Colitis Ulcerosa bei Hunden

Colitis Ulcerosa bei Hunden

Colitis Ulcerosa gehört zu den chronischen Darmerkrankungen. Sie verläuft ähnlich wie Morbus Crohn in Schüben. Der Verlauf der Krankheit ist zudem weitgehend unvorhersehbar. Wie Sie erkennen, dass Ihr Hund an Colitis Ulcerosa leidet und welche Maßnahmen Sie treffen können, erfahren Sie hier.

Was ist Colitis Ulcerosa?

Colitis Ulcerosa (abgekürzt CU) ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Sie verläuft, ähnlich wie Morbus Crohn, in Schüben. Während bei Morbus Crohn der gesamte Verdauungstrakt betroffen sein kann, betrifft Colitis Ulcerosa lediglich den Dickdarm. Die Entzündungen treten zudem nur im Bereich der Darmschleimhaut (Mukosa und Submukosa) auf.

CU tritt in Schüben auf, die sich in ihrer Länge und Heftigkeit unterscheiden. Eine besondere Schwierigkeit besteht darin, dass sich der Verlauf der Krankheit nicht vorhersagen lässt. Wann der nächste Schub der Krankheit Ihren Hund trifft und wie stark er verläuft, kann man leider nicht wissen. Die Medizin unterscheidet zwischen akuten und fulminaten Schüben. Während bei akuten Schüben die verschiedenen Symptome auftreten, sind fulminate Schübe zudem von Begleiterscheinungen wie Fieber, Herzrasen und Anämie gekennzeichnet. Bei schweren Verläufen kann sich ein so genanntes Toxisches Megakolon bilden. Dahinter verbirgt sich eine Erweiterung des Dickdarms, die mit schweren Entzündungen einhergeht.

Um zu erkennen, ob Ihr Hund an Colitis Ulcerosa leidet, ist eine Darmspiegelung nötig. Dabei entnimmt der Tierarzt einige Proben, die im Labor untersucht werden. Die Untersuchungen sind wichtig, um UC von anderen Krankheiten, wie Morbus Crohn, abzugrenzen.

Um die Colitis Ulcerosa zu therapieren, greift man vor allem zu Medikamenten. Dies ist problematisch, weil sich so eine Abhängigkeit entwickeln kann und die eingesetzten Mittel über die Zeit an Wirkung verlieren. Das toxische Megakolon wird zumeist chirurgisch behandelt.

Verläuft die Colitis Ulcerosa über einen längeren Zeitraum, das heißt kommt es immer wieder zu Schüben, obwohl eine medikamentöse Therapie verfolgt wird, spricht man von einem chronisch aktiven Verlauf. Bei diesem Verlauf ist es nicht ausgeschlossen, dass sich aufgrund der häufigen Entzündungen ein Darmkarzinom entwickelt.

Symptome von Colitis Ulcerosa

Erleidet Ihr Hund gerade einen Schub, erhöht sich der Kotabsatz extrem. Mitunter ist es möglich, dass er bis zu 40 Mal am Tag Kot absetzen muss. Besteht nicht die Möglichkeit, ins Freie zu gehen, kann es vorkommen, dass sich der Vierbeiner in der Wohnung erleichtert. Zusätzlich kann auch eine Augenentzündung auftreten. 

Im Gegensatz zu Morbus Crohn verliert der kranke Hund jedoch nicht seinen Appetit. Weitere Begleiterscheinung einer akuten Phase der Colitis Ulcerosa sind Koliken und starke Blähungen.

In manchen Fällen lassen sich die Schübe zudem an weiteren Symptomen, die nicht im Verdauungssystem auftreten, erkennen. In einigen Fällen treten im Zusammenhang mit Colitis Ulcerosa auch Erkrankungen des Bewegungsapparats auf. Einige Patienten leiden zusätzlich unter Augenentzündungen.

Ursachen von Colitis Ulcerosa

Genau wie bei Morbus Crohn sind die exakten Ursachen für Colitis Ulcerosa nicht bekannt. Verschiedene Studien legen nahe, dass genetische Faktoren darüber entscheiden, ob ein Hund an der chronischen Darmentzündung erkrankt. Es wurden verschiedene Gendefekte identifiziert, die dazu führen, dass das Immunsystem gegen die Darmflora aufbegehrt. Hier wird ein Zusammenhang mit der Entstehung von chronisch-entzündlichen Darmkrankheiten vermutet.

Weitere Faktoren, die zumindest den Verlauf der Krankheit beeinflussen können, sind Umwelt und Psyche. Insbesondere die psychischen Faktoren galten lange Zeit als die Hauptursache für die Entstehung von Colitis Ulcerosa. Die Krankheit galt in der Anfangszeit der Psychosomatik als eine der “heiligen Sieben”, derjenigen Krankheiten, die ihren Ursprung nicht in organischen, sondern seelischen Missständen haben. Auch wenn psychische Faktoren nicht für die Entstehung der Krankheit verantwortlich sind, tragen sie doch dazu bei, den Verlauf zu beeinflussen. Gestresste Hunde werden eher starke Schübe erfahren als solche, die unter wenig Stress stehen.

Ernährung von Hunden mit Colitis Ulcerosa

Wichtig ist ein stetiger Zugang zum Trinken.

 

In akuten Phasen können Mangelerscheinungen auftreten, weil der Hund sehr oft Kot absetzt. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund immer den Zugang zum Wassernapf hat. Gerade wässrige Durchfälle führen zu einem Flüssigkeitsverlust. Zudem scheidet der Vierbeiner viele Nährstoffe aus, die sie ihm vermehrt zuführen sollten. Zu den Nährstoffen, an denen in akuten Phasen Mangel herrschen kann, gehören Kalium, Natrium, Kalzium, Eisen und Folsäure.

Um das Verdauungssystem nicht zu überlasten, bietet es sich an, den Tagesbedarf des Hundes über mehrerer kleine Mahlzeiten zu verteilen. Auf diese Weise kann der gereizte Darm etwas geschont werden. Füttern Sie dem Hund ballaststoffreiche Mahlzeiten und wählen Sie verträgliche Proteinlieferanten wie Quark, Hüttenkäse oder mageres Fleisch. Runden Sie die Mahlzeiten durch verschiedene Kräuter und eine hochwertige Ölsorte ab.

Zur Nahrungsergänzung können Sie die gleichen Mittel einsetzen, die auch beim Morbus Crohn Abhilfe schaffen.


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