Welpen füttern

Welpen füttern

Welpen füttern, wie geht das eigentlich ? Wenn junge Hunde auf die Welt gekommen sind, beginnt eine aufregende Zeit für alle Beteiligten. Egal ob Muttertier, Hundehalter oder die kleinen Fellnasen selbst - die kommenden Woche und Monate halten viele Überraschungen bereit. Weil die ersten Lebenswochen für Hunde viele wichtige Grundlagen legen, sind sie ganz besonders wichtig. Wir informieren Sie deshalb ausführlich darüber, wie Sie die kleinen Racker ernähren - sowohl während des Säugens als auch danach. 

Entwicklung der Welpen

In den ersten Lebenswochen werden die Junghunde von ihrer Mutter ernährt. Die Milch der Hündin enthält viel Fett und eine große Menge an Proteinen. Zudem stärkt die Muttermilch das Immunsystem der jungen Hunde.  Falls die Laktation ohne Komplikationen verläuft, bekommen die Welpen zunächst nur Muttermilch. Achten Sie darauf, die Nahrung des Muttertieres entsprechend anzupassen. Ab der fünften Woche füttern Sie hinzu, damit sich die Junghunde an ihr zukünftiges Futter gewöhnen.  Bei schwachen oder sehr kleinen Welpen ist eventuell eine Handaufzucht nötig. Erfahren Sie mehr dazu in unserem Artikel zum Thema.

Immunsystem und orale Toleranz

In den ersten Wochen bildet sich das Immunsystem der Welpen. Zunächst bekommt es über Enzyme und Immunfaktoren aus der Muttermilch zu einer ersten Einrichtung. Im folgenden werden die Jungtiere immer wieder mit potenziellen Antigenen konfrontiert. Um sicherzustellen, dass sich das Immunsystem auf die wachsende Anzahl von Fremdstoffen einstellen kann, sollten Sie nicht zu viele Fremdstoffe auf einmal zuführen. 

Mit dem Begriff der oralen Toleranz bezeichnet man die Fähigkeit des Organismus, Nahrung zu erkennen. Das Immunsystem bekämpft dann die körperfremden Stoffe nicht, aber erkennt potenzielle Krankheitserreger. Damit die orale Toleranz in den ersten Lebenswochen geschult wird, muss das Immunsystem langsam an Fremdstoffe gewöhnt werden.  Damit der junge Hund keine Intoleranzen gegen gewisse Futtermittel ausbildet, sollten sich zunächst auf wenige Zutaten im Futter beschränken. Nach und nach kann man die Zahl der unterschiedlichen Zutaten erhöhen. Wichtig ist bei den Zutaten, dass sie möglichst naturbelassen sind. 

Wichtige Faktoren für ein gesundes Immunsystem

Damit der junge Hund eine starke Immunabwehr ausbildet, sind verschiedene Faktoren wichtig. Herausragend ist dabei die Rolle der Muttermilch. Über diese erhält das Jungtier viele Immunkräfte. Um ein starkes Abwehrsystem zu bilden, wirkt sich daher eine lange Säugezeit positiv aus. Welpen, die verstoßen wurden oder deren Mutter nicht säugen konnte, sind häufiger krank und bleiben in ihrer Entwicklung hinter ihren Altersgenossen zurück.

Damit sich das Immunsystem natürlich bilden kann, sollte die Impfempfehlung des Tierarztes beachtet werden. Normalerweise sollte die erste Impfung nicht vor der achten Lebenswoche erfolgen. In Ausnahmefällen, z. B. bei Handaufzucht, kann die Impfung jedoch bereits früher nötig sein. Wenn der Tierarzt es zulässt, können Sie die erste Impfung in die zehnte Lebenswoche legen, um dem Jungtier noch mehr Zeit zu geben, das Immunsystem auf natürliche Weise aufzubauen.

Damit sich das Immunsystem gut entwickeln kann, ist eine gesunde Lebensumgebung wichtig. Darunter versteht man eine Umgebung, die weder zu dreckig noch zu steril ist. Bei zu starker Verschmutzung sind zu viele potenzielle Bedrohungen für den jungen Hund vorhanden. Das kann dazu führen, dass Immunsystem überlastet wird. Bei einer nahezu sterilen Umgebung hingegen besteht die Gefahr, dass das Abwehrsystem nicht geschult wird, da es keine Antikörper bilden kann. 

Fütterung von Welpen

In den ersten Wochen bekommen, die Jungtiere, sofern keine Komplikationen wie Mastitis vorliegen, Milch vom Muttertier. Ab der vierten bzw. fünften Woche beginnt die Absetzzeit. Die Mutter fängt in dieser Zeit an, Ihren Jungen weniger Milch zu geben. Zusätzlich kommt es vor, dass sie ihr eigenes Futter erbricht. Dies ist ein natürlicher Vorgang. Die Mutter bietet ihren Jungen damit vorverdautes Futter an. 

Beifutter in der Absetzzeit

Wenn die Absetzzeit beginnt, können Sie den Welpen Beifutter anbieten. Auf diese Weise gewöhnen sie sich an die verschiedenen Nahrungsmittel und bekommen ein Gefühl für die Aufnahme fester Nahrung. In der Absetzzeit bietet es sich an, den Welpen morgens und abends Beifutter anzubieten.
  • Morgens: Ziegenmilch mit etwa Pflanzenöl, Ei und Honig. Die tierischen Produkte ermöglichen eine leichte Verdauung, die flüssige Konsistenz erleichtert die Aufnahme.
  • Abends: Ein großes Stück rohes Fleisch. Bleiben Sie zunächst bei einer Sorte Fleisch und lassen Sie alles Welpen des Wurfes gemeinsam daran knabbern. Somit stärken sie die Kiefermuskeln der Welpen. Zudem schulen Sie ihr Sozialverhalten. Nach einigen Minuten nehmen sie den Fleischbrocken wieder weg - die Welpen sollen sich daran nicht satt fressen!

