten werden von der Hunde-Krankenversicherung übernommen?

Die SantéVet Hundekrankenversicherung erstattet die tiermedizinischen Kosten bei Krankheiten, Unfällen und Operationen bis zu 5000€ pro Jahr. Mit diesem Komplettschutz ist Dein Hund also immer bestens abgesichtert. Zudem deckt die Vorsorgepauschale Deine Ausgaben bei Präventivmaßnahmen bis zu 50 € pro Versicherungsjahr ab.

Wie lassen sich die Kosten für eine Kotuntersuchung vermeiden?

Zahlreiche Erkrankungen bei Hunden führen zu sehr ähnlichen Symptomen wie Durchfall, Erbrechen oder Gewichtsverlust. Um die tatsächliche Ursache zu finden, muss der Tierarzt meist unterschiedliche Diagnoseverfahren anwenden, und die Untersuchung einer Kotprobe gehört in solchen Fällen zum medizinischen Standard.

Natürlich kannst Du als Hundehalter selber einiges dazu beitragen, Deine Fellnase möglichst gesund zu erhalten:

  • Hochwertiges Hundefutter ohne künstliche Zusätze oder gentechnisch veränderte Zutaten
  • Ausreichende Bewegung, freier Auslauf oder auch gemeinsamer Hundesport
  • Beschäftigung des Hundes entsprechend seinen Möglichkeiten
  • Regelmäßige Gesundheitschecks beim Tierarzt
  • Regelmäßige Prophylaxe-Maßnahmen wie Impfungen, Wurmkuren, Parasitenabwehr

Je gesünder und fitter Dein Hund ist, desto weniger anfällig wird er für viele Krankheiten sein - und das hilft Dir dabei, unnötige Ausgaben für aufwändige tierärztliche Untersuchungen zu sparen.

Expertise / Zusammenarbeit

Heike Pankatz - Unsere Expertin für Hunde, Katzen & Co.

Dr. med. vet. Heike Pankatz studierte Tiermedizin in Hannover und war über viele Jahre für mehrere große Tierschutzorganisationen tätig. Sie hat unter anderem Bücher über Hunde verfasst und arbeitet inzwischen hauptsächlich als Autorin von Fachartikeln zu Themen rund um unsere vierbeinigen Freunde.
Für MyPetClub verfasst sie regelmäßig neue Ratgeber und berät uns zu verschiedenen Themen rund ums Tier.


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