Hüftdysplasie (HD) beim Hund - wie sie behandelt wird und welche Kosten entstehen können

Hüftdysplasie (HD) beim Hund - wie sie behandelt wird und welche Kosten entstehen können

Vor dieser Diagnose fürchten sich viele Hundehalter: Hüftdysplasie, kurz auch als HD bekannt. Und diese Sorge ist berechtigt, zählt die HD doch zu den häufigsten erblichen Gelenkerkrankungen vor allem bei großen Hunderassen.

Welche Ursachen zu dieser Fehlstellung des Hüftgelenkes führen, wie die HD diagnostiziert und behandelt wird und mit welchen Kosten zu rechnen ist, sagen wir Dir hier.

Mögliche Kostenzusammensetzung bei der operativen Behandlung der HD beim Hund mit künstlichem Hüftgelenk (nach GOT):

Einzelposten 1-facher Satz 2-facher Satz 3-facher Satz
Allgemeinuntersuchung 23,62 Euro 47,24 Euro 70,86 Euro
Lahmheitsuntersuchung 42,63 Euro 85,26 Euro 127,89Euro
Röntgenuntersuchung 2 Aufnahmen, jeweils 26,53 Euro 53,06 Euro 79,59 Euro
CT Hund 350,00 Euro 700,00 Euro 1050,00 Euro
Inhalations-Narkose 61,57 Euro 123,14 Euro 184,17 Euro
Monitor-Überwachung 52,96Euro 105,92 Euro 158,88 Euro
Totalendoprothese (künstliches Hüftgelenk) 731,40 Euro 1462,80 Euro 2194,20 Euro
Stationäre Unterbringung pro Tag (ohne Futterkosten) 19,08 Euro 38,16 Euro 57,24 Euro
Folgeuntersuchung je 19,74 Euro 39,48 Euro 59,22 Euro

(Diese Kosten sind Netto-Kosten und können je nach Aufwand und Tierarzt variieren, daher sind nur ungefähre Angaben möglich)

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Hüftdysplasie beim Hund - was ist das und wo liegen die Ursachen?

Das Hüftgelenk des Hundes ist ein sogenanntes Kugelgelenk: Der Oberschenkelknochen (= Femur) bildet an seinem oberen Ende eine knöcherne Halbkugel (= Femurkopf), welche sich in die pfannenartige Einbuchtung (= Acetabulum) des Hüftknochens (= Os ilium) perfekt einfügt.

Zwischen diesen beiden Knochenflächen bilden glatte Knorpelschichten ein Polster, das für eine reibungsfreie Beweglichkeit sorgt und den empfindlichen Knochen schützt. Umhüllt wird das komplette Gelenk von einer bindegewebigen Haut, der sogenannten Gelenkkapsel. Innerhalb dieser Kapsel sorgt die Gelenkflüssigkeit (= Synovia) quasi wie ein Schmiermittel dafür, dass die Gelenkflächen immer gut übereinander gleiten.

Die um das Gelenk herum angeordneten kräftigen Muskeln, Bänder und Sehnen sorgen für die nötige Stabilität des stark beanspruchten Hüftgelenkes. Hunde können ihre Hinterbeine vor allem vorwärts und rückwärts, bis zu einem gewissen Winkel auch nach außen bewegen.

Die Schubkraft für die Vorwärtsbewegung kommt hauptsächlich aus dem Hüftgelenk. Außerdem trägt dieses Gelenk einen Teil des Körpergewichtes - bei manchen großen Hunderassen wurde durch züchterische Einwirkung eine ständige Winkelhaltung der Hintergliedmaßen erwirkt, wodurch die Gelenkbelastung noch verstärkt ist.

Leidet ein Hund an einer Dysplasie des Hüftgelenkes (HD), dann passen Femurkopf und Gelenkpfanne nicht perfekt ineinander. Entweder wird der Oberschenkelknochen aufgrund einer Instabilität des Oberschenkelkopfbandes nicht fest genug in der Beckenpfanne gehalten, oder die Gelenkpfanne bildet sich zu flach aus, so dass der Femurkopf heraus rutschen kann.

Durch die dauernde Fehlbelastung des Gelenkes kommt es mit der Zeit zu immer schwereren Abnutzungserscheinungen, Entzündungen und schließlich zu sehr schmerzhaften Arthrosen.

