Top-Ten der giftigsten Lebensmittel für Hunde

Top-Ten der giftigsten Lebensmittel für Hunde
Diesem Blick kann man einfach nicht widerstehen - es scheint immer der traurigste Hund der Welt zu sein, der uns beim Naschen eines Riegels Schokolade zuschaut. Und was macht schon ein Stückchen, das teilen wir doch gerne, wenn der Vierbeiner dadurch wieder glücklich ist….

Warum das keine gute Idee ist, weil gerade Schokolade für Hunde sehr gefährlich ist, und welche anderen Lebensmittel für unsere Fellnasen giftig sind, erklärt dieser Ratgeber.

Liste der 10 für Hunde giftigsten Lebensmittel

1. Alkohol

Für Hunde ist Alkohol schon in kleinen Mengen schädlich. Durch den sehr langsamen Abbau im Körper werden sowohl die Leber als auch die Nieren stark belastet, so dass es an diesen Organen sehr schnell zu irreparablen Schäden kommen kann. Als Symptome treten Erbrechen und Durchfall, Bewegungsstörungen, Bewusstseinstrübung, schließlich Hirnschäden mit Kollaps und Tod auf.

Als letale, also tödliche Dosis gelten 3-6g Alkohol/kg Körpergewicht. Und auch, wenn Hunde alkoholische Getränke wie Wein oder Schnaps meist nicht freiwillig zu sich nehmen, besteht die Gefahr einer Alkoholvergiftung auch bei Aufnahme von alkoholhaltigen Süßigkeiten, Torten, Medizinalsäften mit Alkoholanteil usw. Hunde sollten daher niemals Alkohol zu sich nehmen, auch nicht den kleinen Eierlikör zur Ruhigstellung vor dem Silvester-Feuerwerk!

2. Avocado

Diese Südfrucht birgt gleich mehrere Gefahren für Hunde. Zum einen ist das Fleisch sehr fetthaltig und kann zu Durchfall und Erbrechen führen. Des weiteren kann der sehr harte, glatt-runde Avocado-Kern, wenn er verschluckt wird, leicht einen Darmverschluss auslösen oder gar zum Ersticken führen.

Und schließlich enthalten sowohl Fleisch als auch Kern den Giftstoff Persin, der - in größeren Mengen aufgenommen - bei Hunden das Herz angreifen und zu Herzmuskelschäden führen kann.

3. Koffein

Kaffee, Tee, Cola oder Energy-Drinks enthalten alle den für Hunde schädlichen Inhaltsstoff Methylxanthin, der zu einem starken Anstieg des Blutdrucks und der Pulsfrequenz führt. Erbrechen und Durchfall sind erste Anzeichen einer Koffeinvergiftung.

Auch die Reizschwelle der Nerven im Gehirn wird deutlich herabgesetzte, so dass der Hund unruhig wird, zu zittern beginnt oder sogar krampft. Ein sehr hoher Koffein-Gehalt im Blut kann bei Hunden lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen und schlimmstenfalls den Tod durch Kreislaufversagen hervorrufen.

4. Macadamianüsse

Auch wenn die genauen Zusammenhänge noch nicht geklärt sind, scheinen Macadamia-Nüsse vor allem für Hunde hochgradig giftig zu sein. Bereits kleine Mengen von 0,7g/kg Körpergewicht rufen Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, Zittern, Bewegungsstörungen, Fieber und allgemeine Schwäche hervor.

Je nach Größe des Hundes kann bereits eine einzige Nuss solche Symptome auslösen, daher sollte unbedingt immer eine Tierarztpraxis aufgesucht werden, wenn der Vierbeiner eine oder gar mehrere dieser Nüsse verspeist hat.

5. Nachtschattengewächse

Kartoffeln, Tomaten und Auberginen gehören zu den Nachtschattengewächsen, welche im Rohzustand den Wirkstoff Solanin enthalten. Dieser wirkt sowohl bei Menschen als auch bei Hunden gesundheitsschädlich und kann Erbrechen und Durchfall hervorrufen.

