Top-Ten-Infos: Ehrlichiose beim Hund

Top-Ten-Infos: Ehrlichiose beim Hund
Zu den gefährlichen Krankheiten, die von Zecken auf Hunde übertragen werden können, gehört auch das sogenannte „Zeckenfieber“, dessen wissenschaftliche Bezeichnung Ehrlichiose ist. Was es damit auf sich hat und warum diese Infektion besonders tückisch ist, erklärt dieser Ratgeber.

1.Das Wichtigste auf einen Blick:

•Ehrlichia canis ist ein Bakterium, das wichtige Blutzellen des Hundes zerstört.
•Die Erreger werden von Zecken übertragen, die vor allem in südlichen Ländern vorkommen.
•Die Übertragung erfolgt innerhalb von drei Stunden nach dem Stich der Zecke.
•Die Symptome sind zunächst unspezifisch mit Fieber, Mattigkeit, Blutungen.
•Die Krankheit verläuft in unterschiedlichen Phasen und kann chronisch werden.
•Für die Diagnose werden verschiedene Blutuntersuchungen durchgeführt.
•Ehrlichiose wird mit einem Antibiotikum behandelt.
•Rechtzeitig behandelt, sind die Heilungschancen gut; chronische Verläufe enden oft tödlich.
•Um einen erneuten Ausbruch zu verhindern, müssen jährlich Kontrollen durchgeführt werden.
•Eine gute Zecken-Prophylaxe, vor allem bei Reisen in den Süden, ist der beste Schutz vor dieser Krankheit.

2.Definition: Was ist Ehrlichiose?

Das Bakterium „Ehrlichia canis“ gehört zur Ordnung der Rickettsien und ist eng verwandt mit dem Erreger der Hundekrankheit Anaplasmose. Genau wie dieser wird Ehrlichia canis durch Zecken übertragen und befällt wichtige Zellen im Blut des Hundes.

Ehrlichien leben und vermehren sich ausschließlich innerhalb von Blutzellen, vor allem befallen sie die weißen Blutkörperchen (Monozyten und Lymphozyten), die unter anderem für die körpereigene Immunabwehr des Hundes zuständig sind. Daher ist ein infizierter Hund besonders anfällig auch für viele weitere Krankheitserreger.

3.Ursachen: Wodurch wird Ehrlichiose beim Hund ausgelöst?

Um einen Hund zu infizieren, benötigen Ehrlichien einen sogenannten Vektor, also einen Zwischenwirt, welcher die befallenen Blutzellen von einem Hund auf einen anderen überträgt. Dabei handelt es sich vor allem um Zecken der Art Rhipicephalus sanguineus, auch bekannt als Braune Hundezecke.

Diese Zeckenart kommt bislang vor allem in den warmen Klimazonen rund um das Mittelmeer vor, weshalb die Ehrlichiose des Hundes im gemäßigten Klima Mitteleuropas nach wie vor als Reisekrankheit angesehen wird.

Besonders nach einem Urlaub mit Hund im Süden treten somit häufiger erste Symptome auf. Allerdings kommt es zum einen durch den Klimawandel und dem damit verbundenen Temperaturanstieg auch bei uns immer häufiger zum Auftreten der Braunen Hundezecke. Zum anderen werden die Parasiten durch Hunde, die aus südlichen Ländern nach Deutschland eingeführt werden, ebenfalls weiter verbreitet.

Vor allem in warmen Innenräumen, etwa in Tierheimen, können Ehrlichien sich über die eingeschleppten Zecken von Hund zu Hund verbreiten. Gut versteckt in Wandleisten, Fußbodenritzen oder anderen schwer zugänglichen Stellen kann Rhipicephalus sanguineus selbst den mitteleuropäischen Winter unbeschadet überleben und sich und gleichzeitig die Krankheitserreger immer weiter verbreiten.

Ein weiterer, wenn auch eher seltener Übertragungsweg für Ehrlichiose bei Hunden ist eine Bluttransfusion von einem Hund auf einen anderen. Sollte eine solche veterinärmedizinische Maßnahme notwendig sein, ist es von besonderer Bedeutung, die Herkunft und den Gesundheitszustand des Spender-Hundes genau zu hinterfragen und überprüfen.