Für diese Fehlbildung des Hüftgelenkes sind vor allem erbliche Faktoren verantwortlich, der Hund wird also bereits mit der Anlage zu dieser Erkrankung geboren. Bei einigen Hunderassen tritt die HD besonders häufig in Erscheinung:

  • Golden Retriever
  • Deutscher Schäferhund
  • Rottweiler
  • Berner Sennenhund
  • Boxer
  • Bernhardiner

Aber auch viele Hunde anderer Rassen oder Mischlinge, vor allem mittelgroße und große Vierbeiner können von einer HD betroffen sein. Und selbst bei kleinen Hunden kann die Fehlbildung auftreten, sie bereitet aber aufgrund des geringeren Körpergewichts dieser Tiere meist nicht so große Probleme.

Dennoch muss nicht zwingend jeder Hund, der mit diesem genetischen Defekt auf die Welt kommt, auch unter den Folgeschäden der HD leiden. Zahlreiche weitere Faktoren entscheiden schließlich darüber, ob und wie schwer die Gesundheit des Vierbeiners durch die Erbkrankheit beeinträchtigt wird:

  • Übermäßige bzw. falsche Bewegung als Welpe und Junghund
  • Mangelnde Bewegung
  • Sehr schnelles Wachstum großwüchsiger Hunde
  • Falsche Fütterung des wachsenden Hundes / unzureichende Nährstoff-Versorgung
  • Übergewicht des Hundes
  • Hormonelle Dysbalancen

HD beim Hund - welche Symptome treten auf?

Die Anzeichen für eine Erkrankung des Hüftgelenkes entwickeln sich meist schleichend mit zunehmender Schädigung der Gelenkpfanne. Vor allem bei jungen Hunden fällt unter Umständen zunächst ein sehr schlaksiger, wackeliger Gang auf.

Die Hinterbeine setzen oft nicht mehr sauber auf, die Krallen schleifen über den Boden. Auch eine übermäßige Ausrichtung der Hinterpfoten nach innen mit sich überkreuzender Schrittsetzung spricht für eine Fehlstellung der Hüfte.

Anfangs machen sich Probleme erst nach längerer oder stärkerer Belastung bemerkbar. Je länger die Fehlbelastung andauert, desto mehr wird das Gelenk geschädigt, es bilden sich Arthrosen. Diese sind sehr schmerzhaft, der Hund wird daher seine Bewegungen nach Möglichkeit einschränken.

Vor allem nach Ruhephasen kommt der Vierbeiner nun nur schwer auf die Beine und zeigt wenig Bereitschaft für Spaziergänge oder andere Aktivitäten. Durch die eingeschränkte Belastung wird die Muskulatur zurückgebildet, die Stabilität im Hüftgelenk wird dadurch zusätzlich geschwächt. Kühle Umgebungstemperaturen und feuchtes Wetter verstärken die Schmerzen des Hundes noch, genau wie das Liegen auf harten, kalten Untergründen.

Erste Symptome einer HD treten häufig bereits zwischen dem vierten und achten Lebensmonat auf. Oft kommt es danach kurzfristig zu einer Besserung der Symptome, da akute Knochenschäden über die Wachstumsphase zunächst verheilen können.

Mit circa 18 bis 24 Monaten machen sich dann die ersten Arthroseschäden bemerkbar, der Hund lahmt plötzlich deutlich und zeigt klare Anzeichen seiner Schmerzen. Die Hinterbeine werden so weit wie möglich geschont, dadurch „hoppelt“ der Hund beim Laufen oft wie ein Hase. Spätestens jetzt wird der Gang zum Tierarzt unumgänglich.

Hüftdysplasie beim Hund - Diagnose und Möglichkeiten der Behandlung

Nach einer eingehenden Befunderhebung und Befragung des Hundehalters zu den beobachteten Problemen wird der Tierarzt Röntgenaufnahmen der Hüftgelenke des Hundes anfertigen.

Dafür muss der Vierbeiner auf dem Rücken gelagert und die Hinterbeine müssen stark gestreckt und nach innen gedreht werden. Diese Bewegung ist für den Vierbeiner schmerzhaft, daher wird er in Narkose gelegt. Auch eine Computertomographische Untersuchung (CT) kann zur weiteren Abklärung der Hüftschäden durchgeführt werden.

