Blättermagen für Hunde
Blättermagen (auch Faltenmagen, Omasus u.a.) ist eine ausgezeichnete zusätzliche Nahrungsquelle für den Hund. Er ist fettarm ist und gesundheitsfördernd. Es lohnt sich einen genaueren Blick auf die Herkunft und Inhaltsstoffe zu werfen, um die positiven Auswirkungen genauer zu verstehen. Schließlich ist auch die Herkunft nicht zu ignorieren, um potenziellen Problemen bei Ihrem Hund entgegenzuwirken.
Was ist Blättermagen und wo kommt er her?
Der Magen von Wiederkäuern wie Rindern, Büffeln, Ziegen, Schafen, Hirschen, Antilopen etc. ist in vier Kammern aufgebaut:- Pansen
- Retikulum (Netzmagen)
- Blättermagen
- Labmagen
Dabei wird die von den Tieren gefressene Nahrung wie Gras und Heu unzerkaut geschluckt. Dort gelangt es in den Pansen und das Retikulum. Von dort aus wird es wieder erbrochen, im Maul zerkaut und mit Speichel vermischt. Es wird sodann erneut geschluckt und durch das Retikulum sowie den Faltenmagen in den Labmagen weiter geleitet. Dort wird es schließlich durch Magensäfte, Aminosäuren und andere Verdauungsenzyme abgebaut.
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Dies ist ein Vorgang, der nur bei vierbeinigen, behuften, wiederkäuenden Säugetieren vorkommt. Dem Faltenmagen, als das dritte Magenkompartiment bei einer Kuh, kommt dabei eine besondere Aufgabe zu. Er kann etwa 8 Liter Inhalt in einer ausgewachsenen Kuh aufnehmen. Er besteht aus vielen Gewebe-Blättern. Seine Wand ist also stark gefaltet und ergibt eine entsprechend große Oberfläche. In ihm können Wasser und Salz effizient absorbiert werden, die aus dem teilweise verdauten Futter freigesetzt werden. Die Blätter fungieren also zum einen als Filtersystem. Zum anderen jedoch als eine Art Pumpe, die die Nahrung aus dem Retikulum in den wahren Magen, den Labmagen, bewegt, wo die Säureverdauung stattfindet. Da dieses Rinderprodukt fettärmer ist als Pansen, profitieren übergewichtige Hunde enorm. Aufgrund der grob zerkleinerten Konsistenz können die Hauptbestandteile noch identifiziert werden. Faltenmagen sollte nur roh zugeführt werden.
Warum sollten Sie Blättermagen für Hunde verfüttern?
Omasus kann man als gesunden Nahrungszusatz für den Hund betrachten, der regelmäßig verfüttert werden kann, sofern der Hund ihn gut verträgt. Er kann als wichtige Nahrungsquelle im Futterplan Ihres Hundes betrachtet werden. Sieht man sich die Daten und Nahrungsbestandteile an, wird verständlich, was dieses Produkt für den Hund so wertvoll macht. 100 g Blättermagen für Hunde haben etwa 62 kcal. Ein Blick auf die Vitamine, Mineralien dieser Menge verdeutlicht die Vor- und Nachteile:
Vitamine
- Vitamin A: 4 μg
- Vitamin E: 0,1 mg
- Vitamin K: 4 μg
- Vitamin B1: 0,04 mg
- Vitamin B2: 0,32 mg
- Niacin: 1,7 mg
- Vitamin B6: 0,02mg
- Vitamin B12: 4,6 μg
- Folsäure: 33 μg
- Pantothensäure (Vitamin B5): 0,64 mg
- Vitamin C: 4 mg
Mineralien
- Natrium: 50 mg
- Kalium: 83 mg
- Kalzium: 16 mg
- Magnesium: 10 mg
- Phosphor: 80 mg
- Eisen: 6,8 mg
- Zink: 2,6 mg
- Kupfer: 0,08 mg
- Mangan: 0,07 mg
Man sieht, dass, bis auf das Vitamin C, kaum Vitamine in nennenswerter Menge in diesem Teil des Rindermagens enthalten sind. Bei den Mineralien sieht es deutlich besser aus. Insbesondere Natrium, Kalium und Phosphor sind in großen Mengen vorhanden. Auch der wichtige Mineralienlieferant Eisen, das für das Blut so wichtig ist, ist mit 6,8 mg enthalten. Zudem ist er fettarm, gut verdaulich, arm an Phosphor und Proteinen. Das Verhältnis von Kalzium und Phosphor hingegen ist besser als in Muskelfleisch.
Wann sollten Sie keinen Blättermagen für Hunde verfüttern?
