Obst ist gesund - auch für den Hund? 5 Fakten über Kirschen

Obst ist gesund - auch für den Hund?  5 Fakten über Kirschen

Knackig, saftig und gesund - im Sommer verlocken süße rote oder gelbe Kirschen uns zu einer erfrischenden Schlemmerei. Und wenn es uns so richtig gut schmeckt, dauert es meist nicht lange und unser treuer Vierbeiner steht neugierig und mit schmachtenden Augen neben uns. Aber dürfen auch Hunde die leckeren Sommerfrüchtchen genießen? Was Du bei Kirschen beachten solltest:

1.) Dürfen Hunde Kirschen fressen?

Ja, viele Hunde lieben Kirschen und dürfen sie in Maßen gerne im Sommer bekommen.

Kirschen enthalten viele gesunde Inhaltsstoffe, von denen auch die Gesundheit unserer Vierbeiner profitieren kann. Durch ihren relativ hohen Wassergehalt enthalten sie nicht allzu viele Kalorien und zudem wenig Kohlenhydrate. Allerdings sollten sowohl die Stiele als auch der Kirschkern vor der Verfütterung an den Hund entfernt werden. 

2.) So gesund sind Kirschen

Alle hiesigen Kirschen-Arten gehören zu den Rosengewächsen. Zum Verzehr genutzt werden vor allem die Süßkirsche (auch als Vogel-Kirsche bezeichnet) und die Sauerkirsche (oder auch Schattenmorelle) mit ihren zahlreichen Sorten. Inhaltlich unterscheiden beide Arten sich nicht wesentlich, allerdings wird der eher säuerliche Geschmack der Morelle für den Hund nicht so interessant sein wie bei der Süßkirsche.

Sowohl süße als auch saure, gelbe, hell- oder tief dunkelrote Kirschen stecken prall voll mit gesunden Inhaltsstoffen, die auch für den Hund viele Vorteile bieten:

 

  • Vitamin C ist wichtig für den Schutz der Körperzellen und die Immunabwehr.
  • Betacarotin und das daraus im Organismus gebildete Vitamin A sind unerlässlich für eine gesunde Funktion der Augen.
  • Vitamin E macht Haut und Fell gesund und stärkt das Immunsystem.
  • Vitamine des B-Komplexes, vor allem B1 und B2 finden sich ebenfalls im Fruchtfleisch und tragen unter anderem zur Regenerierung der Nervenzellen bei.
  • Folsäure gehört auch zum B-Komplex und ist unerlässlich für die Zell- und Blutbildung.
  • Melatonin gehört zu den Neurotransmittern und kann helfen, die Konzentrationsfähigkeit zu steigern und Stress abzubauen. Es findet sich besonders reich im roten Kirschfleisch.
  • Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen und Zink sind wichtige Mineralstoffe für Knochen und Zähne.
  • Anthocyane heißen die für die kräftige Rotfärbung der Kirschen verantwortlichen Farbstoffe, welche antioxidativ, entzündungshemmend, stressregulierend und schmerzstillend wirken.
  • Fruchtsäuren in der Kirsche regen die Verdauung an.
  • Ballaststoffe im Fruchtfleisch der Kirsche fördern die Darmgesundheit.

So gesund Kirschen auch sind, in ihren Kernen und Stielen ist in geringer Menge der Stoff Amygdalin enthalten, der im Verdauungstrakt des Hundes Blausäure (Cyanid) freisetzen kann. Auch wenn das Verschlucken eines Kirschkerns in aller Regel keine große Gefahr darstellt, da diese kleinen Teile meist unverdaut wieder ausgeschieden werden, könnten mehrere zerkaute Fruchtkerne zu einer Anreicherung von Blausäure und schlimmstenfalls zu Vergiftungserscheinungen führen.

3.) Die Menge machts - so viel Kirschen sollte der Hund fressen

Wie bei vielen anderen Obstsorten auch regen einige Inhaltsstoffe in Kirschen die Verdauung an. Frisst der Hund zu viele Kirschen auf einmal, kann es daher passieren, dass er Magen-Darm-Probleme wie Durchfall oder Übelkeit mit Erbrechen zeigt. Als ungefähre Richtschnur für einen größeren Hund (z.B. Labrador, Schäferhund etc.) sollten nicht mehr als fünf Kirschen pro Tag gefüttert werden, bei kleineren Vierbeinern entsprechend weniger. 

