Fünf Fakten über Flöhe beim Hund
1.Was sind Flöhe?
Flöhe gehören zu den parasitär lebenden Insekten und kommen weltweit überall dort vor, wo auch ihre Wirtstiere leben. Das können je nach Art Säugetiere, Vögel oder auch der Mensch sein, wobei die meisten Flöhe nicht streng wirtsspezifisch sind und durchaus „fremdgehen“ können.Von den rund 2400 Floharten konnten etwa 80 in Mitteleuropa und rund 70 auch in Deutschland nachgewiesen werden. Eine der am häufigsten vorkommenden Arten ist der Katzenfloh (= Ctenocephalides felis), der neben Katzen durchaus auch Hunde oder Menschen mit seinen juckenden Bissen ärgert. Hundeflöhe (= Ctenocephalides canis) sind dagegen seltener und bevorzugen tatsächlich den Hund als ihren Wirt.
Der Katzenfloh ist ein flügelloses Insekt mit einem länglichen Körper von brauner bis rotbrauner Farbe, der durch einen harten Chitinpanzer geschützt ist. Während männliche Flöhe nur etwa einen Millimeter groß sind, erreichen die Weibchen 2-3 Millimeter Länge. Erwachsene Flöhe leben nahezu ständig auf ihrem Wirtstier, während alle anderen Entwicklungsstadien die unmittelbare Umgebung bevölkern.
Von den drei Beinpaaren des ausgewachsenen Flohs ist vor allem das hintere sehr lang und kräftig ausgebildet und verhilft dem Parasiten zu seiner besonderen Fortbewegungsweise - er kann etwa das 250fache seiner eigenen Körperlänge hoch oder weit springen und ist dabei zudem noch unglaublich schnell. Bis zu 600 Mal pro Stunde kann ein Floh sich springend voran bewegen auf der Suche nach einer neuen Nahrungsquelle.
Borsten und Haken an den Beinen verhindern, dass der Floh von seinem Wirt leicht abgestreift werden kann. Ebenso sorgen die kräftigen Stachelkämme am Kopf des Insekts für einen sehr guten Halt im Fell von Katze oder Hund. Als Mundwerkzeug dient ein spezieller Stech-Saug-Rüssel, mit dessen Hilfe der Parasit zunächst die Haut des Wirtstieres durchbohrt, um dann aus den Gefäßen direkt unterhalb der Hautoberfläche das Blut zu saugen.
Für ihre Vermehrung legen Flohweibchen nach der Befruchtung etwa 30 Eier in das Fell des Wirtstieres ab, die allerdings schon bald abfallen und sich so in der Umgebung verteilen. Häufig werden dadurch vor allem Ruhe- und Schlafplätze von Katze oder Hund mit Floheiern infiltriert. Bereits nach 4-5 Tagen schlüpfen Larven aus den Eiern, die sich von organischem Material und den Ausscheidungen der erwachsenen Flöhe ernähren. Die Flohlarven sind recht empfindlich und verstecken sich daher meist im Gras oder in Teppichfasern und Fußleisten, bevor sie sich schließlich verpuppen.
Der Kokon schützt die Parasiten weitgehend gegenüber äußeren Einflüssen, selbst Insektizide können der Larve darin kaum etwas anhaben. Durch äußere Reize wie Erschütterungen, zunehmende Umgebungstemperaturen oder auch den Gehalt an Kohlendioxid (aus der Atemluft des Wirtstieres) wird der Schlupf des erwachsenen Flohs ausgelöst, der sofort springend nach einer tierischen Nahrungsquelle sucht. Ausgewachsene Flöhe leben zwischen einem und drei Monaten und können während dieser Zeit hunderte neue Flöhe produzieren.
2.Wie kommt der Floh auf den Hund?
In der Umgebung sind verpuppte Flohlarven sehr widerstandsfähig und können lange überleben. Vor allem bei warmer Heizungsluft in Innenräumen wird der Vermehrungszyklus von Flöhen nicht durch kalte Temperaturen (unter 5 Grad Celsius) unterbrochen, weshalb die Plagegeister ganzjährig aktiv sein können.Die Übertragung der Flöhe erfolgt häufig beim direkten Kontakt von einem Tier zum anderen. Aber auch eine Einschleppung von Floheiern oder Larven an menschlichen Schuhsohlen ist möglich, oder die Verwendung von Pflegeutensilien, Halsbändern oder Decken für mehrere Tiere kann die Parasiten verbreiten. Konnten sich Flöhe oder ihre Vorstufen erst einmal in der Wohnung ansiedeln, können sie sich zu einer regelrechten Plage auswachsen und nutzen für ihre Blutmahlzeit nicht nur Hund oder Katze, sondern gerne auch andere Haustiere oder eben die in der Wohnung lebenden Menschen.
3.Welchen Schaden richten Flöhe beim Hund an?
Die möglichen Auswirkungen eines Flohbefalls auf die Gesundheit des Hundes sind vielfältig und sollten nicht unterschätzt werden. Besteht der Verdacht, dass der Hund von Flöhen heimgesucht wird, sollten daher schnellstmöglich Maßnahmen ergriffen werden, um die Plagegeister wieder los zu werden.Unmittelbare Auswirkungen von Flöhen:
•zahlreiche Stichstellen auf der Haut des Hundes, die sich entzünden können;
•erheblicher Juckreiz, der zu Unruhe, Nervosität und Schlaflosigkeit führt;
•Störung des Allgemeinbefindens, verminderte Futteraufnahme;
•Fell- und Hautschäden durch Kratzen und Scheuern.