Normalerweise merken Sie als Hundebesitzer selber sehr schnell, ob ihr Hund dieses tierische Produkt gut verträgt oder nicht. Bekommen Hunde Blähungen nach dem Verzehr, sollte man mit der Menge erst einmal heruntergehen, da es weniger verdaulich ist als Muskelfleisch. Weitere Nebenwirkungen können sein:- Durchfall
- Magenkrämpfe
- Magengrummeln
Kleine Mengen jeden Tag bzw. etwa 5 % der täglich zu verfütternden Fleischmenge können ausreichend sein. Manche Hunde vertragen ihn überhaupt nicht. Andere wiederum dürfen krankheitsbedingt (z.B. Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse bzw. Entzündungen des Darms) keinen Faltenmagen bekommen. Dies sollte dann jedoch mit dem Tierarzt besprochen werden. Beginnen Sie mit der Fütterung, sollten Sie mit kleinen Mengen anfangen und den Hund langsam heranführen. Wenn er diese kleinen Mengen gut verträgt, können Sie diese langsam erhöhen. Man sollte jedoch nicht mehr als 20 % des Anteils vom tierischen Futter verfüttern. Sonst muss man mit den anderen Futtermitteln prozentual heruntergehen und es kann zu einem Nährstoffmangel führen.
Wie viel ist zu viel?
Bei der Dosierung sollte man nicht zu großzügig sein. Sollten Sie Barfen, können Sie die Menge exakt ausrechnen. Verträgt der Hund den Faltenmagen ohne Probleme, errechnet sich die Menge, die Sie verfüttern dürfen, aus dem Aktivitätsniveau des Hundes und dem Körpergewicht. Beim Barfen verfüttert man 2–4 % des Körpergewichts des Hundes. Hierbei wird sich jedoch nur auf den Fleischanteil, den der Hund beim Barfen bekommt, bezogen. Pflanzenanteil und ggf. Getreidemenge bleiben außen vor. Ein 30 kg schwerer Hund bekommt eine Gesamtfuttermenge von 600-1200 g pro Tag.
Wer kein Getreide verfüttert, gibt dem Hund i.d.R. 80 % Fleisch und 20 % pflanzliche Anteile. Dies bedeutet, dass ein Hund mit 30 kg Körpergewicht zwischen 480 g und 960 g Fleisch pro Tag bekommt. Von diesem Anteil kann man 15–20 % für den dritten Rindermagen berechnen. Somit ergeben sich mindestens 72 g bis maximal 192 g pro Tag. Pro Woche sind dies zwischen 504 g und 1344 g bei einem großen Hund. Nichtsdestotrotz ist die Menge, die verfüttert werden darf sehr individuell. Manche Hunde kommen mit einem Tag in der Woche, an dem es nur Blättermagen für Hunde und Pansen gibt, sehr gut zurecht. Andere Hunde, die leichte Probleme mit der Verträglichkeit haben, sollten weniger bekommen.
Die besten Hersteller
Beim Blättermagen für Hunde gibt es große Qualitätsunterschiede. Diese ergeben sich primär aus einem Punkt: der Haltung des Rindes. Weiderinder stehen den Tag auf der Wiese und nehmen frisches Futter in Form von Gras, Klee und Kräutern zu sich. Der Inhalt des Blättermagens ist dementsprechend gefüllt mit den ganzen kostbaren Ballaststoffen. Hinzu kommen die sekundären Pflanzenstoffe und fermentierten Zellulosefasern. Sie enthalten die Mineralien und Mikroorganismen, die für Ihren Hund so wertvoll sind. Allerdings besteht bei Weiderindern immer die Gefahr, dass sie zusätzlich Steinchen, Metall- oder Plastikteile verschluckt haben, die im Schlachthof nicht entdeckt wurden. Daher sollten Sie das Produkt vor der Verfütterung auf Fremdkörper untersuchen und sie aussortieren. Mastvieh wird im Gegensatz zum Weiderind primär mit Kraftfutter (Mais, Gerste o.a., Raps, Extrakten aus Soja) ernährt. Hier zeigen sich zwei Probleme:
- Blättermagen von Mastvieh besitzt noch einige wertvolle Bakterien, evtl. einige Mineralien und so gut wie kein Fett bzw. keine Proteine. Es sind jedoch kaum noch effektive sekundäre Pflanzenstoffe vorhanden.
- Hunde die eine Getreideallergie bzw. -unverträglichkeit aufweisen, können bei Produkten von Mastvieh entsprechende negative Reaktionen zeigen. Hier sollte man unbedingt auf Waren von Weiderindern zurückgreifen.
Für den Erwerb des Faltenmagens lohnt es sich immer, beim Schlachter des Vertrauens nachzufragen oder man bezieht ihn als Frostfutter von einem der zahlreichen Anbieter aus dem Internet. Dabei sollte man sich die Herkunft anschauen und Produkte wählen, die vom Weiderind stammen. Der Faltenmagen sollte eine schöne grüne Farbe haben und ungeputzt sein. Ist er am Stück und nur grob aufgeschüttelt, muss der Hund intensiv kauen. So pflegt er zugleich Zähne und Zahnfleisch.
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