Chemotherapie bei der Katze- wann kann sie wirklich helfen und welche Kosten können entstehen?
Katzen können ebenso wie Menschen von Krebs betroffen sein, welches bei ihnen neben Unfällen und Nierenerkrankungen die häufigste Todesursache darstellt. Allerdings können Tumorerkrankungen, wenn sie rechtzeitig erkannt werden, oftmals erfolgreich behandelt werden, um die Lebensqualität und sogar die Lebenszeit des Tieres zu verbessern. In diesem Artikel informieren wir darüber, wann eine Chemotherapie für eine Katze sinnvoll sein kann und welche Kosten entstehen.
Mögliche Kostenzusammensetzung bei der Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen bei der Katze (nach neuer GOT von 2022):
Einzelposten | 1-facher Satz | 2-facher Satz | 3-facher Satz |
---|---|---|---|
Allgemeinuntersuchung | 23,62 Euro | 47,24 Euro | 70,86 Euro |
Diagnostische Sonographie | 58,92 Euro | 117,84 Euro | 176,76Euro |
Tumorbiopsie | 15,39 Euro | 30,78 Euro | 46,17 Euro |
Bearbeitung von Proben zum Versand (Laborkosten werden extra berechnet) | 10,26 Euro | 20,52 Euro | 30,78 Euro |
Röntgenuntersuchung 2 Aufnahmen | 26,53 Euro | 53,06 Euro | 79,59 Euro |
CT Katze | 350,00 Euro | 700,00 Euro | 1050,00 Euro |
Venenkatheter für Infusion legen | 14,62 Euro | 29,24 Euro | 43,86 Euro |
Infusion, per Schwerkraft | 42,00 Euro | 84,00 Euro | 126,00 Euro |
Blutuntersuchung (zytologische Differenzierung eines Blutausstriches) | 16,00 Euro | 32,00 Euro | 48,00 Euro |
Folgeuntersuchung je | 19,74 Euro | 39,48 Euro | 59,22 Euro |
(Diese Kosten sind Netto-Preise und können je nach Aufwand, Größe der Katze und Tierarzt variieren, daher sind nur ungefähre Angaben möglich)
Da für eine Chemotherapie die Medikamente individuell für den Patienten zusammengestellt werden, sind die Kosten dafür relativ hoch und variabel.
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Chemotherapie bei der Katze - was ist das und wann wird sie eingesetzt?
Als Katzenbesitzer erkennt man es, wenn es dem Vierbeiner nicht gut geht. Anzeichen wie Müdigkeit, fehlendes Interesse an Spielen, schlechte Futteraufnahme und ein kränkliches Aussehen führen dazu, dass ein Termin beim Tierarzt vereinbart wird. Dann kann die schockierende Nachricht kommen, dass die Katze Krebs hat.
Krebs ist ein Oberbegriff für bösartige Zellneubildungen, bei denen sich Zellen unkontrolliert teilen und sich dem normalen Kontrollmechanismus des Körpers entziehen. Ohne Behandlung kann das Wachstum in gesundes Gewebe und die Bildung von Metastasen oft zum Tod des Patienten führen. Es gibt jedoch viele Krebsarten, die heute erfolgreich medizinisch behandelt werden können.
Eine mögliche Behandlungsmethode bei Krebserkrankungen ist die Chemotherapie. Durch die Verabreichung von sogenannten Zytostatika wird versucht, das Tumorwachstum zu stoppen oder zu verlangsamen.
Diese Medikamente werden entweder intravenös als Infusion oder in Tablettenform verabreicht und beeinträchtigen die Zellteilung. Dadurch wird das Wachstum der Krebszellen gebremst, aber auch gesunde Körperzellen werden beeinflusst, was zu vielen Nebenwirkungen führt.
Während in der Humanmedizin das Ziel einer Krebsbehandlung immer eine mögliche Heilung ist, geht es in der Veterinärmedizin bei der Chemotherapie bei Katzen in erster Linie darum, die Lebensqualität des Tieres zu verbessern und Schmerzen und Einschränkungen so weit wie möglich zu minimieren. In den besten Fällen kann die Therapie sogar die Lebenserwartung verlängern.
Es ist jedoch nicht bei jeder Krebserkrankung und nicht für jedes Tier sinnvoll, eine Chemotherapie zu machen. Vor allem bei Tumorerkrankungen, die sich über das Blut- und Lymphsystem im ganzen Körper ausbreiten, ist die Chemotherapie die beste Wahl, da diese Krebszellen nicht alle operativ entfernt werden können. Hierzu gehören Mastzelltumoren, Lymphome und Leukämie, wie sie etwa bei FeLV auftreten können.
Es ist empfehlenswert, lokalisierte Tumoren, die gut definiert sind, chirurgisch zu entfernen. Um das Risiko von postoperativen Problemen wie Verbreitung und Metastasierung zu minimieren, kann es jedoch sinnvoll sein, eine Chemotherapie nach der Operation durchzuführen.
Chemotherapie bei der Katze - wie wird sie durchgeführt?
Eine Chemotherapie kann bei Tieren auf zwei Arten durchgeführt werden: entweder intravenös durch eine Infusion oder oral durch Tabletten. Der Behandlungszeitraum dauert in der Regel drei Monate.
