Dysbakterie beim Hund

Dysbakterie beim Hund

Die Darmflora ist für Mensch und Tier wichtig, um eine gesunde Verdauung sicherzustellen. Sie besteht aus einem regelrechten Teppich von Bakterien, die den Dickdarm bevölkern und den Nahrungsbrei zersetzen. Wenn die Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät, wirkt sich das schnell auf das Wohlbefinden aus. Bei einer aus den Fugen geratenen Darmflora spricht man von Dysbakterie. Wie sie diese erkennen und was sie tun können, wenn Ihr Hund darunter leidet, erfahren Sie hier.

Was ist Dysbakterie?

Dysbakterie bezeichnet eine Abweichung der Bakterienflora von der Norm. Es setzt sich aus den Teilwörtern dys (griech. für schlecht) und bacterium (lat. für Stöckchen, wegen der Form vieler Bakterien) zusammen. Dysbakterie ist also eine Veränderung der Bakterienpopulation. Dieses Phänomen kann im Rachenraum, aber auch im Darm auftreten. Bei einer schlechten Darmflora spricht man auch von Dysbiose.

Die Darmflora ist ein komplexes Zusammenspiel von verschiedenen Kleinstorganismen. Diese übernehmen unterschiedliche Funktionen für die Verdauung.

Aufgaben der Bakterien sind unter anderem:

  • Unterstützung der Darmbewegung
  • Anregung der Durchblutung der Darmschleimhaut
  • Unterstützung des Stoffwechsels im Darm
  • Aufnahme von Nährstoffen in den Organismus
  • Bekämpfung von schädlichen Toxinen
  • Produktion von Vitaminen aus dem B-Komplex und Vitamin K
  • Aufspaltung von Zuckerstoffen
  • Unterstützung des Immunsystems

Wenn sich das fragile Gleichgewicht zwischen den Darmbakterien verschiebt, ziehen sich die nützlichen Bakterien zurück. Der Anteil an Fäulnis- und Gärungsbakterien nimmt zu. Durch dieses gestörte Gleichgewicht entstehen verschiedene negative Begleiterscheinungen.

Die ungesunden Abbauprodukte der Arbeit von Fäulnisbakterien sammeln sich im Körper des Hundes. Somit wird der Zellstoffwechsel gestört. Es kann sich eine Veränderung der Darmschleimhaut manifestieren, die als Leaky-Gut-Syndrom bezeichnet wird. Die Entstehung von Entzündungen und Allergien wird begünstigt.

Besteht die Dysbiose über einen längeren Zeitraum, können Schäden an wichtigen Organen entstehen. Insbesondere Leber und Pankreas sind durch eine langanhaltende Dysbakterie gefährdet.

Symptome von Dysbakterie

Ob die Darmflora Ihres Hundes im Ungleichgewicht ist, lässt sich nicht immer sofort erkennen. Wenn Sie Ihren Vierbeiner aufmerksam beobachten, können Sie jedoch Veränderungen im Verhalten erkennen, die womöglich auf eine gestörte Darmflora hinweisen.

Ein Symptom kann das Fressen von Erde sein. Eine dieser Verhaltensweisen ist das Fressen von Erde und Kot. Das Tier versucht so instinktiv, Mikroorganismen aufzunehmen. Hat ihr Hund immer wieder Verdauungsbeschwerden, etwa Durchfall oder Verstopfung, kann diese ebenfalls auf eine Dysbiose hindeuten.

Länger anhaltendes Ungleichgewicht in de Darmflora beeinträchtigt die Vitalfunktionen Ihres vierbeiniges Freundes erheblich. Er ist dann weniger leistungsfähig, oft müde und apathisch. Sollten Sie diese Wesensveränderung bemerken, könnte eine Dysbakterie die Ursache sein.

Ursachen von Dysbakterie

Dass die Darmflora gestört ist, kann verschiedene Ursachen haben. Oftmals sind starke Umstellungen der Grund für das Ungleichgewicht. Besonders schwer zu schaffen macht der Darmflora eine Therapie mit Antibiotika. Die antibiotischen Medikamenten übernehmen zumindest teilweise die Funktionen der Darmbakterien, wodurch diese sich zurückziehen.

Auch Wurmkuren können sich negativ auf das Ökosystem im Darm auswirken. Die eingesetzten Mittel töten Würmer, die sich im Dünndarm einnisten, wodurch sie mitunter recht aggressiv im Darm agieren.

Durch schlechte Ernährung ist es möglich, dass sich der Bakterienhaushalt im Darm verändert. Kommt zudem noch Stress durch Lärm oder Umwelteinflüsse hinzu, kann es durchaus passieren, dass der Darm Ihres Hundes ein wenig aus den Fugen gerät.

Andere Ursachen für Dysbakterie können Toxinbelastung oder häufige Durchfälle sein.

Ernährung von Hunden mit Dysbakterie

Wenn die Darmflora Ihres Vierbeiners gestört ist, können Sie auf verschiedene Weise dafür sorgen, dass sie sich erholt. Es gibt verschiedene Nahrungsmittel, die Sie einsetzen können, um die Darmflora wieder aufzubauen. Besonders gut geeignet sich Nahrungsmittel, die selbst Mikroorganismen enthalten. Diese Bakterienkulturen erreichen durch die Verdauung den Darm und können sich dort ansiedeln.

Nutzen Sie zur Stärkung der Darmflora bevorzugt folgende Nahrungsmittel:

  • Naturjoghurt: Durch die enthaltenen Joghurtkulturen hilft er, nützliche Bakterien in den Darm zu bringen.
  • Frischer Blättermagen: Der Vormagen von Wiederkäuern verfügt über viele Inhaltsstoffe, die einen gesunden Darm unterstützen können.
  • Verdünnter Apfelessig: Kann den pH-Wert im Darm erhöhen, wodurch sich wieder vermehrt nützliche Bakterien niederlassen.
  • Bierhefe: Die enthaltenen Mikroorganismen stärken das Gleichgewicht in der Darmflora.
  • Effektive Mikroorganismen: Sind dem Namen nach ebenfalls Kleinstlebewesen, die sich im Darm ansiedeln können und die Darmfunktion unterstützen.
  • Gerstengras: Durch die vielen enthaltenen Nährstoffe und Vitamine unterstützt Gerstengras die Arbeit der Darmbakterien.

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