Durch Kochen bzw. Erhitzen wird die giftige Wirkung bei Kartoffeln und Auberginen neutralisiert. Tomaten sollten nur in reifem Zustand gegessen werden, nachdem der grüne Stielansatz großzügig entfernt wurde.

6. Schokolade

Kakaobohnen, aus denen Schokolade hergestellt wird, enthalten das Alkaloid Theobromin, welches Hunde im Gegensatz zu Menschen nicht verstoffwechseln können. Der Wirkstoff reichert sich im Körper des Hundes an und kann je nach Art und Menge der aufgenommenen Schokolade zu mehr oder weniger schweren Vergiftungserscheinungen führen.

Dies gilt sowohl für die einmalige Aufnahme einer größeren Menge Schokolade als auch für den regelmäßigen Verzehr kleinerer Mengen (daher ist auch das kleine, geteilte Stückchen vom Schokoriegel für den Hund tabu!).

Je dunkler die Schokoladensorte ist, desto höher ist der enthaltene Kakaoanteil und somit der Theobromingehalt. Vor allem bei Block- oder Bitterschokolade reichen bereits kleine Mengen aus, um Erbrechen und Durchfall auszulösen, Unruhe, Zittern und Krampfanfälle hervorzurufen oder einen kleinen Hund sogar zu töten.

Für einen Hund mit 5 kg Gewicht kann bereits eine halbe Tafel Zartbitterschokolade lebensbedrohlich sein, bei einem mittelgroßen Hund mit 20 kg ist eine Tafel dunkle Schokolade kritisch.

Besteht der Verdacht oder ist es offensichtlich, dass der Vierbeiner Schokolade oder Kakaopulver zu sich genommen hat, sollte sicherheitshalber immer schnellstmöglich eine Tierarztpraxis aufgesucht werden.

7. Steinobst

Nicht das Fruchtfleisch, sondern die Kerne von Aprikosen, Pfirsichen, Kirschen, Mirabellen oder Pflaumen können für Hunde gefährlich werden. Ähnlich wie Mandeln enthalten diese Kerne nämlich Cyanide, also Blausäure, die freigesetzt wird, wenn der Hund einen solchen Obstkern zerkaut und verschluckt. Anzeichen einer Cyanidvergiftung sind vermehrter Speichelfluss, Erbrechen, aber auch Kreislaufstörungen oder Bewegungsschwierigkeiten.

8. Weintrauben / Rosinen

Auch wenn viele Hunde die süßen Früchte lieben, reagieren manche Vierbeiner auf die in Weintrauben und Rosinen enthaltene Oxalsäure extrem empfindlich mit Erbrechen und Durchfall, Schmerzen und schließlich einer schweren Schädigung der Nierenfunktion, die zum Tod führen kann.

Als mögliche Ursache wird inzwischen eine genetische Disposition einzelner Hunde vermutet, welche zu diesen schweren gesundheitlichen Problemen führt. Da allerdings die genauen Hintergründe noch nicht geklärt sind und somit niemand weiß, welche Vierbeiner von dieser Unverträglichkeit betroffen sind, sollten Weintrauben und Rosinen von allen Hunden ferngehalten werden.

9. Xylit / Xylitol

Dieser auch als Birkenzucker bekannte Zuckeraustauschstoff findet sich in zahlreichen Süßungsmitteln, Diätprodukten wie Marmelade, „zuckerfreien“ Süßigkeiten wie Kaugummis oder Bonbons, aber auch in einigen homöopathischen Globuli.

Während der menschliche Stoffwechsel Xylit genau so gut abbauen kann wie Zucker, ist das bei Hunden, aber auch Frettchen und Kaninchen nicht so. Bereits kleinste Mengen Xylitol (etwa 0,1g/kg Körpergewicht) führen bei den Tieren zu einem drastischen Anstieg der Insulinkonzentration im Blut, wodurch der Blutzuckerspiegel stark abfällt und akute Symptome wie Schwäche, Zittern, Erbrechen, Durchfall, Herzrasen und Krämpfe auftreten können. Darüber hinaus kann es zu schweren Leberschäden kommen.

