Handaufzucht Welpen mit Welpenmilch
Nicht immer verläuft beim Wurf alles glatt. Mal gibt es Nachzügler, die kleiner und schwächer als die anderen Welpen im Wurf sind, mal kann die Mutter ihre Jungen nicht säugen. In solchen Fällen ist eine Handaufzucht der Welpen nötig. Was Sie bei der Flaschenaufzucht von Welpen beachten müssen und welche Mittel helfen, erfahren Sie hier.
Wann ist eine Handaufzucht erforderlich?
Es gibt verschiedene Umstände, die eine Flaschenaufzucht der Welpen erforderlich machen. Zum einen besteht die Möglichkeit, dass das Muttertier nach der Geburt erkrankt und keine Muttermilch geben kann. Damit müssen die Jungen von Geburt an mit der Flasche aufgezogen werden. Gleiches gilt im tragischen Fall, dass das Muttertier nach der Geburt stirbt.
Eine Handaufzucht von Anfang an ist sehr schwierig, da die Welpen über die Muttermilch verschiedene Antigene aufnehmen, die das Immunsystem stärken. Je älter die Welpen sind, wenn sie die Flaschen brauchen, desto einfacher und risikoloser ist die Flaschenaufzucht. Bei großen Würfen kann es vorkommen, dass die Mutter den Welpen die Milch verweigert. Grund dafür kann eine Entzündung am Gesäuge (Mastitis) sein. Wenn die Entzündung nicht abklingt und die Milch nicht abgepumpt werden kann, muss Ersatzmilch gefüttert werden. In manchen Würfen gibt es “Nachzügler”. Darunter versteht man Welpen, die kleiner und schwächer sind als ihre Geschwister. Gerade bei größeren Würfen kann es vorkommen, dass die Jüngsten beim Säugen zu kurz kommen.
Achten Sie darauf, ob einzelne Welpen häufig außerhalb des Wurfes liegen oder in ihrer Entwicklung stark hinter ihren Geschwistern zurückbleiben. In diesem Fall müssen Sie den Nachzügler mit der Flasche aufpäppeln. Bei manchen dieser Nachzügler war bereits im Mutterleib eine Mangelversorgung mit Nährstoffen gegeben. Weitere Gründe für die Flaschenaufzucht sind Erkrankungen der Welpen. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, wenn die Welpen sich ungewöhnlich langsam entwickeln. Zu guter Letzt ist die Flaschenaufzucht bei Junghunden nötig, die ausgesetzt wurden.
Was gibt es bei der Flaschenaufzucht zu beachten?
Wenn Sie die kleinen Vierbeiner mit der Flasche aufziehen, müssen Sie versuchen, die natürlichen Umstände der ersten Lebenswochen nachzubilden. Viele Welpen, die mit der Flasche großgezogen wurden, können später genau wie ihre Artgenossen kräftige, fröhliche und gesunde Hunde sein. Diese Punkte sollten Sie bei der Handaufzucht besonders beachten.
Warme Umgebung
In den ersten Wochen benötigen die kleinen Hunde eine sehr warme Umgebungstemperatur. Weil die kleinen Körper ihre Temperatur nicht gut aufrecht halten können, liegen bei gesunden Würfen gern alle Welpen nebeneinander. Bei der Handaufzucht müssen Sie diese warme Umgebungstemperatur durch andere Mittel erzeugen. Legen Sie das Körbchen mit einer warmen Decke aus. Zudem hilft es, eine Heizdecke einzusetzen. Damit der kleine Welpe etwas zum Kuscheln hat, hilft ein Stofftier im Körbchen.
Futter
In den ersten Wochen bekommen die Welpen alle zwei Stunden eine Ersatzmilch. Ab der dritten Woche kann die Frequenz auf eine Mahlzeit etwa alle drei bis vier Stunden zurückgefahren werden. Zudem können Sie dem kleinen Vierbeiner ab der dritten Lebenswoche ein breiiges Beifutter anbieten. Die Ersatzmilch, welche Sie in den ersten vier Wochen zufüttern, setzt sich aus folgenden Zutaten zusammen:- 300 ml Ziegenmilch
- 3 Eigelb
- 1 TL Öl (Pflanzen- oder Fischöl)
- 500 g Quark
- 1 TL Honig
- 1 TL Kolostrum (ab Woche 3 stattdessen Aloe-Vera-Gel)
Verdauung anregen
Um die Verdauung des kleinen Welpen anzuregen, können Sie den Bauch mit einem leicht angefeuchteten rauen Tuch, das einer Hundezunge ähnelt, massieren. So bringen Sie die Darmbewegung in Schwung. Wenn der Kotabsatz erfolgt ist, reinigen Sie den After mit warmem Wasser. Auf diese Weise verhindern Sie, dass der Welpe die Darmbakterien beim Herumtollen wieder aufnimmt.
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