Wenn die jungen Tiere das Beifutter gut annehmen, können Sie ab der sechsten bzw. siebten Woche einen Brei aus gewolftem Fleisch, Ei, Milchprodukten (Ziegenmilch, Hüttenkäse oder Quark) und etwas Öl anbieten. Damit die Welpen weiterhin Muttermilch aufnehmen, darf die Portion nicht zu großzügig ausfallen. Rechnen Sie mit etwa 60 Gramm Futter pro Kilogramm Körpergewicht.

Fütterung ab der achten Lebenswoche

Ab der achten Woche nimmt die Bereitschaft der Mutter, die Jungen zu säugen, ab. Deshalb sollten sie ab diesem Zeitpunkt eine volle Ration Futter bekommen. Zugleich wird die Ration für das Muttertier auf das Normalmaß zurückgefahren.  Für die Welpen sollte das Futter anfangs in vier bis fünf Mahlzeiten serviert werden. Auf diese Weise bekommen sie über den Tag verteilt wichtige Nährstoffe und geraten nicht ins Schlingen. Die Ration sollte für Jungtiere etwa 6 % der Körpermasse ausmachen. Zu Beginn besteht das Futter aus 80 % tierischen und 20 % pflanzlichen Bestandteilen. Das Verhältnis wird im Laufe des ersten Lebensjahres in Richtung 50:50 verändert, zudem die Ration auf 2 - 3 Prozent des Körpergewichts reduziert. 

Um den Organismus der heranwachsenden Hunde nicht zu überlasten, sollten zunächst nur wenige Zutaten eingesetzt werden. Nach und nach kann der Speiseplan erweitert werden. Sie stellen somit eine schonende Gewöhnung an das Futter sicher. Setzen Sie zunächst viele Lebensmittel ein, die Vitamin D enthalten. Dieses Vitamin hilft bei der Kalziumaufnahme des Körpers, was insbesondere in der Wachstumsphase von großer Bedeutung ist. Die Verwendung von Milchprodukten hilft, die Darmflora zu stärken.

Das Fleisch sollte den Welpen gewolft, das Gemüse und Obst fein püriert angeboten werden.  Zur Stärkung des Kalzium-Phosphor-Haushalts geben Sie den Welpen große Knochen zum Knabbern. Alternativ können Sie dem Futter gewolfte Knochen und Knorpel hinzufügen.

Veränderung des Futters

Sie können dem Futter nach und nach weitere Zutaten hinzufügen. Auf diese Weise stellen Sie die orale Toleranz der einzelnen Zutaten sicher. Bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres erhöhen Sie nach und nach den pflanzlichen Anteil im Futter, bis er bei 50 - 70 % liegt. Neben zusätzlichen Sorten an Obst, Gemüse und Sprossen können sie nach und nach verschiedene Kräuter und Öle hinzugeben. Die Futtermenge nimmt mit zunehmendem Körpergewicht zu.

Allerdings sinkt die Ration prozentual. Je älter der Hund wird, umso weniger Futter erhält er pro Kilogramm Gewicht. Die richtige Menge orientiert sich immer am Entwicklungsstadium und Gesundheitszustand des Tieres. Eine grobe Übersicht über die Futtermenge in den einzelnen Lebensphasen:

  • zweiter bis sechster Monat: ca. 5 - 6 % des Körpergewichts 
  • sechster bis neunter Monat: ca. 3 - 4 % des Körpergewichts
  • neunter bis zwölfter Monat: ca. 3 % des Körpergewichts 
  • ab dem zwölften Monat: wie erwachsene Hunde (etwa 2 - 3 % des Körpergewichts)

Achten Sie darauf, dass sich weder eine Über- noch Unterversorgung einstellt. Gerade in der Entwicklungsphase kann eine falsche Versorgung mit Nährstoffen sich sehr nachteilig auswirken. Im schlimmsten Fall können sich chronische Krankheiten entwickeln.  Richten Sie die Rationen für den Welpen anhand des körperlichen Zustandes und des Temperaments aus. Lebhafte Welpen, die viel herumtollen, brauchen etwas mehr Futter als ihre faulen Altersgenossen.

Günstige Nahrungsergänzungsmittel für Welpen

Für aufwachsende Hunde gibt es eine Reihe von Nahrungsergänzungsmitteln, die für die positive Entwicklung wichtig sind. Dazu gehören:
  • Algen
  • Aloe-Vera-Gel
  • Blütenpollen
  • Ei
  • Gerstengras
  • Goji-Beeren
  • Kolostrum
  • Lebertran
  • Melasse
  • Moortränke

Industriell hergestelltes Futter

Wenn Sie Ihre Welpen mit industriellem Futter versorgen möchten, sollten Sie auf hochwertige Qualität achten. Dazu werfen Sie einen Blick auf die Inhaltsstoffe und beurteilen diese anhand ihrer Güte. Es existieren spezielle Futtermischungen für Junghunde, die erhöhte Anteile von Fett, Eiweiß und Kalzium enthalten.

Eine ähnliche Erhöhung dieser Anteile erreichen Sie allerdings selbst, wenn Sie normales Futter mit Quark vermischen. Durch die etwas erhöhte Ration (anteilig von Körpergewicht) bekommen die Jungtiere somit ausreichend Nährstoffe für ihr Wachstum. Achten Sie darauf, dass die Welpen nur gequollenes Trockenfutter bekommen! Wird das Trockenfutter nicht mit Wasser vermischt, ist es für den noch nicht voll ausgereiften Verdauungsapparat zu schwer verdaulich.


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