Borreliose beim Hund: Die 10 wichtigsten Infos im Ratgeber

Borreliose beim Hund: Die 10 wichtigsten Infos im Ratgeber
Zecken sind blutsaugende Parasiten, die vor allem bei Hunden zahlreiche gefährliche Krankheiten übertragen können. Eine davon ist die Borreliose, die auch für Menschen infektiös sein kann. Daher ist ein guter Zeckenschutz besonders wichtig.

1. Das Wichtigste auf einen Blick:

• Borrelien sind Bakterien, die zu schweren Gelenk- und Organschäden führen können.
• Zecken übertragen die Erreger.
• Vom Biss der Zecke bis zur Ansteckung dauert es mindestens 16-24 Stunden.
• Symptome sind Fieber, Mattigkeit, Gelenkschwellungen.
• Unbehandelt kann als Spätfolge eine Nierenentzündung auftreten.
• Zur Diagnose sind verschiedene Untersuchungen nötig.
• Für die Behandlung werden Antibiotika eingesetzt.
• Bei rechtzeitiger Therapie sind die Heilungschancen relativ gut.
• Mit einer Impfung kann die Wahrscheinlichkeit einer Infektion gesenkt werden.
• Der beste Schutz gegen Borrelien ist eine gute Zecken-Prophylaxe.

2. Definition: Was ist Borreliose?

Bakterien der Gattung Borrelia sind pathogene Keime, die zu unterschiedlichen Erkrankungen bei verschiedenen Wirbeltieren und auch dem Menschen führen. Die Art Borrelia burgdorferi ist Auslöser der sogenannten Lyme-Borreliose, einer Infektionskrankheit, die vor allem Menschen, aber auch Hunde befallen kann.

Die Bakterien nutzen kleine Nagetiere wie Mäuse und Ratten als sogenannte Reservoirwirte, in denen sie längere Zeit überleben, ohne das Wirtstier dadurch zu schädigen. Als Vektor dient dann eine Zecke, die das Blut des Reservoirwirtstieres saugt und darüber die Borrelien aufnimmt.

Der Hauptüberträger für Borreliose-Bakterien ist in unseren Breiten der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), der in den wärmeren Monaten (Temperatur über 6°) in Wäldern, Wiesen und Feldern auf vorbeikommende Wirtstiere lauert. Eine direkte Erregerübertragung vom Hund auf den Menschen oder umgekehrt findet nicht statt.

Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass gut 30% aller Zecken bereits Borrelien in sich tragen, wobei es regionale Unterschiede gibt. In besonders endemischen Gebieten konnten bei 10% aller Hunde bereits Antikörper gegen die Bakterien nachgewiesene erden.

3. Ursachen: Wodurch wird Borreliose beim Hund ausgelöst?

Sticht die infizierte Zecke in der Folge einen Hund oder Menschen, werden die Bakterien aus dem Darm der Zecke aktiviert und gelangen in die Blutbahn des Endwirtes, wo sie dessen Immunsystem auf den Plan rufen. Da erst der Saugakt der Zecke zur Aktivierung der Borrelien führt, dauert es in der Regel mindestens 16 bis 24 Stunden, bevor die ersten Keime im Speichel der Zecke angekommen sind.

Während Menschen relativ häufig Krankheitssymptome entwickeln, ist das bei Hunden eher selten der Fall, da die Bakterien durch Antikörper an einer Verbreitung gehindert werden. Nur bei etwa 5-10 % aller infizierten Vierbeiner kommt es zum Ausbruch der Borreliose.

Ist das Immunsystem des Hundes allerdings durch andere Erkrankungen geschwächt, kann es selbst Monate nach dem Zeckenstich noch zum Auftreten klinischer Symptome kommen, die zunächst recht unspezifisch sind und meist gar nicht mehr mit der Zecke in Verbindung gebracht werden.

Die Borrelien verbleiben in der Haut des Hundes, wo sie längere Zeit inaktiv abwarten können. Manche Keime wandern allerdings über Blut und Lymphe weiter in Gelenke oder andere Körpergewebe und lösen schließlich erste Gesundheitsprobleme aus.

