Allergietest bei Katzen - was kann er nachweisen und welche Kosten können entstehen?

Allergietest bei Katzen - was kann er nachweisen und welche Kosten können entstehen?

Allergien kommen bei Katzen häufig vor, allerdings ist es oft nicht ganz einfach, diese auch zu diagnostizieren. Genau wie beim Menschen nehmen bei unseren Haustieren die Überempfindlichkeits-Reaktionen auf verschiedenste Umwelteinflüsse immer mehr zu, so dass tierische Patienten mit Haut-, Fell- oder Verdauungsproblemen zum Alltag in jeder Tierarztpraxis gehören. Es gibt verschiedene Testverfahren, um eine Allergie bei der Katze einzugrenzen - welche Kosten dafür entstehen können, sagen wir Dir hier.

Mögliche Kosten für einen Haut-Allergietest bei der Katze (nach neuer GOT von 2022): 

Allergologischer Haut-Suchtest 1-facher Satz 2-facher Satz 3-facher Satz
1.-3. Probe, jeweils 7,63 Euro 15,26 Euro 22,89 Euro
Jede weitere Probe 4,58Euro 9,16Euro 13,74 Euro

(Diese Kosten können je nach Untersuchungsaufwand variieren; hinzu kommt die Mehrwertsteuer)

Mögliche Kosten für einen Blut-Allergietest bei der Katze (nach neuer GOT von 2022):

Serologischer Allergietest 1-facher Satz 2-facher Satz 3-facher Satz
Blutprobenentnahme, venös 10,26 Euro 20,52 Euro 30,78 Euro
Jede weitere Probe 4,58Euro 9,16Euro 13,74 Euro
Bearbeitung der Proben zum Versand 10,26Euro 20,52Euro 30,78 Euro

(Diese Kosten können je nach Untersuchungsaufwand variieren; hinzu kommt die Mehrwertsteuer)

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Allergie bei der Katze - was ist das?

Das Immunsystem hat bei Tieren und Menschen die wichtige Aufgabe, Krankheitskeime und andere gesundheitsschädliche Stoffe zu erkennen und den Körper gegen diese zu schützen.

Dazu werden verschiedene Prozesse in Organen und Zellen angekurbelt, um die körperfremden Stoffe, die sogenannten Antigene, so schnell wie möglich unschädlich zu machen.

Neben dem angeborenen Immunsystem, das unspezifisch arbeitet und mit Hilfe von Immunzellen alle möglichen Schadstoffe bekämpft, entwickelt jedes Tier auch eine ganz spezifische Immunabwehr, die im Laufe seines Lebens immer wieder Antikörper gegen bestimmte Krankheitserreger bildet, mit denen der Körper schon einmal in Berührung gekommen ist.

Normalerweise kann das Immunsystem zwischen schädlichen und unschädlichen Stoffen unterscheiden. In manchen Fällen kommt es jedoch zu einer überschäumenden Abwehrreaktion der Immunzellen gegen eigentlich ungefährliche Umweltreize - und plötzlich entwickelt die Katze Krankheitssymptome, für die zunächst keine Ursache festgestellt werden kann.

Eine solche Überempfindlichkeits-Reaktion gegen ungefährliche Stoffe setzt meist plötzlich und sehr rasch nach dem Kontakt mit dem speziellen Antigen ein, das in diesem Fall dann als „Allergen“ bezeichnet wird. Warum aber manche Tiere Allergien entwickeln, andere dagegen nicht, ist bis heute noch nicht anschließend geklärt.

Die häufigsten Allergie-Formen bei Katzen sind:

  • Futtermittel-Allergien - die Abwehrreaktion richtet sich gegen bestimmte Bestandteile im Katzenfutter (davon sind Unverträglichkeiten gegen bestimmte Futterinhaltsstoffe abzugrenzen, die nicht immuninduziert sind)
  • Parasitäre Allergien - vor allem Flöhe und Milben können bei Katzen allergieauslösend wirken
  • Umwelt-Allergien - Auslöser können Pollen, Hausstaub, Schimmelpilze und andere Stoffe sein, die über die Atemluft aufgenommen werden
  • Kontakt-Allergien - bestimmte chemische Verbindungen in Pflegeprodukten, Putzmitteln, Katzenstreu oder Spielzeugen regen bei Körperkontakt die Immunabwehr an
  • Insektenstich-Allergie - auch Mücken-, Bienen- oder Wespenstiche können bei manchen Katzen zu Allergien führen
  • Medikamenten-induzierte Allergien

Bei Katzen kommt es häufig zum gleichzeitigen Auftreten mehrerer Allergien gegen unterschiedliche, aber ähnliche Allergene.