4.Symptome: Woran erkennst Du, dass Dein Hund an Ehrlichiose leidet?

Im Gegensatz zu vielen anderen durch Zecken übertragene Krankheiten erfolgt die Infektion mit Ehrlichia canis bereits innerhalb der ersten drei Stunden nach dem Stich der Zecke. Daher kann selbst eine gründliche Überprüfung des Hundes und die schnellstmögliche Entfernung der Zecke eine Ansteckung fast nicht mehr verhindern.

Nach einer Inkubationszeit von etwa drei Wochen kommt es dann zu ersten, relativ unspezifischen Krankheitssymptomen, die vor allem bei Welpen und jungen Hunden auch schwer sein können.

Wird die Ursache für diese Symptome nicht erkannt, verläuft eine Ehrlichiose-Infektion in drei charakteristischen Phasen: I.Akute Phase: Die ersten Anzeichen einer Infektion mit Ehrlichia canis könnten auch auf zahlreiche andere Krankheiten hindeuten, daher wird die eigentliche Ursache ohne einen genauen Vorbericht mit Hinweisen auf einen Aufenthalt des Hundes im Süden häufig nicht erkannt.

Mögliche Symptome sind Fieber (auch in Schüben immer wiederkehrend), gestörtes Allgemeinbefinden, Gewichtsverlust, häufiges Erbrechen, blasse Schleimhäute, erste punktuelle Blutungen oder auch Nasenbluten, seltener Atembeschwerden oder Muskelzucken.

II.Subklinische Phase: Nach etwa vier Wochen bilden sich die akuten Symptome zunächst zurück und die Krankheit scheint überwunden. Das Immunsystem des Hundes bekämpft die Bakterien, was in einigen Fällen sogar zu einer spontanen Heilung führt.
Häufig werden aber nicht alle Erreger eliminiert, sondern sammeln sich vor allem in blutbildenden Organen wie der Milz oder auch im Knochenmark und befallen immer mehr weiße Blutzellen. Erst nach mehreren Wochen, manchmal sogar erst nach Jahren geht die Krankheit dann in die letzte und leider oft tödliche Phase über.

III.Chronische Phase: Aufgrund der Veränderungen an den Blutzellen kommt es schließlich zu schweren Schäden an unterschiedlichen inneren Organen des Hundes. Zudem ist das Immunsystem des Tieres so geschwächt, dass weitere Infektionen nicht mehr abgewehrt werden können.

Die Symptome variieren je nach Lokalisation der Schädigungen, sind aber häufig sehr ausgeprägt. Dazu zählen unter anderem Appetitlosigkeit mit starkem Gewichtsverlust, Blutungen oder Wasseransammlungen im Gewebe, Schäden an Nieren, Milz oder Knochenmark, Gelenkprobleme bis hin zu Lähmungen, Augenschäden oder Hirnhautentzündung mit schweren Krämpfen, schließlich der Tod des Hundes. Mögliche Symptome bei Ehrlichiose: •Mattigkeit
•Appetitmangel, Gewichtsverlust
•Fieber (immer wiederkehrend)
•Anämie (blasse Schleimhäute)
•punktuelle Blutungen
•Nasenbluten
•Erbrechen
•Lymphknotenschwellungen
•Augenprobleme, plötzliche Erblindung
•Muskelzuckungen
•Lahmheit (aufgrund von multiplen Gelenkentzündungen)
•Krampfanfälle (aufgrund einer Hirnhautentzündung)
•Atemprobleme
•Nierenschäden

5.Diagnose: Welche Untersuchungen macht der Tierarzt?

Da die ersten Krankheitssymptome der akuten Phase meist sehr unspezifisch sind und bei zahlreichen anderen Erkrankungen des Hundes ähnlich auftreten könnten, kann nur ein möglichst genauer Vorbericht des Hundehalters, beispielsweise über einen vorangegangenen Auslandsaufenthalt des Tieres, den Tierarzt auf die richtige Spur bringen.