Allergie:
•Flohspeichel kann bei empfindlichen Hunden zu allergischen Reaktionen führen;
•FAD (= Flohspeichel-Allergie-Dermatitis) mit schweren und großflächigen Schäden an der Haut;
•ein einziger Flohbiss reicht aus, um die Allergie erneut auszulösen.
Anämie:
•sehr starker Flohbefall kann bei Welpen, die aus schlechter Haltung stammen und nicht gepflegt sind, zu einer gefährlichen Blutarmut führen.
Weitere mögliche Krankheiten:
•Gefürchtet waren Flöhe früher vor allem als Überträger der Pest, der über Jahrhunderte auf der ganzen Welt Millionen von Menschen zum Opfer fielen. Erst durch die Entwicklung wirksamer Impfstoffe und geeigneter Antibiotika gegen die bakteriellen Erreger hat diese Erkrankung ihren großen Schrecken verloren. Dennoch ist selbst heute gute Hygiene und der Schutz vor Flohbissen entscheidend für die Verhinderung einer Ausbreitung von Pest-Bakterien.
•Katzenflöhe sind Hauptüberträger des Gurkenkernbandwurms. Dieser Endoparasit gerät durch verschluckte Flöhe in den Darm von Hund oder Katze und ernährt sich von Nahrungsbestandteilen, was schlimmstenfalls zu Mangelerscheinungen beim Wirtstier führen kann.
4.Wie wird der Hund die Flöhe wieder los?
Wenn ein Hund sich plötzlich andauernd kratzt oder sehr unruhig ist, sollte immer auch an einen Befall mit Flöhen gedacht werden. Das hat gar nichts mit mangelnder Hygiene zu tun, denn die Parasiten nutzen selbst kurze Kontakte zwischen Tieren aus, um von einem Wirt auf den anderen überzuspringen.Konnten sich die Plagegeister bereits stark vermehren, lassen sich die krabbelnden, wimmelnden braunen Körper eventuell schon mit bloßem Auge auf der Haut des Hundes erkennen. Auch Stichwunden und Hautrötungen kannst Du bei genauer Untersuchung Deines Vierbeiners feststellen.
Bist Du unsicher oder sind erst wenige Flöhe auf Deinem Hund unterwegs, hilft ein Trick:
•Stelle den Hund auf einen hellen Untergrund (weiße Fliesen oder die Dusch-oder Badewanne) und kämme mit einem speziellen Kamm (gibts beim Tierarzt oder in der Apotheke) langsam und gründlich durch sein Fell.
•Lösen sich aus dem Fell kleine schwarze Krümel, die auf dem hellen Untergrund gut erkennbar sind, handelt es sich wahrscheinlich um Flohkot.
•Nimm einige dieser Krümel mit einem angefeuchteten Papiertuch auf - bilden sich auf dem Tuch rund um die schwarzen Punkte rote Flecken, handelt es sich um verdautes Blut, und der Nachweis ist eindeutig positiv.
Nun sollte möglichst schnell eine effiziente Behandlung gegen die Flöhe beginnen, die mehrere Aspekte umfassen muss:
A.Die Behandlung des Hundes mit speziellen Antiparasitika gegen Flöhe, welche als Spray, Spot-On oder auch in Tablettenform angewendet werden und die adulten Flöhe am Hund zuverlässig abtöten.
B.Zusätzlich eine umfassende Behandlung der Umgebung und aller weiteren Haustiere, um auch die Vorstufen der Flöhe zu erreichen und eine dauernde Neuansteckung von Tier zu Tier zu verhindern. Textilien wie Decken oder Spielzeuge sollten bei mindestens 60 Grad in der Waschmaschine gewaschen oder für mehrere Tage tiefgefroren werden. Teppiche, Körbe, Fußleisten, Bürsten und Kämme, aber auch Transportbox und der Kofferraum im Auto müssen mehrmals gründlich abgesaugt und mit wirksamen Insektiziden eingesprüht werden, bis alle Flöhe schließlich erfolgreich entfernt oder abgetötet wurden.
5.So verhinderst Du Flöhe bei Deinem Hund
Um einem massiven Befall mit Flöhen bei Deinem Hund vorzubeugen, solltest Du den Vierbeiner regelmäßig prophylaktisch mit wirksamen Mitteln behandeln. Der Tierarzt kann Dich dazu umfassend beraten. Auch vorbeugend helfen zum Beispiel Mittel wie Spot-Ons, spezielle Halsbänder oder Kautabletten, die meist nicht nur Flöhe, sondern auch andere Ektoparasiten wie Zecken oder Haarlinge davon abhalten, sich Deinem Vierbeiner überhaupt zu nähern oder es sich in seinem Fell gemütlich zu machen.Ganz besonders, wenn der Hund bereits eine Allergie gegen Flohspeichel entwickelt hat, ist eine regelmäßige Wiederholung der Vorsorgemaßnahmen wichtig, denn bereits der Stich eines einzigen Flohs kann die gesamte Kaskade der allergischen Reaktionen wieder auslösen.
Häufig empfohlene Hausmittel zur Abwehr gegen Flöhe und andere Parasiten sind leider meist nicht so wirksam wie Medikamente, zudem können einige auch selber zu allergischen Reaktionen oder Unverträglichkeiten bei Hunden führen.
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