4. Symptome: Woran erkennst Du, dass Dein Hund an Borreliose leidet?

Das erste Symptom einer Borreliose-Infektion wird bei Hunden meist gar nicht bemerkt: An der Stelle des Zeckenstichs kommt es unmittelbar zu einer Rötung der Haut. Allerdings ist diese in der Regel deutlich kleiner und schwächer ausgeprägt als die sogenannte Wanderröte, die bei Menschen rund um die Stichstelle auftritt und als deutliches Anzeichen einer Lyme-Borreliose gilt. Im dichten Hundefell fällt die Rötung somit gar nicht auf.

Breiten sich die Bakterien aber weiter aus, können schließlich akute Anzeichen wie ein deutlich gestörtes Allgemeinbefinden, Fieber und erste Gelenkprobleme auftreten. Der Hund humpelt und hat Schmerzen bei Bewegung. In einigen Fällen kann es als Komplikation zudem zu einer Nierenentzündung kommen.

Mögliche Symptome bei Borreliose:

• Mattigkeit
• Appetitmangel
• Fieber (über 39°C)
• Lahmheit (aufgrund von multiplen Gelenkentzündungen)
• Lymphknotenschwellungen
• Nierenentzündung (Glomerulonephritis) mit Erbrechen, Durchfall, häufigem Harnabsatz (tritt vor allem bei Retrievern und Berner Sennenhunden auf)

5. Diagnose: Welche Untersuchungen macht der Tierarzt?

Nach einer ersten allgemeinen Untersuchung des Hundes, bei der die sichtbaren Anzeichen wie geschwollene Gelenke und verdickte Lymphknoten auffallen, wird der Tierarzt Dich nach möglichen Zeckenkontakten des Vierbeiners fragen. Da eine Borreliose bei Hunden allein anhand der Symptome nicht eindeutig diagnostiziert werden kann, sind zur Absicherung weitere, spezielle Untersuchungsverfahren notwendig.

In einer Blutprobe des Hundes lassen sich mittels besonderer Schnelltests (z.B. ELISA) Antikörper gegen Borrelia burgdorferi nachweisen. Auch das ist aber noch kein Beweis für das Vorliegen einer Borreliose-Erkrankung, da sehr viele Hunde bereits mit den Keimen in Kontakt gekommen sind, ohne zu erkranken, und daher Antikörper entwickelt haben.

Im nächsten Schritt sollte das Ergebnis mit einem anderen Test (Western-Blot oder C6-Snap-Test) überprüft werden, der weitere spezifische Antikörper gegen Borrelia burgdorferi nachweist. In einer Probe der Haut, die mit einem kleinen chirurgischen Löffel als Geschabsel entnommen wird, lassen sich schließlich die Bakterien direkt anhand ihrer DNA im PCR-Test finden.

Haben alle Tests dieser sogenannten „Stufendiagnostik“ den Verdacht einer Borreliose-Infektion untermauert und gleichzeitig andere Auslöser für die Symptome ausgeschlossen, kann der Tierarzt mit der gezielten Behandlung des Hundes beginnen.

6. Therapie: Was hilft Deinem Hund gegen Borreliose?

Die Behandlung eines an Borreliose erkrankten Hundes erfolgt mit spezifisch wirksamen Antibiotika wie Doxycyclin oder Amoxicillin, die über mindestens vier Wochen verabreicht werden müssen. Je früher eine solche Therapie beginnt, desto größer ist die Chance, dass alle Erreger damit erreicht werden. Dazu muss der Medikationsplan unbedingt genau eingehalten werden, da eine Unterbrechung zu einer erneuten Vermehrung der Keime führen könnte.

Da sich die Bakterien häufig in Körpergeweben verkapseln, sofern sie genügend Zeit dazu haben, werden unter Umständen nicht alle Keime durch die Antibiotika-Behandlung erreicht. Daher kann es passieren, dass selbst nach Monaten oder gar Jahren eine Borreliose-Erkrankung erneut aufflammt, wenn der Hund durch andere Krankheiten oder großen Stress in seiner Immunabwehr geschwächt wird.

Je nach individuellem Krankheitsverlauf werden unter Umständen auch Schmerzmittel und/oder Entzündungshemmer vom Tierarzt verordnet, damit der Vierbeiner die akute Phase besser übersteht. Gerade die Entzündungsprozesse an unterschiedlichen Gelenken können äußerst schmerzhaft sein und den Hund in seinen Bewegungen erheblich einschränken.

Tritt zusätzlich eine Nierenentzündung als Komplikation auf, wie es vor allem bei bestimmten Rassehunden wie Labrador und Golden Retriever oder Berner Sennenhunden häufiger der Fall ist, muss auch diese symptomatisch behandelt werden, um eine Verschlechterung oder ein chronisches Nierenleiden zu vermeiden.