Auch wenn es sich um einen erst kürzlich aus einem südlichen Land importierten Hund handelt, ist diese Information sehr wichtig. So können möglichst frühzeitig gezielte Untersuchungen von Blutproben (PCR-Tests) durchgeführt werden, mit deren Hilfe bestenfalls bereits vor dem Auftreten erster Symptome ein direkter Erregernachweis gelingen kann.

Zeigt der Vierbeiner bereits Krankheitsanzeichen, finden sich häufig erregerspezifische Antikörper im Blut des Hundes. Zudem lassen sich an den Blutzellen und der Zusammensetzung des Blutes deutliche Veränderungen nachweisen:
•Morphologisch veränderte weiße Blutzellen
•Thrombozytopenie (= verminderte Anzahl an Blutplättchen, erhöhte Blutungsneigung)
•Neutropenie (= verminderte Anzahl der neutrophilen Granulozyten)
•Anämie (= erniedrigter Hämoglobingehalt)
•Hyperglobulinämie (= Anstieg bestimmter Eiweißstoffe im Blut)

Je nachdem, in welcher Phase der Erkrankung sich ein Hund befindet, kann es notwendig werden, die Blutuntersuchungen mehrmals zu wiederholen, um die Diagnose abzusichern.

So ist beispielsweise in der subklinischen Phase häufig kein direkter Nachweis der Bakterien möglich, da sich die Ehrlichien im Gewebe der Milz oder im Knochenmark verstecken. Und ein Nachweis von Antikörpern erfolgt auch, wenn das Immunsystem des Vierbeiners vor längerer Zeit eine Infektion erfolgreich abgewehrt hat - in diesem Fall haben akute Symptome wahrscheinlich eine ganz andere Ursache.

Da andere Infektionskrankheiten bei Hunden ähnliche Symptome hervorrufen können (etwa Anaplasmose, Babesiose oder auch Borreliose), wird der behandelnde Tierarzt immer auch in dieser Richtung untersuchen und entsprechende Tests durchführen. Erst wenn das Vorliegen einer Ehrlichiose zweifelsfrei nachgewiesen werden konnte, kann auch eine gezielte Behandlung eingeleitet werden.

6.Therapie: Was hilft Deinem Hund bei Ehrlichiose?

Zur Behandlung einer akuten Ehrlichiose muss der Hund über mehrere Wochen mit dem Antibiotikum Doxycyclin behandelt werden. Geht es dem Tier gesundheitlich bereits schlecht, können zusätzlich Infusionen zur Stabilisierung des Zustandes beitragen.

In der Folge sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig, um ein Wiederaufflammen der Krankheit zu vermeiden. Bluttests im Abstand von 6-12 Monaten können helfen, rechtzeitig eine erneute Erreger-Aktivität zu bemerken und mit Medikamenten gegenzusteuern.

7.Kosten: So teuer kann eine Behandlung gegen Ehrlichiose werden

Eine Behandlung gegen Ehrlichiose beim Hund ist langwierig, da sich die Erreger häufig in Körpergeweben verstecken und immer wieder zum erneuten Aufflammen der Symptome führen können.

Daher sind häufige Nachuntersuchungen nötig, wodurch die Tierarzt-Kosten hoch sind. Mögliche Kosten einer Untersuchung mit Blutanalyse beim Verdacht auf Ehrlichiose (in Anlehnung an GOT)
Einzelposten 1-facher Satz 2-facher Satz 3-facher Satz
Allgemeinuntersuchung 23,62 Euro 47,24 Euro 70,86 Euro
Blutprobenentnahme 10,26 Euro 20,52 Euro 30,78 Euro
Aufbereitung von Blutproben, z.B. Ausstrich 27,10 Euro 54,20 Euro 81,30 Euro
Blutuntersuchung: Blutausstrich mit Färbung und Differenzierung 15,39 Euro 30,78 Euro 46,17 Euro
Blutuntersuchung: Thrombozytenzählung 7,18 Euro 14,36 Euro 21,54 Euro
Immunologische Schnelltests 30,78 Euro 61,56 Euro 92,34 Euro

8.Versicherung: Wie Du Dich gegen hohe Tierarzt-Kosten absichern kannst

Jetzt absichern und Kosten sparen

Unser Kooperationspartner SantéVet kümmert sich um eben diese Kosten und hat eine wirklich gute Hundekrankenversicherung aufgelegt.

