Magendrehung beim Hund – Erklärung, Anzeichen Behandlung

Magendrehung beim Hund – Erklärung, Anzeichen Behandlung

Bei einer Magendrehung beim Hund ist höchste Vorsicht geboten. Zwar ist die Krankheit selten, doch tritt sie auf, kann sie den Organismus des Vierbeiners erheblich schädigen und sogar tödlich enden.

Wichtig ist, dass das Problem rechtzeitig erkannt wird, und die Magendrehung beim Hund eine Behandlung ohne Verzögerung erhält.

Welches Phänomen es ist, mit welchen Symptomen, Ursachen und Risiken Sie rechnen müssen und welche vorbeugenden Maßnahmen Sie treffen können, erfahren Sie hier.

Wissenswertes über den Magen beim Hund

Der Magen liegt zwischen Speiseröhre und Dünndarm bzw. Zwölffingerdarm. Es ist ein einhöhliges Organ, das an der Innenwand mit Drüsen und einer stark gefalteten Schleimhautschicht überzogen ist. Sein Aussehen erinnert an einen sackartigen Beutel.

Für seine gebogene Form sind die großen und kleinen Krümmungen, die sogenannten Kurvaturen, verantwortlich. An der großen Kurvatur ist das große Netz und an der kleinen Kurvatur das kleine Netz angebracht.

Befindet sich der Magen in der natürlichen Lage, ist der obere und vordere Bereich unter den hinteren Rippen zu sehen und der gegenüberliegende Bereich ist hinten rechts und zeigt nach unten. Eine weitere Befestigung des Magens erfolgt im Bauchraum, unter anderem an der Leber und an der Milz.

Dafür verantwortlich sind elastische Bänder, an denen das Organ hängt. Diese einfache Konstruktion gewährleistet, dass trotz Füllung und Gewicht des Magens seine Bewegungsfreiheit bestehen bleibt.

Was ist eine Magendrehung und welche Hunde sind betroffen?

Die medizinische Bezeichnung für eine Magendrehung heißt "Torsio ventriculi". Entsteht eine Magendrehung beim Hund, dreht sich das Organ um seine eigene Längsachse.

Diese Störung bewirkt, dass der Ein- und Ausgang des Magen abgeschnürt und seine wichtige Funktion innerhalb des Verdauungssystems blockiert wird. Die Folge ist die Entstehung von Gasen, die nicht mehr entweichen können und sich zunehmend aufbauen.

In Folge dessen bläht sich der Magen auf und seine Wand erhärtet sich stark. Dadurch werden Blutgefäße abgeschnürt und die Versorgung mit Sauerstoff des Magens und anderer Organe blockiert.

Im schlechtesten Fall stirbt Gewebe ab und die Versorgung des gesamten Organismus ist gestört oder unterbrochen. Bei einem Verdacht auf Magendrehung beim Hund muss eine tierärztliche Behandlung erfolgen und zwar sehr bald!

Die Ursachen für das Phänomen

Als Gründe für eine Magendrehung beim Hund nennt die Medizin eine übermäßige Füllung und eine schwache Befestigung durch lockere Bänder im Bauchraum.

Werden die Bänder dann noch zu sehr gedehnt und bewegt, kommt es vor, dass sich das schwere Organ um seine eigene Achse dreht. Zu dem Phänomen neigen vorwiegend große, nervöse und stressanfällige Vierbeiner. Häufig kommt es dazu, wenn der Hund direkt nach einer Mahlzeit zu hastigen und ruckartige Bewegungen durchführt. Das kann beim wilden Spielen, Treppensteigen und Springen geschehen.

Bei einer Magendrehung beim Hund ist die Behandlung notwendig. Da der Nahrungsbrei durch die Blockaden nicht in den Darm rutschen kann und die Fließtätigkeit von Nerven- und Blutgefäßen abgeklemmt wird, ist der Organismus unterversorgt. Der Hund hat sehr starke Schmerzen.