Allergien bei Katzen - welche Symptome treten auf?

Die Symptomatik bei einer Allergie ist oft sehr unspezifisch und könnte auch auf eine andere Erkrankung hinweisen. Daher wird die Diagnose häufig im Ausschlussverfahren gestellt.

Ein möglichst genauer Vorbericht des Katzenbesitzers darüber, wann genau die Anzeichen erstmals aufgetreten sind oder immer wieder auftreten, hilft dem Tierarzt bei der Eingrenzung. Je nachdem, um welche Allergene es sich handelt, treten die Symptome nur ab und zu, saisonal oder ganzjährig auf.

Mögliche Hinweise auf eine Allergie bei der Katze können sein:

  • Starker Juckreiz
  • Ständiges Lecken und Putzen
  • Hautprobleme, Hautrötungen, wunde Stellen (oft an Pfoten, Ohren oder am Kinn)
  • Fellprobleme wie Haarausfall oder Haarbruch
  • Magen-Darm-Probleme wie Durchfall und Erbrechen
  • Atemprobleme (Atmen mit offenem Maul)
  • Husten
  • Augen- und/oder Nasenausfluss

In seltenen Fällen kann der Kontakt zu einem Allergen auch einen sogenannten anaphylaktischen Schock auslösen. Diese Situation ist für die Katze akut lebensbedrohlich, sie muss umgehend tierärztlich behandelt werden.

Anzeichen für eine solche Schockreaktion sind zum Beispiel großflächige Hautrötungen mit Schwellung, plötzlich einsetzender heftiger Juckreiz, die hochgradige Störung des Allgemeinbefindens mit Zittern und Taumeln oder auch akute Atemnot. Innerhalb kurzer Zeit stirbt das Tier in diesem Zustand an Kreislaufversagen.

Allergietest - was kann man damit feststellen?

Hat der Tierarzt andere mögliche Erkrankungen bei Deiner Katze durch eine sehr genaue Erhebung des Vorberichtes und spezielle Untersuchungen ausschließen können und damit den Verdacht auf eine Allergie bekräftigt, lassen sich durch unterschiedliche Tests die auslösenden Allergene eingrenzen. Ein Allergietest ist somit nicht dazu gedacht, die Allergie zu diagnostizieren, sondern eher eine unterstützende Maßnahme nach der eigentlichen Diagnose.

Es gibt verschiedene Verfahren, mit denen je nach vorliegender Symptomatik getestet werden kann:

Allergologischer Haut-Suchtest (Intrakutan-Test) - Dazu wird die Katze sediert und das Fell am seitlichen Brustkorb geschoren, um verschiedene mögliche Allergene in kleinsten Mengen in die obere Hautschicht zu injizieren.

Nach etwa 15 - 30 Minuten kann an der Haut die Reaktion auf jedes Allergen abgelesen werden: Bildet sich eine Rötung oder kleine Quaddel, reagiert das Immunsystem auf den Stoff positiv. Dieses Verfahren eignet sich besonders gut zur Eingrenzung von Kontaktallergenen.

Serologischer Allergietest - In einer Blutprobe der Katze wird im Speziallabor nach speziellen Antikörpern (IgE) gesucht, die vor allem bei Allergien gegen Pollen, Schimmelpilze oder Hausstaub auftreten. Dieses Verfahren kommt vor allem bei Umwelt-Allergien zum Einsatz.

Ausschluss-Diät - Besteht der Verdacht auf eine Allergie gegen Futterinhaltsstoffe, wird die Katze für mehrere Wochen auf eine strenge Diät gesetzt und bekommt ein Futter, in dem möglichst wenige Einzelkomponenten enthalten sind.