Top 4

  1. Umfassender Schutz: SantéVet erstattet bis zu 85% der Tierarztkosten - egal ob OP, konservative Heilbehandlung, Verordnung von Arzneimitteln oder Physiotherapie.
  2. Hohe Jahresobergrenze: Bis zu 5000€ im Jahr, egal ob für eine oder mehrere Behandlungen.
  3. Schnelle Kostenerstattung: Kostenrückerstattungen erhältst Du gewöhnlich innerhalb von 72 Stunden. Die Tierarztrechnung kannst Du bequem über die SantéVet-App oder das Kundenportal einreichen.
  4. Kein Gesundheitsfragebogen: Für den Abschluss einer Hundekrankenversicherung bei SantéVet brauchst Du vorab keinen Gesundheitsfragebogen einzureichen.

Die Trustpilot Bewertung "Hervorragend" spricht für sich.

Stand 31.12.2022
Wir empfehlen dir ein unverbindliches Gespräch mit den Mitarbeitern zu führen falls du bereits über eine Hundekrankenversicherung für deinen Liebling nachdenkst, denn Krankenversicherung für Hunde bedeutet auch Tierschutz. Oft wird man von den anfallenden Kosten überrascht und kann sich evtl. eine OP oder Vorsorge Kosten nicht leisten.

9.Prognose: Heilungsaussichten und Lebenserwartung

Die Heilungschancen für einen an Ehrlichiose erkrankten Hund stehen umso besser, je früher die richtige Diagnose gestellt und eine Therapie begonnen wird. Dennoch ist eine Prognose bei dieser Krankheit immer schwierig, da es bei sehr vielen Patienten nicht möglich ist, die Erreger vollständig aus dem Körper zu eliminieren.

Kommt es später erneut zum Ausbruch der Krankheit, sinken die Aussichten auf eine Heilung des Hundes deutlich. Und geht die Infektion unbehandelt in die chronische Phase über, endet sie für sehr viele Tiere mit dem Tod, da bereits irreparable Schäden an unterschiedlichen Organsystemen entstanden sind.

10. Vorbeugung: Wie Du eine Ansteckung mit Ehrlichiose bei Deinem Hund vermeiden kannst

Eine Impfung gegen Ehrlichia canis gibt es nicht, daher kann ein Hund nicht vorsorglich gegen die Ansteckung immunisiert werden. Der beste Schutz ist daher eine konsequente Vermeidung der Erregerübertragung, und das kann nur durch einen wirksamen Zeckenschutz erreicht werden.

Da die Übertragung der Bakterien mit dem Zeckenspeichel innerhalb kürzester Zeit nach dem Stich des Parasiten erfolgt, hilft auch das gründliche Absuchen des Hundes nach jedem Spaziergang oft nicht mehr. Es muss also mit spezifischen, antiparasitär wirksamen Medikamenten dafür gesorgt werden, dass Zecken erst gar nicht am Hund ankommen. Über den Tierarzt gibt es unterschiedliche, hoch wirksame Mittel in Form von Sprays, Spot-Ons, Halsbändern oder auch Tabletten, welche in bestimmten Zeitabständen erneuert oder wieder frisch verabreicht werden müssen.

Ganz besonders, wenn ein Aufenthalt mit dem Hund im Süden geplant ist, sollte entsprechende Vorsorge getroffen werden. Wer einen Hund aus südlichen Gefilden adoptieren möchte, sollte am besten darauf bestehen, dass bereits vor der Verbringung des Tieres eine Blutuntersuchung und Anti-Zecken-Behandlung durchgeführt wird. So kann bestenfalls die Einschleppung der Überträger und/oder der Krankheitserreger verhindert werden.

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Bitte beachten Sie, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen

Diese Website ist durch hCaptcha geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von hCaptcha.