Osteomalazie beim Hund
Wenn die Knochensubstanz übermäßig abgebaut wird, spricht man von Osteomalazie. Dieses Phänomen führt zu einer erhöhten Gefahr, Knochenbrüche zu erleiden. Wie Sie erkennen, ob Ihr Hund Osteomalazie hat und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, erfahren Sie hier.
Was ist Osteomalazie?
Osteomalazie ist eine Krankheit, die mit einer übermäßigen Weichheit der Knochen einhergeht. Sie wird daher auch als “Knochenweiche” bezeichnet. Die Erkrankung wird durch einen Mangel an Nährstoffen im Körper ausgelöst.
Insbesondere ein Ungleichgewicht zwischen weicher Knochenmatrix (die aus Kollagenmolekülen und weiteren Proteinen besteht) und mineralisiertem Knochen ist ein Anzeichen für die Osteomalazie. Im jungen Welpenalter tritt die Störung in Form von Rachitis häufiger auf. Im höheren Alter entwickelt sich eine Osteomalazie vermehrt zur Osteoporose. Gerade bei betagten Hunden sollten Sie deshalb vorbeugen.
Die Diagnose einer Osteomalazie ist oftmals nicht unkompliziert. Über Röntgenbilder lässt sich beispielsweise erkennen, dass die Knochendichte gegenüber dem Normalfall verringert ist. Daraus lässt sich eine Knochenweiche schließen. Jedoch ist eine verringerte Dichte der Knochen ein unspezifisches Symptom, d.h. kann auch bei anderen Erkrankungen auftreten. Genauere Erkenntnisse gewinnt man über Magnetresonanzbilder. Auf diesen Aufnahmen lassen sich auch Ermüdungsbrüche erkennen, die oft ein Begleitsymptom von Osteomalazie sind. Zudem sollten Blutuntersuchungen durchgeführt werden. In vielen Fällen geht Osteomalazie mit einem Vitamin-D-Mangel einher.
Symptome von Osteomalazie
Es besteht eine erhöhte Gefahr von Knochenbrüchen. Ein häufiges Symptom von Knochenweiche ist ein dumpfer, anhaltender Schmerz in den Knochen. Durch diese anhaltenden Schmerzen wird der Vierbeiner in seinem Bewegungsdrang eingeschränkt. Es kommt vor, dass er die Lust am Herumtollen und Spielen verliert und insgesamt antriebslos wirkt.
Wegen der verminderten Härte der Knochen kommt es vermehrt zu Knochenbrüchen. Dabei geht eine erhöhte Gefahr beim Gassigehen aus. Es kommt aber auch vor, dass die Brüche nicht durch eine spezifische Einwirkung entstehen. So genannte Ermüdungsbrüche treten bei Osteomalazie vermehrt auf.
Wegen der Weichheit der Knochen kann es zudem zu langfristigen Verformungen kommen. Diese führen zu Haltungsschäden führen oder wachsen sich zu Frakturen aus.
Ursachen von Osteomalazie
Die Ursachen der Knochenweiche liegen in einem Mangel an chemischen Stoffen im Stoffwechsel. Dadurch ist der Prozess des Knochenaufbaus gestört. Die häufigste Ursache für Osteomalazie ist ein Mangel an Vitamin D. Dieses Vitamin spielt eine wichtige Rolle im Hormonhaushalt und nimmt bei der Mineralisierung der Knochen eine Schlüsselrolle ein.
Außer einem Mangel an Vitamin D kommen andere Ursachen in Betracht. So besteht in manchen Stoffwechseln eine Störung im Hormonhaushalt. Aufgrund dieser Störung können Vitamin D und darauf aufbauende Hormone nicht in ausreichender Menge produziert werden. In manchen Fällen führt ein Nierenversagen auch zu Osteomalazie.
Für den Knochenaufbau sind die Mineralstoffe Phosphor und Kalzium besonders wichtig. Beide werden im Knochen gespeichert und daher permanent angelagert und abgebaut. Diese beiden Mineralstoffe stehen zudem in einem komplizierten Wechselverhältnis, weshalb eine Über- oder Unterversorgung mit einem der beiden sich im schlimmsten Fall zu einer Knochenweiche auswachsen kann.
Die Aufnahme von zu wenig oder nicht naturnahen Proteinen kann den Knochenaufbau ebenfalls beeinträchtigen.
Weitere mögliche Ursachen für Osteomalazie beim Hund sind Bewegungsmangel und Befall mit Parasiten.
Ernährung von Hunden mit Osteomalazie
Um das Risiko für Osteomalazie zu minimieren, ist die optimale Zufuhr von Kalzium und Phosphor wichtig. Weil diese beiden Stoffe in einem Wechselverhältnis zueinander stehen, ist ein wenig Planung erforderlich. Ein optimales Verhältnis von Kalzium und Phosphor in der Hundenahrung liegt bei 1,3 zu 1. Als Faustregel gilt: Pro Körpergewicht sollte der Hund 80 mg Kalzium und 60 mg Phosphor über die Nahrung zugeführt bekommen. Es ist jedoch nicht notwendig, jede Mahlzeit einer Laborprobe zu unterziehen. Durch eine ausgewogene und naturnahe Ernährung ist für Ihren Hund bereits ein wichtiger Grundstein für die optimale Nährstoffzufuhr gelegt.
Bei Welpen ist der Nährstoffbedarf in den ersten zwei Lebensjahren erhöht. Das liegt daran, dass sich das Skelett in dieser Zeit noch ausbildet.
Um die Knochen Ihres Hundes zu unterstützen, können Sie regelmäßig fetten Fisch füttern. Dieser enthält viel Vitamin D und stärkt damit das Knochengerüst. Durch Mahlzeiten, die zu etwa der Hälfte aus Gemüse bestehen, erreichen Sie eine gute Zufuhr von Phosphor. Weitere günstige Zutaten sind Getreidesprossen, Knochen- oder Knorpelgewebe sowie Eigelb.
Zur Nahrungsergänzung bieten sich unter anderem folgende Produkte an:
- Aloe-Vera-Gel
- Melasse
- Gerstengras
- Goji-Beeren
- Grünlippmuschel
- Heilerde
- Kollagen-Hydrolysat
- Lebertran
- Knochenmehl
- Vitalpilze Maitake, Pleurotus, Reishi
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