7. Kosten: So teuer kann eine Behandlung gegen Borreliose werden

Allein die unterschiedlichen Tests zur Diagnoseabsicherung kosten den Halter eines an Borreliose leidenden Hundes meist mehrere hundert Euro. Da die Infektion nicht immer sofort erkannt wird, gehen oft zahlreiche andere Untersuchungen wie Röntgen, Ultraschall oder MRT voraus, um eine Ursache für die Lahmheit und das gestörte Allgemeinbefinden des Vierbeiners zu finden.

Die Therapie schließlich muss über mehrere Wochen durchgängig eingehalten und gegebenenfalls auch später noch einmal wiederholt werden. Auch das verursacht hohe Kosten. Haben sich bereits chronische Organ- oder Gelenkschäden etabliert, muss der Hund langfristig, wenn nicht lebenslang Medikamente erhalten.

Mögliche Kosten einer Untersuchung beim Verdacht auf Borreliose (in Anlehnung an GOT)

Einzelposten 1-facher Satz 2-facher Satz 3-facher Satz
Allgemeinuntersuchung 23,62 Euro 47,24 Euro 70,86 Euro
Blutprobenentnahme 10,26 Euro 20,52 Euro 30,78Euro
Immunologische Schnelltests (ELISA) 30,78 Euro 61,56 Euro 92,34 Euro
Hautgeschabsel: Entnahme und Beurteilung 26,67 Euro 53,34 Euro 80,01 Euro
(Diese Kosten sind Nettopreise und können je nach Tierarzt und Aufwand variieren, hinzu kommen weitere Kosten für Labortests, Medikamente, Verbrauchsmaterial und Behandlung, daher sind nur ungefähre Angaben möglich)

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9. Prognose: Heilungsaussichten und Lebenserwartung

Wird eine Borreliose beim Hund frühzeitig erkannt und behandelt, sind die Aussichten für eine Ausheilung relativ gut. Da allerdings zwischen der Infektion und dem Auftreten erster Krankheitssymptome häufig einige Monate oder gar Jahre vergehen, haben die Bakterien genügend Zeit, sich im Körper des Hundes zu verbreiten und in unterschiedlichen Geweben zu verstecken.

Daher sind chronische Verläufe oder gar Komplikationen wie eine Nierenentzündung immer zu befürchten. Vor allem letztere verschlechtert häufig die Prognose für den Hund. Allerdings führt ein Kontakt mit Borrelia burgdorferi durch einen Zeckenstich nach wie vor nur bei einem sehr geringen Teil der betroffenen Hunde tatsächlich zu einer klinisch manifesten Borreliose - die meisten Vierbeiner entwickeln genügend Antikörper und erkranken nicht.

10. Vorbeugung: Wie Du eine Ansteckung mit Borreliose bei Deinem Hund vermeiden kannst

Für Hunde gibt es einen Impfstoff, der gegen einige Borrelien-Arten einen guten, wenn auch nicht 100%igen Schutz bietet. Allerdings kann eine bereits erfolgte Infektion mit den Bakterien durch diese Impfung nicht bekämpft werden, daher sollte unbedingt vor dem Einsatz des Serums ein Test auf das Vorliegen von Antikörpern durchgeführt werden. Die Erstimpfung ist bei Welpen ab der zwölften Lebenswoche möglich und sollte mit dem behandelnden Tierarzt besprochen werden.

Der beste Schutz gegen eine Infektion ist allerdings nach wie vor eine gute und umfassende Prophylaxe gegen Zecken beim Hund. Dazu stehen unterschiedliche, sehr wirksame Mittel als Spot-On-Präparate, Sprays, Halsbänder oder in Tablettenform zur Verfügung, die bei regelmäßiger Anwendung einen Zeckenstich verhindern können.

Zusätzlich sollte der Hund nach jedem Aufenthalt im Freien gründlich auf Zecken untersucht werden. Da die Parasiten nicht unmittelbar zustechen, sondern im Schutz des Hundefells eine geeignete Einstichstelle suchen, können sie oft noch vor dem Stich abgesammelt werden. Und selbst eine bereits festsitzende Zecke überträgt erste Bakterien frühestens nach 16 bis 24 Stunden - wird sie vorher mit Zeckenzange oder -haken entfernt, wird eine Infektion verhindert.

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