Bei einer intravenösen Infusion wird das Tier in regelmäßigen Abständen in einer Tierarztpraxis oder -klinik behandelt, und die Termine werden für jedes Tier individuell festgelegt. Vor jeder Infusion wird eine Blutanalyse durchgeführt, um zu überprüfen, ob das Tier behandelbar ist.
Während einer Infusionssitzung werden die Medikamente langsam über einen Venenkatheter verabreicht, und die Dauer variiert je nach Mittel zwischen 15 und 60 Minuten. Die Katze muss während der Infusion ruhig liegen bleiben , daher ist es hilfreich, wenn sie währenddessen von ihrem Besitzer gestreichelt wird.
Die Chemotherapie mittels Tabletten kann vom Halter des Tieres zu Hause durchgeführt werden, aber es müssen besondere Vorsichtsmaßnahmen wie das Tragen von Einmalhandschuhen und das sichere Verstauen der Tabletten beachtet werden, da die Mittel hochgiftig sind und bereits bei Hautkontakt ihre Wirkung entfalten können.
Nach einer Chemotherapie können Exkremente des Tieres giftig belastet sein und sollten nur mit Handschuhen angefasst und entsorgt werden. Gesunde Menschen können die behandelte Katze ohne Bedenken streicheln, aber kleine Kinder, Schwangere und stillende Mütter sollten keinen Kontakt zu einem chemotherapierten Tier oder seinen Ausscheidungen haben.
Mögliche Nebenwirkungen einer Chemotherapie
Bei Krebsbehandlungen bei Menschen kann die Chemotherapie zu erheblichen Nebenwirkungen führen, da die Medikamente sowohl Krebszellen als auch gesunde Körperzellen beeinflussen. Trotzdem wird dies in Kauf genommen, um eine Heilung anzustreben.
Bei der Chemotherapie von Haustieren, wie Hunden oder Katzen, ist das Ziel jedoch eine mögliche Verbesserung und Verlängerung ihrer restlichen Lebenszeit, weshalb die Dosierung niedriger gewählt wird, um milde oder keine Nebenwirkungen zu erzeugen.
Die Tierbesitzer werden dennoch mit geeigneten Medikamenten ausgestattet, um unerwünschte Effekte zu bekämpfen. Die häufigsten Nebenwirkungen der Chemotherapie bei Katzen sind:
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit und Erbrechen
- Durchfall
- Müdigkeit
Durch die Chemotherapie kann es zu einem Abfall der weißen Blutzellen kommen. Dies wird jedoch normalerweise vom Besitzer der Katze nicht bemerkt. Da es sich bei den weißen Blutzellen um Abwehrzellen handelt, kann die Katze während der Therapie anfälliger für Infektionskrankheiten sein.
Wie gut sind die Heilungsaussichten bei einer Chemotherapie?
Die Chemotherapie ist bei Katzen eine schwierige Entscheidung, da sie in nur wenigen Fällen eine Heilung der Krebserkrankung ermöglicht. Die Wirkung der Therapie ist unvorhersehbar und kann bei einigen Katzen nur eine Verlängerung der Lebenszeit um wenige Wochen bedeuten, während andere Monate oder sogar Jahre mit verbesserter Lebensqualität leben können.
Es ist wichtig, dass der Besitzer des Tieres die Behandlung genau beobachtet und entscheidet, ob eine Weiterbehandlung sinnvoll ist, ohne das Leiden des Tieres unnötig zu verlängern.
Wenn die Chemotherapie bei dem Tier positiv anschlägt, wird nach etwa drei Monaten eine Pause eingelegt. Die tumorfreie Zeit kann zwischen sechs und neun Monaten betragen, bevor erneut eine Chemotherapie erforderlich sein kann. Im besten Fall muss die Katze nur noch regelmäßig kontrolliert werden.
Welche Kosten entstehen für eine Chemotherapie bei der Katze?
Die Kosten für die Chemotherapie einer krebskranken Katze können sehr hoch sein. Dies ist auf die Notwendigkeit zurückzuführen, die Medikamente individuell auf den jeweiligen Fall anzupassen.
Die Voruntersuchungen, mögliche Operationen und Labortests können ebenfalls zu den Gesamtkosten beitragen. Für eine Chemotherapie, die über einen Zeitraum von 12 Wochen durchgeführt wird, können Kosten von 3000 Euro oder mehr anfallen. Sollte es notwendig sein, die Therapie erneut durchzuführen, werden erneut hohe Kosten entstehen.
Ist die Chemotherapie eine wirkliche Hilfe oder nur Geldmacherei?
Die Chemotherapie ist in der Humanmedizin eine erfolgversprechende Therapieform bei verschiedenen Krebsarten. Auch in der Veterinärmedizin kann sie bei Tieren zu einer Verbesserung der Lebensqualität und Verlängerung der Lebenszeit führen, aber nicht in jedem Fall. Der Tierarzt kann den Katzenbesitzer über die Möglichkeiten beraten, aber die Entscheidung über das weitere Vorgehen liegt bei ihm.
Es ist wichtig, dass die Entscheidungen immer im Sinne des Tieres getroffen werden und nicht aus egoistischen Gründen, und dass das Wohl des Tieres gegen die Verlängerung des Leidens abgewogen wird, insbesondere angesichts der hohen Kosten für die Chemotherapie.
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