Bei der Beurteilung der Hüftgelenke werden fünf Kategorien unterschieden:

  • Kategorie A:Beckenpfanne und Femurkopf passen gut ineinander, keine Hinweise auf HD
  • Kategorie B:Übergangsform mit leichten Anzeichen, z.B. wackelnder Gang, minimale Abweichungen am Gelenk erkennbar
  • Kategorie C:Leichte HD mit geringen Gelenkfehlstellungen und ersten arthrotischen Veränderungen an der Knochensubstanz
  • Kategorie D:Die Abflachung der Gelenkpfanne ist deutlich erkennbar, ebenso die arthrotischen Veränderungen am Knochen - Mittlere HD
  • Kategorie E:Schwere HD mit erheblichen Veränderungen am Hüftgelenk und deutlichen Arthrosen an der Knochensubstanz

Für die Behandlung des HD-kranken Hundes sind der Grad der Ausprägung und der Zeitpunkt der Feststellung entscheidend. Man unterscheidet konservative und chirurgische Behandlungsmethoden bei der Hüftdysplasie.

Konservative Behandlung:

  • Schmerzreduzierung mit entzündungshemmenden Medikamenten (z.B. nicht-steroidale Antiphlogistika)
  • Physiotherapie zur Stärkung der Muskulatur und Stabilisierung des Hüftgelenkes
  • Gewichtsoptimierung zur Entlastung der Gelenke
  • Spezielles Futter oder Nahrungsergänzungsmittel für einen gesunden Knochenaufbau
  • Goldakupunktur / Goldimplantate können als ganzheitliche Heilmethode zur Schmerzreduzierung und Entzündungshemmung beitragen
  • Stammzellentherapie kann zur Bildung von frischem Knorpelgewebe im Gelenk anregen und so die Funktionalität wieder erhöhen

Operationsmethoden:

  • Symphysiodese- mit dieser Methode wird bei sehr jungen Welpen (maximal vier bis fünf Monate alt) die Wachstumsfuge im bauchseitigen Teil des Beckens künstlich geschlossen, so dass nur die anderen Bereiche weiter wachsen; dadurch wird eine günstigere Stellung der Gelenkpfanne mit einer ausreichenden Festigung der Oberschenkelköpfe erzielt; da bei so jungen Welpen aber selten bereits eindeutige Symptome einer HD auftreten, wird diese Technik nur selten angewandt.
  • Beckenosteotomie- bei dieser Methode werden die Beckenknochen an zwei oder drei Stellen künstlich durchtrennt und in etwas verändertem Winkel mit Schrauben wieder fixiert; die so erzielte Änderung der Gelenkstellung hält den Femurkopf besser in der Gelenkpfanne; geeignet für junge Hunde, bei denen die Arthrosen noch nicht zu weit fortgeschritten sind.
  • Denervation- chirurgisches Durchtrennen der schmerzleitenden Nerven am Beckengelenk, um dem Hund die Schmerzen zu nehmen und so eine bessere Belastung des Beckens zu erzielen; die Fehlstellung wird dadurch aber nicht beeinflusst.
  • Femurkopf-Resektion- der obere Teil des Oberschenkelknochens wird entfernt, um so die Ausbildung eines Pseudogelenkes zu forcieren; Bindegewebe und Muskulatur umwachsen den Knochen und sorgen für Stabilität, allerdings bleibt der Hund in seinen Bewegungen meist eingeschränkt, und der spätere Einsatz eines künstlichen Gelenkes ist dann nicht mehr möglich.
  • Künstliches Gelenk- der Ersatz des deformierten Hüftgelenkes durch eine künstliche Endoprothese ist bei Hunden mit weit fortgeschrittenen Arthrosen und starken Schmerzen oft der einzige Weg zu einem schmerzfreien Leben bis ins hohe Alter; diese OP-Methode ist aber sehr kostenintensiv.

Nach jedem dieser operativen Eingriffe sollte die Belastbarkeit des Hundes langsam gesteigert werden. Viele Tierärzte verordnen dem Patienten daher Physiotherapie, um die geschädigte Muskulatur vorsichtig wieder aufzubauen und den Vierbeiner in Etappen wieder an seine neu gewonnene Lebensqualität zu gewöhnen.