Die Magendrehung beim Hund und die Symptome

Erkennen Sie bei einer Magendrehung beim Hund Symptome, zählt jede Minute. Folgende Warnzeichen sind äußerst ernst zu nehmen:

  1. Zu Beginn einer Magendrehung beim Hund sind die Symptome oftmals Unruhe und Nervosität. Er zieht den Bauch ein und krümmt seinen Körper.
  2. Der Vierbeiner hat Schmerzen und drückt diesen Zustand durch Fieps- oder Jaulgeräusche aus.
  3. Er speichelt sehr stark und kann sogar erbrechen.
  4. Der Magen bildet vermehrte Gase und bläht sich deutlich auf. Tasten Sie den Magen ab, erspüren Sie die harte Wand.
  5. Das Tier schnappt vermehrt nach Luft, hechelt und droht zu ersticken.
  6. Es folgen Apathie, Schlaffheit und der Puls beginnt zu rasen.
  7. Die Schleimhäute am Maul erblassen.

Erfolgt bei einer Magendrehung beim Hund keine Behandlung, ist ein schmerzhaftes Ende nicht mehr abzuwenden. Das Tier kann in wenigen Minuten einen lebensbedrohlichen Zustand erreichen und daher Sie sollten umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

Die Diagnose stellen und die Behandlung einleiten

Sind Sie rechtzeitig beim Tierarzt angekommen ist der Hund erst einmal in guten Händen. Nun ist es enorm wichtig, dass Sie dem Arzt die Symptome und die möglichen Ursachen für die Erkrankung nennen. Dadurch helfen Sie ihm die richtige Diagnose zu erstellen und rasch zu handeln.

In der Regel erfolgt bei einer Magendrehung beim Hund die Behandlung durch eine Operation: Der Arzt legt den Hund in Narkose, stabilisiert den Kreislauf mit einer Infusion, punktiert den aufgeblähten Magen und lässt Gas ab.

Anschließend öffnet er den Bauchraum und bringt das Organ vorsichtig in seine natürliche Lage zurück. Entdeckt der Arzt aufgrund geringer Durchblutung beschädigte Organteile, wird er versuchen diese wieder herzustellen oder muss sie notfalls entfernen.

Außerdem nimmt er andere betroffene innere Organe unter die Lupe und versorgt mögliche Verletzungen. Zur Vorsicht prüft er die Magenbänder auf ihre Funktion hin und stellt unter Anderem deren normale Funktion wieder her. Ist alles getan, schließt er die Operationswunden und der Hund darf in den Aufwachraum.

Nach dem Eingriff erfolgt die Weiterbehandlung durch die Nachsorge der Wunden und schließlich die Regeneration des Tieres. Der Arzt wird dem Tier Ruhe, langsame Spaziergänge und viel Streichel-Einheiten verordnen. Außerdem empfiehlt er eine Diät mit geeignetem und hochwertigem Hundefutter.

Wie Sie einer Magendrehung beim Hund vorbeugen

Die beste Behandlung von Krankheiten ist ihre Vermeidung. Beachten Sie die Vorsichtsmaßnahmen und die Entstehung einer Magendrehung wird unwahrscheinlich.

  • Zu aller erst sollten Sie auf die richtige Fütterung ihres Lieblings Wert legen. Wählen Sie hochwertiges Hundefutter, vor allem ohne zu viel Fett und Konservierungsstoffe. Es sollten ausreichend Ballaststoffe, Rohfasern, Vitamine, Mineralien, Eiweiße und andere gesunde Nährstoffe enthalten sein.
  • Geben Sie dem Hund kleine Portionen. Verteilen Sie diese in regelmäßigen Abständen auf den Tag.
  • Achten Sie darauf, dass der Futternapf auf dem Boden steht. Sie verhindern, dass der Hund während dem Fressen zu viel Luft einatmet und vermehrt Schlucken muss.
  • Geben Sie Ihrem Liebling Futter, welches er zerkauen muss und somit langsamer frisst.
  • Verfüttern Sie nur Hundefutter, das ausdrücklich für Hunde geeignet ist. Falsches Futter fördert die Gasbildung, wird schlecht verdaut und kann dem Organismus schaden.
  • Lassen Sie das Tier kein unerwünschtes Fressen aufnehmen.
  • Lassen Sie den Hund direkt nach dem Fressen ausruhen und verdauen.

Erkennen Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eine Magendrehung beim Hund und Symptome zeigen sich, gehen Sie mit Ihrem Liebling umgehend zum Tierarzt.


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