Für einen 5kg schweren Hund wirken schon 0,5g Xylitol lebensbedrohlich - diese Menge ist bereits in einem Xylit-Bonbon oder in 1,5 Xylit-Kaugummis enthalten. Wird der Vierbeiner nicht schnell medizinisch behandelt, kann es zum plötzlichen Kreislaufversagen und Tod kommen.

10. Zwiebeln / Lauchgewächse

Die in allen Lauchgewächsen wie Zwiebeln, Knoblauch, Porree, Schnitt- oder Bärlauch enthaltenen Schwefelverbindungen (Sulfide) führen bei Hunden und Katzen zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen (Hämolyse) und so zu Blutarmut (hämolytische Anämie). Symptome sind Erbrechen und Durchfall, ein Anstieg der Atem- und Pulsfrequenz und schlimmstenfalls der Tod durch Kreislaufversagen.

Die immer noch häufig als Hausmittel gegen Zecken empfohlene Beimengung von Knoblauch unter das Hundefutter ist nicht nur kein ausreichender Schutz gegen die blutsaugenden Krankheitsüberträger, sondern könnte den Hund sogar töten. Neben den genannten 10 Lebensmitteln können auch zahlreiche andere Stoffe, Pflanzen oder Substanzen einem Hund gefährlich werden. Als verantwortungsbewusster Hundebesitzer versuchst Du natürlich, Deinen Vierbeiner vor gesundheitlichen Gefahren zu schützen.

Giftige Lebensmittel oder andere Stoffe, die für Hunde ungesund sind, sollten immer so aufbewahrt werden, dass sie unerreichbar für das Tier sind. Auch bei der Auswahl von Zimmer- und Gartenpflanzen sollte man sich rechtzeitig darüber informieren, ob sie für Tiere oder auch Kinder gefährlich werden können.

Was Du tun kannst, wenn Dein Hund sich vergiftet hat


Auch als noch so umsichtiger Hundehalter kannst Du nicht alle möglichen Gefährdungen für Dein Tier völlig ausschließen. Ist es also trotz aller Vorsicht dennoch passiert, dass der Hund eine für ihn ungesunde Substanz zu sich genommen hat, solltest Du bestenfalls gut vorbereitet sein und nicht in Panik verfallen.

In den Erste-Hilfe-Kasten für den Hund gehört unbedingt eine Notfallration der sogenannten Medizinischen oder Aktiv-Kohle, die es in Tabletten- oder Pulverform gibt. Diese Kohle kann bereits aufgenommene Giftstoffe für eine gewisse Zeit im Körper des Hundes neutralisieren, bis das Tier schließlich zur nächstgelegenen Tierarztpraxis transportiert werden kann.

Auf keinen Fall sollte dem Hund Flüssigkeit wie Wasser oder Milch eingeflößt werden, da dies zum Verschlucken oder Ersticken führen könnte. Finden sich noch Reste der aufgenommenen Substanz im Maul oder Fell des Hundes, sollten diese so gut wie möglich entfernt werden.

Um den Tierarzt auf den anstehenden Notfall vorzubereiten, sollte der Patient immer telefonisch angekündigt werden. Dazu ist es hilfreich, die Telefonnummer der Praxis oder Klinik in den Kontakten des Mobil- oder Festnetztelefons zu speichern, damit nicht wertvolle Zeit mit der Nummernsuche vertan wird.

Ist bekannt, welche Substanz und in welcher Menge der Hund zu sich genommen hat, sollte auch das vorab durchgegeben werden. Handelt es sich um einen unbekannten Stoff, sollte möglichst eine Probe davon mitgenommen werden. Achtung: Zum Eigenschutz sollten Handschuhe getragen oder ein Hundekotbeutel zur Aufnahme der Substanz genutzt werden.

Durch intensives Training kann einem Hund auch beigebracht werden, nichts aufzunehmen, was nicht durch Herrchen oder Frauchen freigegeben wurde. Viele Hundeschulen bieten spezielle Kurse an, bei denen genau dies mit dem Hund geübt wird. Mittels positiver Konditionierung lernen die Vierbeiner dabei, dass es sich für sie mehr lohnt, ihrem Menschen einen ungewohnten Gegenstand anzuzeigen, statt ihn einfach aufzufressen.


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