Analdrüsenentzündung beim Hund - wie kommt es dazu und welche Kosten können für die Behandlung entstehen?

Analdrüsenentzündung beim Hund - wie kommt es dazu und welche Kosten können für die Behandlung entstehen?
Hunde setzen, genau wie Katzen oder andere Raubtiere, mit dem Kot individuelle Duftmarken ab, um ihr Revier zu markieren. Das Duftsekret wird in den Analdrüsen gebildet, die sich seitlich des Anus befinden und sich manchmal entzünden können. Wie eine Analdrüsenentzündung behandelt wird und welche Kosten dann auf Dich zukommen können, sagen wir Dir hier.

Mögliche Kostenzusammensetzung bei der Behandlung einer Analdrüsenentzündung beim Hund ohne und mit Operation (nach neuer GOT von 2022)

Einzelposten 1-facher Satz 2-facher Satz 3-facher Satz
Allgemeinuntersuchung 23,62 Euro 47,24 Euro 70,86 Euro
Analbeutelbehandlung, manuelle Entleerung je Seite 7,94 Euro 15,88 Euro 23,82 Euro
Analbeutel-Spülung je Seite 16,25  Euro 32,50 Euro 48,75 Euro
Venenkatheter für Infusion legen 14,62 Euro 29,24 Euro 43,86 Euro
Inhalations-Narkose 61,57 Euro 123,14 Euro 184,17 Euro
Monitor-Überwachung 52,96Euro 105,92 Euro 158,88 Euro
Analbeutelextirpation beidseitig je Seite 110,63 Euro 221,26 Euro 331,89 Euro

Diese Kosten sind abhängig vom Aufwand, ob der 1-, 2- oder 3-fache Satz berechnet wird, liegt im Ermessen des Tierarztes

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Analdrüsenentzündung beim Hund - worum handelt es sich und was sind die Ursachen?

Was ein bisschen aussieht wie eine Yoga-Übung, hat einen ernsten Hintergrund: Ein Hund, der auf dem Hinterteil über den Boden rutscht und quasi „Schlitten fährt“, leidet wahrscheinlich unter einer Analdrüsenentzündung mit verstopften Analbeuteln. Schuld daran sind zwei kleine Drüsen, die sich seitlich links und rechts neben der Afteröffnung in zwei sackartigen Hautbeuteln befinden und ein dickflüssiges und - für die menschliche Nase - ziemlich übel riechendes Sekret produzieren. Hunde dagegen finden den Geruch interessant, ist er doch bei jedem Vierbeiner individuell, weshalb bei einer Hundebegegnung das typische Beschnuppern der Kehrseite zum Begrüßungsritual gehört.

Dieses Duftsekret sammelt sich zunächst in den Analbeuteln und wird beim Absetzen von Kot direkt im Enddarm den Ausscheidungen hinzugefügt - der geformte Hundekot drückt es förmlich „im Vorbeigehen“ aus den Beuteln heraus. Ist der Kot aber zu weich oder auch zu hart, oder kommt es zu einer Verengung oder Verstopfung der Öffnungen dieser Beutel, dann staut sich das Sekret, die Analbeutel schwellen an und die Drüsen können sich schließlich durch einwandernde Bakterien entzünden.

Je länger das Sekret in den Analbeuteln verbleibt, desto zähflüssiger wird es und kann nun um so schlechter herausgedrückt werden. Sind also die Analbeutelöffnungen verstopft oder die Analdrüsen bereits entzündet, sollte der Hund bald einem Tierarzt vorgestellt werden, denn die Situation ist für ihn nicht nur unangenehm, sondern auch schmerzhaft.

Ein solcher Sekretstau in den Analbeuteln kann ganz unterschiedliche Ursachen haben, zum Beispiel:

  • Sehr weicher Kot durch ballaststoffarmes Futter
  • Sehr harter Kot, z.B. nach Aufnahme von Knochen
  • Länger anhaltender Durchfall (Infektionen, Darmparasiten)
  • Unzureichende Fellpflege (starke Verfilzung / Verklebung des Fells am Anus)
  • Raumgreifende Prozesse (z.B. Tumoren), die zur Verstopfung der Analbeutel führen
  • Hormonelle Erkrankungen mit gesteigerter Sekretproduktion
  • Allergische Erkrankungen

Analdrüsenentzündung beim Hund - welche Symptome treten auf?