Welche Kosten entstehen für eine Operation bei einer HD beim Hund?

Tierärzte berechnen ihr Honorar nach den Vorgaben der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Darin sind alle tierärztlichen Leistungen mit genauen Summen zum 1-fachen, 2-fachen und 3-fachen Satz festgeschrieben, und es liegt je nach Schwierigkeit und Situation im Ermessen des behandelnden Tierarztes, nach welchem Satz er abrechnet.

Während bei einer konservativen HD-Behandlung vor allem mehrere Medikamente, die Physiotherapie und eine regelmäßige tierärztliche Kontrolle Kosten verursachen, sind die chirurgischen Behandlungsmethoden oft sehr kostspielig.

Der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes kostet mit allen Vor- und Nachuntersuchungen mehrere Tausend Euro, ist aber für einen Hund mit schwerer HD meist die einzige Chance auf ein schmerzfreies Weiterleben.

Welche Kosten werden von der Hunde-Krankenversicherung übernommen?

Mit der Krankenversicherung von Figo Pet werden die Kosten für zahlreiche ambulante und stationäre tierärztliche Leistungen für Hunde lebenslang übernommen, bei einer Kostenerstattung von bis 90 % und einer flexiblen Obergrenze (3.000€, 6.000€ oder unbegrenzt).

Die Tarife kannst Du dabei sehr individuell an deinen Vierbeiner und dein Budget anpassen.

Bei der Krankenversicherung von Figo Pet sind alle Hunderassen und Hunde jeden Alters willkommen.

Wie lassen sich Kosten bei einer HD beim Hund vermeiden?

Da es sich bei der Hüftdysplasie um ein erbliches Geschehen handelt, lässt sich diese Erkrankung nicht grundsätzlich vermeiden. Wenn der Hund die genetische Anlage hat, ist das nicht zu ändern.

Dennoch kannst Du mit einigen Maßnahmen versuchen, das Hüftgelenk Deines Vierbeiners so gut wie möglich in seiner physiologischen Funktion zu unterstützen:

  • Belaste Deinen Welpen nicht mit langen Spaziergängen oder Wanderungen, Laufen am Fahrrad oder aktiven Hundesport, um das Hüftgelenk zu schonen.
  • Ernähre Deinen Hund gesund und achte vor allem in der sensiblen Wachstumsphase darauf, dass er eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung erhält.
  • Achte darauf, dass der Hund sein Idealgewicht hä
  • Sorge für ausreichende, regelmäßige und angepasste Bewegung des Vierbeiners.
  • Wähle ein orthopädisch angepasstes Ruhekissen aus, damit die Gelenke nicht durch einen zu harten oder kalten Untergrund zusätzlich geschädigt werden.
  • Unterstütze die Knochen- und Knorpelbildung durch die Fütterung spezieller Nahrungsergänzungsmittel.
  • Sobald Du bei Deinem Vierbeiner ungewöhnliche Bewegungen oder Unregelmäßigkeiten im Gangbild bemerkst, lass die Ursache zeitnah vom Tierarzt abklären. Je früher eine HD behandelt wird, desto länger können schmerzhafte Knochenveränderungen hinausgezögert werden.

Grundsätzlich sollte bei der Zucht von Rassehunden eine konsequente und gesundheitsfördernde Zuchthygiene oberstes Ziel sein. Tiere, bei denen erbliche Krankheiten festgestellt wurden, müssen unbedingt von der Weiterzucht ausgeschlossen werden.

Nur so kann langfristig die Weitergabe der genetischen Veranlagung eingedämmt und eine Erbgesundheit innerhalb der Hunderasse wieder hergestellt werden.

Expertise / Zusammenarbeit

Heike Pankatz - Unsere Expertin in Sachen Tiergesundheit

Dr. med. vet. Heike Pankatz studierte Tiermedizin in Hannover und war über viele Jahre für mehrere große Tierschutzorganisationen tätig. Sie hat unter anderem Bücher über Hunde verfasst und arbeitet inzwischen hauptsächlich als Autorin von Fachartikeln zu Themen rund um unsere vierbeinigen Freunde.


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