Pankreasinsuffizienz bei Hunden

Pankreasinsuffizienz bei Hunden

Die Bauchspeicheldrüse produziert verschiedenste Enzyme, die für den Verdauungsvorgang wichtig sind. Ist die Produktion der Verdauungsenzyme eingeschränkt, kommt es bei Hunden zu teilweise dramatischen Folgen. Wie Sie erkennen, ob Ihr Hund an einer Bauchspeicheldrüsenunterfunktion leidet, erfahren Sie hier. Zudem erhalten Sie Tipps, wie Sie Ihren vierbeinigen Freund durch die Ernährung unterstützen können.

Was ist exokrine Pankreasinsuffizienz? 

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) produziert eine Reihe von wichtigen Enzymen. Unter einer exokrinen Drüse versteht man eine Drüse, welche die produzierte Flüssigkeit durch eine Öffnung abgibt. Die exokrine Funktion des Pankreas besteht darin, das Verdauungssekret an den Dünndarm abzugeben. Die im Sekret enthaltenen Enzyme helfen dabei, die Nährstoffe im Futter aufzuspalten und für den Körper nutzbar zu machen. Neben der exokrinen Funktion verfügt die Bauchspeicheldrüse über eine endokrine Funktion. Das bedeutet, dass sie Hormone produziert, die direkt ins Blut abgegeben werden.

Ist die exokrine Funktion des Pankreas gestört, produziert er nicht genügend Verdauungsenzyme. Dadurch kommt es zu Problemen bei der Verdauung von Nahrung. So ist beispielsweise die Aufnahme verschiedener Nährstoffe gestört, weil diese durch mangelnde Enzyme nur teilweise aufgespalten werden. In der Folge kann der Körper die Nährstoffe nicht richtig resorbieren. Die nicht aufgespaltenen Nährstoffe können die Darmwand nicht passieren und werden unverdaut wieder ausgeschieden. Zudem kann die Vielzahl unverdauter Nährstoffe die Darmflora ins Ungleichgewicht bringen. Es kommt dann zur Bildung von Fäulnisbakterien, die Blähungen und Unregelmäßigkeiten beim Kotabsatz verursachen. 

 

Es kann zu einer Abmagerung des Hundes kommen. Über einen längeren Zeitraum kann es durch exokrine Pankreasinsuffizienz (abgekürzt EPI) zu einer Abmagerung des Hundes kommen. Diese folgt aus einer chronischen Unterversorgung mit Nährstoffen, die der Darm nicht mehr aufspalten kann. 

Um festzustellen, ob eine Störung der exokrinen Funktion der Bauchspeicheldrüse vorliegt, müssen Sie einen Tierarzt aufsuchen. Dieser führt einen TLI-Test durch. Dabei wird gemessen, ob der Körper abwehrend auf das Enzym Trypsin reagiert. Ist das der Fall, gilt eine exokrine Störung als wahrscheinlich. Zusätzlich können Kotuntersuchungen durchgeführt werden. Aus diesen kann der Tierarzt schließen, wie gestört die Aufspaltung der einzelnen Nährstoffe ist.

Symptome einer exokrinen Pankreasinsuffizienz

Im Gegensatz zu anderen Krankheiten sind die Symptome einer kranken Bauchspeicheldrüse recht spezifisch. Durch den Mangel an Verdauungsenzymen kommt es zu Störungen bei der Verdauung. Häufige Blähungen sind ein Anzeichen.

Der Kot ist bei der EPI oftmals voluminöser als normal. Zudem unterscheidet sich die Farbe vom Kot gesunder Hunde: Sie ist sehr hell und sticht ins gelbliche. Die Konsistenz wird als weich beschrieben. Zudem ist Geruch deutlich übelriechend. Durch die verminderte Verdauung muss Ihr Hund zudem häufiger Kot absetzen.

Infolge der unzureichenden Nährstoffversorgung magert der Hund langsam ab. Das geschieht auch, wenn der Appetit gleich bleibt. Horchen Sie am Bauch Ihres Vierbeiners, können Sie gurgelnde Geräusche vernehmen.

Stellen Sie diese Symptome bei Ihrem Hund fest, suchen Sie schnellstmöglich einen Tierarzt auf, um eine Diagnose stellen zu können.

Ursachen einer Bauchspeicheldrüsenunterfunktion

Bei Hunden geht der Unterfunktion meist eine Vorerkrankung aus. Eine häufige Vorerkrankung ist die sogenannte pankreatitische Azinusatrophie. Dabei werden die Enzyme produzierenden Acinuszellen angegriffen. Warum diese schleichende Zerstörung der Zellen auftritt, ist bislang nicht abschließend geklärt. Eine Studie legt einen Zusammenhang mit Entzündungen am Pankreas nahe. Aus diesen kann sich ebenfalls eine Insuffizienz entwickeln.

Die Neigung zur Pankreasinsuffizienz ist außerdem bei manchen Rassen stärker. Insbesondere der Deutsche Schäferhund und Langhaarcollie erkranken deutlich häufiger als andere Hunderassen.

Andere mögliche Ursache für eine Erkrankung können ein Pankreastumor oder andauernde falsche Fütterung sein.

Fütterung von Hunden mit Pankreasinsuffizienz

Leidet Ihr Hund unter einer geringen Produktion von Verdauungsenzymen, müssen diese vermehrt über die Nahrung zugeführt werden. Füttern Sie deshalb enzymreiche Nahrungsmittel, um den Mangel an Enzymen etwas abzufedern. Besonders bieten sich Blättermagen und grüner Pansen an, deren enthaltene Enzyme denen im Hundekörper sehr nahe kommen.

Grundsätzlich hilft es, dem Hund leicht verdauliche Fette und Eiweiße zu füttern. Auf diese Weise erschweren Sie die Arbeit des Verdauungssystems nicht zusätzlich. Weil Getreide für Hunde eher schwer verdaulich ist, sollten Sie bei einer Pankreasinsuffizienz darauf verzichten.

Bieten Sie Ihrem Vierbeiner zudem kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt an. Somit bekommt das Verdauungssystem nicht zu viel Arbeit auf einmal. Wenn das Futter eine leicht breiige Konsistenz hat, kann die Energie zudem darauf verwendet werden, die Nährstoffe zu resorbieren.

Zur Nahrungsergänzung können Sie Kräuter wie Löwenzahn, Fenchel, Rosmarin, Thymian, Petersilie und Dill einsetzen. Andere Nahrungsergänzungsmittel, die viele Enzyme enthalten, sind ebenfalls günstig, z.B. Bierhefe, MSM oder Melasse.


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