Verträgt das Tier dieses Futter gut und gehen die Symptome zurück, können nach und nach wieder weitere Komponenten hinzugefügt werden. Oft kann auch dauerhaft auf ein spezielles hypoallergenes Futter umgestellt werden, wenn die Katze dieses gut verträgt.

Kosten für einen Allergietest und die Behandlung der Katze

Je nachdem, welche Untersuchungsverfahren der Tierarzt anwenden muss, um durch Ausschluss anderer Erkrankungen die Diagnose einer Allergie zu stellen, können die Kosten sehr unterschiedlich sein. In der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) sind alle tierärztlichen Leistungen mit speziellen Kostensätzen erfasst.

Für einen Intrakutan-Test werden meist zwischen 30 und 50 unterschiedliche Substanzen injiziert, hinzu kommen die Kosten für die Sedierung der Katze. Bei einem serologischen Allergietest kommen zu den Kosten für Blutentnahme und Probenaufarbeitung auch die Kosten des Speziallabors.

Ist das auslösende Allergen schließlich gefunden, besteht die Behandlung der Katze vorrangig darin, dieses in Zukunft zu vermeiden. So kann entweder eine Futterumstellung oder auch die regelmäßige prophylaktische Behandlung gegen bestimmte Ektoparasiten wie Flöhe oder Milben helfen, die allergischen Reaktionen abklingen zu lassen. Handelt es sich um eine Kontaktallergie, so müssen die Auslöser aus dem direkten Umfeld der Katze entfernt werden.

Um die akuten Erscheinungen der Allergie abklingen zu lassen, kann zusätzlich eine Therapie mit entzündungshemmenden, Juckreiz stillenden oder beruhigenden Medikamenten durchgeführt werden, bis es der Katze wieder besser geht.

Vor allem braucht es aber Geduld bei der Behandlung einer Allergie, denn das Eintreten einer verlässlichen Besserung der Symptome dauert oft Wochen bis Monate.

Welche Kosten werden von der Versicherung übernommen?

Mit der Krankenversicherung von SantéVet werden die Kosten für zahlreiche ambulante und stationäre tierärztliche Leistungen für Katzen lebenslang übernommen, bei einer Kostenerstattung von bis 90 % und einer Obergrenze von bis zu 5000€ jährlich.

Die Tarife kannst Du dabei sehr individuell an deine Katze und dein Budget anpassen.

Bei der Krankenversicherung von SantéVet sind alle Katzenrassen willkommen und Du brauchst keinen Gesundheitsfragebogen einreichen.

Wie lassen sich die Kosten für einen Allergietest vermeiden?

Es kommt sehr darauf an, wie schnell der Verdacht auf das Vorliegen einer Allergie gestellt wird - denn der Allergietest bei der Katze ist kein Diagnoseverfahren, sondern nur ein Hilfsmittel zur weiteren Eingrenzung der Allergie-Auslöser.

Kannst Du dem Tierarzt bereits einen sehr genauen Vorbericht darüber geben, wann die Symptome bei Deiner Samtpfote erstmalig aufgetreten sind, in welchen Situationen sie wiederkehren oder mit welchen Stoffen oder Materialien sie in Kontakt gekommen ist, so kann er bestenfalls sogar ohne einen Allergietest die Auslöser finden. Auch über einen möglichen Flohbefall oder Änderungen beim Futter solltest Du unbedingt den Tierarzt unterrichten.

Expertise / Zusammenarbeit

Heike Pankatz - Unsere Expertin für Hunde, Katzen & Co.

Dr. med. vet. Heike Pankatz studierte Tiermedizin in Hannover und war über viele Jahre für mehrere große Tierschutzorganisationen tätig. Sie hat unter anderem Bücher über Hunde verfasst und arbeitet inzwischen hauptsächlich als Autorin von Fachartikeln zu Themen rund um unsere vierbeinigen Freunde.
Für MyPetClub verfasst sie regelmäßig neue Ratgeber und berät uns zu verschiedenen Themen rund ums Tier.


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