Darmverschluss bei Hunden
Als Darmverschluss oder Ileus bezeichnet man den Umstand, dass der Nahrungsbrei den Darm nicht mehr passieren kann. Dieses Phänomen tritt besonders bei jungen, aber auch chronisch kranken Hunden auf. Mit einem Darmverschluss ist nicht zu spaßen! Im schlimmsten Fall kann er für Ihren Liebling tödlich enden. Wie Sie einen Ileus erkennen und was Sie für Ihren Hund tun können, erfahren Sie hier.
Was ist ein Darmverschluss?
Wie der Name bereits andeutet, handelt es sich beim Darmverschluss um eine Blockade im Darm. Dadurch kann der Nahrungsbrei den Darmkanal nicht mehr passieren. Im schlimmsten Fall kann der Vierbeiner daran sterben.
Wenn der Darminhalt den Darm nicht mehr verlassen kann, entstehen verschiedene Komplikationen. Zum einen kommt es vermehrt zur Produktion von Toxinen durch die Bakterien im Darm. Diese Giftstoffe führen bei einem längeren Anhalten des Verschlusses zu einem Versagen der Organe und des Kreislaufs. Zum anderen verlagert der Körper vermehrt Elektrolyte und Wasser in die Region um den Darmverschluss. Das kann zu einem Flüssigkeitsmangel führen.
Ein Darmverschluss kann sich recht schnell fatal auswirken, weshalb man bereits beim kleinsten Verdacht auf Darmverschluss reagieren sollte. Die Diagnose erfolgt zunächst über ein Ultraschallbild. Darauf kann man recht schnell erkennen, ob ein Verschluss vorliegt. Die peristaltischen Bewegungen erinnern dann an ein Pendel. Zudem sind die Bereiche hinter dem Verschluss in sich zusammengesunken. Andere Methoden, um den Bereich des Ileus einzugrenzen, sind CT-Bild und Röntgenaufnahme.
Symptome bei Darmverschluss
Ob ihr Hund an einem Darmverschluss leidet, muss mit einer bildgebenden Diagnosemethode überprüft werden. Sie können anhand verschiedener Symptome erkennen, ob Ihr Hund unter einem Darmverschluss leidet. Zu diesen Anzeichen gehört vermehrtes Erbrechen von Magen- und Darminhalt. In extremen Fällen kommt es zum Koterbrechen. Dies ist durch den Rücklauf des Darminhaltes in den Magen bedingt.
Der Hund leidet beim Verschluss unter starken Bauchschmerzen. Diese entstehen dadurch, dass der Druck auf die Magen- und Darmwände steigt. Wegen der Schmerzen, die der Vierbeiner empfindet, läuft er unruhig umher und hechelt stark. Bei anhaltendem Darmverschluss wird er zunehmend apathisch.
Ein deutliches Zeichen für den Verschluss des Darms ist der fehlende Kot beim Gassigehen. Achten Sie jedoch auf die Begleiterscheinungen, um den Notfall des Darmverschlusses von einer einfachen Verstopfung zu unterscheiden. Sie sollten jedoch im Zweifel einen Tierarzt aufsuchen! Es ist besser, einmal zu oft zum Tierarzt zu gehen, als den gefährlichen Darmverschluss unbehandelt zu lassen.
Im Zusammenhang mit fehlendem Kotabsatz steht ein aufgedunsener Leib. Je nach Art des Darmverschlusses (siehe Ursachen) verhalten sich die Geräusche des Darms. Bei einem mechanischen Ileus sind verstärkt Geräusche aus dem Darm zu vernehmen. Bei einem paralytischen Ileus sind hingegen keine Darmgeräusche zu hören.
Ursache für einen Darmverschluss
Man unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Ursachen für Darmverschluss. Zum einen gibt es den mechanischen Ileus, bei dem die Darmpassage durch ein Hindernis blockiert wird. Zum anderen existiert der funktionelle Ileus (auch paralytisch genannt), bei dem die Blockade durch eine Störung der Darmfunktion ausgelöst wird.
Von einem mechanischen Ileus ist dann die Rede, wenn ein physisches Hindernis existiert, dass den Darm verschließt. Gerade bei jungen Hunden kann dies vorkommen, wenn sie einen Fremdkörper verschluckt haben. Je nach Form und Beschaffenheit des Fremdkörpers ist es möglich, dass er den Darm nicht passieren kann und zu einem Verschluss führt.
Weitere Ursachen für einen mechanischen Darmverschluss können Auswüchse an der Darmwand sein. Diese treten gehäuft im Zusammenhang mit Darmtumoren oder Morbus Crohn auf. In anderen Fällen können Gallensteine die Ursache für den Ileus sein. Diese Form ist relativ selten und tritt dann auf, wenn die Gallensteine über eine entzündete Fistel in den Darm gelangen. Eine Darmverschlingung tritt auf, wenn der Darm sich dreht und damit abgeschnürt wird. Auch dieser Volvulus genannte Fall führt zu einem Darmverschluss.
Ist der Darmverschluss bei Ihrem Hund mechanisch begründet, muss er chirurgisch beseitigt werden. Der Tierarzt entfernt in der Operation den Fremdkörper bzw. beseitigt die Ursache für den Darmverschluss.
Neben dem mechanischen existiert der funktionelle (oder paralytische) Ileus. Hierbei sind Entzündungen oder Funktionsstörungen die Ursache für den Darmverschluss. Häufig sind Störungen im Nervensystem die Ursache, dass der Darm nicht mehr richtig arbeitet. Die Tätigkeit kommt dabei fast zum Erliegen, weswegen keine Darmgeräusche zu hören sind. Andere Ursachen können Durchblutungsstörungen des Darmtraktes oder Nebenwirkungen einer Pankreatitis sein. Ein paralytischer Ileus tritt auch als Folge von Vergiftungen auf. Bei Hunden kommt diese Art des Darmverschlusses als Folge von Urämie vor.
Suchen Sie bei Verdacht auf Darmverschluss sofort einen Tierarzt auf! Ist die Darmpassage tatsächlich blockiert, werden die Schmerzen für Ihren Hund mit zusätzlicher Fütterung nur größer. Zudem steigt das Risiko der Toxinproduktion. Gehen Sie also auf Nummer sicher, dass Ihr Hund nur unter einer Verstopfung leidet. Ist dies der Fall, können Sie entsprechend entgegenwirken.
Gerade bei jungen Hunden ist das Risiko groß, durch Fremdkörper einen Darmverschluss zu erleiden. Achten Sie daher verstärkt darauf, was Ihr vierbeiniger Freund auf seinen Erkundungstouren findet. Unterbinden Sie rigide das Kauen von Stöckchen, Steinen und anderen kleinen Gegenständen.
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