Die ersten Anzeichen dafür, dass der Hund Probleme mit den Analdrüsen hat, sind oft noch unspezifisch. Er leckt sich häufiger unter dem Schwanz oder knabbert auch mit den Zähnen an der Analregion. Beim Verrichten des großen Geschäftes kann es passieren, dass der Vierbeiner länger als gewöhnlich in der Hocke bleibt, weil der Kot nicht mehr so einfach aus dem Darm heraus gleitet oder der Kotabsatz Schmerzen verursacht.

Zunächst führt der Sekretstau zu Juckreiz, dem der Hund durch das Rutschen mit dem Po auf dem Boden, dem sogenannten „Schlittenfahren“ entgegen wirken will. Haben sich die Drüsen bereits entzündet, ist die Afterregion aber schmerzhaft, und das Rutschen würde diese Schmerzen nur noch verschlimmern.

Oft fällt ein sehr penetranter, unangenehmer Geruch auf, den der Hund verbreitet. Hat er sich zuvor an den Analbeuteln geleckt, riecht er auch so aus dem Maul. Sind die Beutel schließlich voll, kann es auch passieren, dass sich das angestaute Sekret teilweise unvermittelt entleert und bräunliche Flecken auf dem Fußboden oder der Hundedecke hinterlässt.

Schaut man sich nun die Region rund um die Afteröffnung genauer an, fällt meist schon die Verdickung beidseits des Anus auf. Die Haut kann gerötet sein, bei manchen Hunden kommt es auch zu lokalen allergischen Reaktionen. Während das normale Analsekret bräunlich gefärbt ist, kann es bei einer Entzündung auch mit Blut oder Eiter durchmischt sein.

Je länger solch eine Analdrüsenentzündung unbehandelt bleibt, desto eher können Komplikationen auftreten. Bakterielle Infektionen führen zu vermehrter Eiterbildung, schließlich zu Abszessen oder Fisteln, die auch das Allgemeinbefinden des Hundes deutlich beeinträchtigen. Der Vierbeiner wirkt abgeschlagen und apathisch, frisst kaum und hat zum Teil hohes Fieber. Schlimmstenfalls erfordert die Behandlung eines Abszesses oder einer chronisch-rezidivierenden Drüsenentzündung einen operativen Eingriff.

Analdrüsenentzündung beim Hund - Diagnose und Behandlung

Wird der Hund mit typischen Symptomen einer Analdrüsenentzündung beim Tierarzt vorgestellt, wird dieser nach einer ersten Allgemeinuntersuchung des Tieres die Afterregion genauer inspizieren. Die geschwollenen Analbeutel sind leicht zu erkennen, auch entzündlich gerötete Hautveränderungen fallen auf. Als erste Maßnahme müssen die angeschwollenen Analbeutel manuell entleert werden. Dazu wird der Tierarzt das Sekret vorsichtig aus den Drüsen heraus massieren. Mit Hilfe einer feinen Kanüle werden sodann die Analbeutel mit desinfizierender Flüssigkeit ausgespült und mit entzündungshemmenden oder auch antibiotischen Präparaten behandelt. Hat sich bereits ein eitriger Abszess oder eine Fistel gebildet, so muss die Öffnung regelmäßig freigehalten werden, damit das Entzündungssekret ablaufen kann und sich nicht weiter staut. Dazu sind unter Umständen tägliche Besuche in der Tierarztpraxis notwendig, oder Du lässt Dir zeigen, wie Du die Analregion Deines Vierbeiners selber täglich reinigen und das Wundsekret ausmassieren kannst. Leidet der Hund bereits unter einem gestörten Allgemeinbefinden mit Fieber, so muss eine symptomatische Behandlung und eventuell eine systemische Antibiose durchgeführt werden, um weitere Komplikationen wie zum Beispiel eine Sepsis zu verhindern. Auch muss nach der Ursache für die Sekretansammlung in den Analbeuteln gesucht werden, um das Problem dauerhaft zu lösen. Eine Futterumstellung, die Behandlung von Darmparasiten oder die Entfernung eines Tumors könnten zusätzlich notwendig sein. In den seltenen Fällen, in denen die Entzündung nicht durch konservative Behandlungsmethoden in den Griff zu bekommen ist oder nach kurzer Zeit immer wieder erneut aufflammt, kann der Tierarzt als letzte Maßnahme die Analdrüsen operativ entfernen. Ein solcher Eingriff birgt aber immer die Gefahr, dass der rektale Schließmuskel dabei verletzt wird, was zu einer dauernden Kot-Inkontinenz führen könnte. Daher ist es wichtig, bei einer Analdrüsenentzündung des Hundes nicht zu lange zu warten und den Vierbeiner baldmöglichst behandeln zu lassen.