Ein Hund, der mit einem hochwertigen Alleinfutter (wie z.B. MyPetClub Hirsch) ernährt wird, ist mit allen lebenswichtigen Nährstoffen rundum bestens versorgt. Die gesunden Inhaltsstoffe der Kirsche sind somit ein Plus, das dem Hund nicht schadet, ihm allerdings auch keine Nachteile entstehen, wenn er keine Kirschen oder anderes frisches Obst fressen mag. 

4.) Immer frisch - oder auch zubereitet?

Hunde lieben vor allem frische Früchte, da diese besonders saftig und süß sind. Willst Du Deinem Vierbeiner ein paar Kirschen als besondere Leckerei anbieten, sollte das Obst zuvor gut gewaschen und von Stielen und Kernen befreit werden. Es ist aber individuell sehr unterschiedlich, ob und in welcher Form Hunde überhaupt Obst mögen. Teste es zunächst mit einem Stückchen Kirsche aus. 

Alternativ zu frischen Kirschen kann man sie auch in getrockneter Form kaufen. Durch den Entzug des Wassers sind die Inhaltsstoffe in getrockneten Früchten deutlich konzentrierter, daher sind sie auch kalorienreicher. Entsprechend solltest Du die Menge für Deine Fellnase noch einmal reduzieren.

Furchtzubereitungen mit Kirschen, etwa Marmeladen oder Kompott, enthalten Zucker oder andere Süßstoffe und sind daher für Hunde ungeeignet und oft sogar schädlich. Vor allem der Zuckeraustauschstoff Xylit (oder auch Birkenzucker) kann vom Hundeorgansismus nicht verstoffwechselt werden und führt zu schweren Vergiftungen oder gar zum Tod des Hundes. Gesüßter Fruchtjoghurt oder -quark, schokolierte Früchte und andere fruchtige Süßspeisen haben im Hundenapf daher nichts zu suchen.

  

5.) Mögliche Nebenwirkungen durch den Verzehr von Kirschen

Der Verzehr einer größeren Menge Kirschen kann bei Hunden zu Durchfall und Erbrechen führen. Vor allem im Spätsommer, wenn reife Kirschen als Fallobst unter dem Kirschbaum für den Hund leicht erreichbar sind, besteht die Gefahr, dass er zu viele davon frisst.

 

Zudem kann es dann passieren, dass er mit den Früchten auch Kirschkerne oder Stiele aufnimmt und es so zu einer Blausäurevergiftung kommen kann. Da das Gift erst im Verdauungstrakt des Hundes aus den Vorstufen umgewandelt wird, dauert es einige Stunden, bis sich erste Vergiftungssymptome zeigen. Mögliche Anzeichen sind:

- Speichelfluss, eventuell auch Erbrechen

- Probleme bei der Atmung, deutlich erhöhte Atemfrequenz, sichtbares Pumpen

- Weitstellung der Pupillen

- Zittern und Krampfen

- gerötete Schleimhäute (Lidbindehaut, Maulschleimhaut)

- Geruch nach Bittermandelöl in der Atemluft

- starre Haltung des Kopfes

- schließlich Ohnmacht, Koma und Tod 

Stellst Du eines oder mehrere dieser Symptome bei Deinem Hund fest, sollte er so schnell wie möglich tierärztlich behandelt werden.

Kirschkerne, die im Ganzen verschluckt werden, setzen zwar keine Blausäure frei, jedoch kann es zu einer Ansammlung im Darm kommen, was eine Verstopfung oder schlimmstenfalls sogar einen Darmverschluss zur Folge haben kann.

FAQ

Dürfen Hunde Kirschen fressen? 

Sofern der Hund sie gerne mag, dürfen es im Sommer gerne ein paar frische Kirschen sein - aber bitte unbedingt den Kern und den Stiel entfernen. 

Sind Kirschkerne für Hunde schädlich? 

Unzerkaut verschluckte Kirschkerne können zu Verstopfung und sogar Darmverschluss führen. Zerkaut der Hund die Kerne, kann im Verdauungstrakt giftige Blausäure entstehen, die schlimmstenfalls tödlich wirkt.

Können Hunde von Kirschen krank werden?

Hat der Vierbeiner zu viele frische Kirschen gefressen, können Verdauungsprobleme wie Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen auftreten.  

Mein Hund liebt Kirschen - wie viele darf er bekommen? 

Um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden, sollte ein Hund von der Größe eines Labradors nicht mehr als vier bis fünf frische Kirschen am Tag zu sich nehmen, kleinere Hunde entsprechend weniger.


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