Was kostet die Behandlung der Analdrüsenentzündung beim Hund?

Alle tierärztlichen Leistungen werden nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) abgerechnet, wobei der Tierarzt je nach Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand entscheidet, ob er den 1-fachen, 2-fachen oder 3-fachen Satz berechnet. Ist die Analdrüsenentzündung noch einfach zu behandeln, liegen die Kosten mit einer eingehenden Untersuchung, Medikamenten und Verbrauchsmaterial bei rund 100 Euro. Teuer und für den Hund auch gefährlich wird es, wenn die Entzündung längere Zeit besteht und sich Komplikationen wie Abszesse oder Fisteln bilden. Eine chirurgische Entfernung der Analdrüsen (= Analbeutelextirpation) kostet mit allen nötigen Untersuchungen, Narkose und Nachbetreuung mehrere hundert bis über tausend Euro und birgt das Risiko, dass der Vierbeiner danach unter einer Kot-Inkontinenz leidet.

Welche Kosten werden von der Hunde-Krankenversicherung übernommen?

Mit der Krankenversicherung von Figo Pet werden die Kosten für zahlreiche ambulante und stationäre tierärztliche Leistungen für Hunde lebenslang übernommen, bei einer Kostenerstattung von bis 90 % und einer flexiblen Obergrenze (3.000€, 6.000€ oder unbegrenzt).

Die Tarife kannst Du dabei sehr individuell an deinen Vierbeiner und dein Budget anpassen.

Bei der Krankenversicherung von Figo Pet sind alle Hunderassen und Hunde jeden Alters willkommen.

Wie lassen sich Kosten bei der Analdrüsenentzündung beim Hund vermeiden?

Zunächst ist es wichtig, den Hund gesund und vollwertig zu ernähren. Ein Futter mit zu wenig Ballaststoffen kann zu sehr weichem Kot führen, eine Rohfütterung mit hohem Knochenanteil dagegen im Gegenteil zu häufiger Verstopfung. Beides kann zu einem Sekretstau in den Analbeuteln führen. Da vor allem kleinere Hunderassen zu dieser Problematik neigen, sollte hier besonders auf erste Anzeichen geachtet werden. Die regelmäßige manuelle Reinigung der Analregion sollte zu den allgemeinen Pflegemaßnahmen gehören. Hunde mit sehr dichtem, langem Fell müssen häufiger gebürstet oder getrimmt werden, da sich vor allem unter der Rute schnell die Haare zu regelrechten Filzplatten verkleben können. Auch bei länger anhaltendem Durchfall kann es zu Verkrustungen kommen, die einen normalen Ablauf des Analsekretes verhindern. Auf jeden Fall solltest Du die Anzeichen für einen Sekretstau ernst nehmen und Deinen Vierbeiner so bald wie möglich beim Tierarzt vorstellen, wenn er sich zum Beispiel häufiger am Po leckt, unangenehm riecht oder scheinbar seine „Yoga-Übung“ macht.

Expertise / Zusammenarbeit

Heike Pankatz - Unsere Expertin in Sachen Tiergesundheit

Dr. med. vet. Heike Pankatz studierte Tiermedizin in Hannover und war über viele Jahre für mehrere große Tierschutzorganisationen tätig. Sie hat unter anderem Bücher über Hunde verfasst und arbeitet inzwischen hauptsächlich als Autorin von Fachartikeln zu Themen rund um unsere vierbeinigen Freunde.


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