Darmerkrankungen bei Hunden
Der Darm ist das wichtigste Verdauungsorgan im Körper. Damit der Organismus als Ganzes funktioniert, ist die uneingeschränkte Funktion des Darms von enormer Bedeutung. Nicht immer jedoch funktioniert das Verdauungsorgan so wie es soll. Wir werden in unserer Artikelserie zu Darmerkrankungen darauf eingehen, welche Darmkrankheiten Ihren Vierbeiner plagen können und welchen Umgang Sie als Halter damit finden.
Darmkrankheiten bei Hunden
Verweigert der Hund die Nahrung, kann dies auf eine Darmerkrankung zurückzuführen sein. Unsere vierbeinigen Begleiter können von einer Vielzahl von Darmerkrankungen betroffen sein. In manchen Fällen ist nur ein Teilabschnitt des Darms betroffen, in anderen der gesamte Darmtrakt von Magenpförtner bis After. Je nach Erkrankung kommen verschiedene Symptome zum Tragen. In vielen Fällen ist Durchfall ein Begleitsymptom.
Wie schon bei den Magenkrankheiten gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, das Tier durch Ernährung zu unterstützen. Bei uns erfahren Sie, was Sie tun können, um Ihrem Hund bei einer bestimmten Krankheit beizustehen.
Wenn die Arbeit des Darmtrakts beeinträchtigt ist, wirkt sich das schnell auf den gesamten Organismus aus. Nicht nur das Immunsystem ist von einem gut arbeitenden Darm abhängig. Jede einzelne Körperzelle wird letztlich mit Nährstoffen versorgt, die vom Darm aus der Nahrung entzogen wurden.
Sie sollten die Darmerkrankung Ihres Hundes daher als ganzheitliches Problem angehen und alle Hebel in Bewegung setzen, um Ihrem Vierbeiner Linderung zu verschaffen. Insbesondere die Ernährung kann einen wichtigen Teil zur Genesung beitragen.
Durchfall bei Hunden
Viele Darmkrankheiten gehen mit dem Auftreten von Durchfall einher. Dieses Phänomen wird in der Medizin Diarrhö genannt. Muss Ihr Hund plötzlich häufiger ein Häufchen machen? Ist die Konsistenz des Kots dabei breiig bis dickflüssig?
Dann liegt die Vermutung nahe, dass Ihr Hund Durchfall hat. Nicht in jedem Fall ist Durchfall ein Hinweis auf eine Darmerkrankung. Beobachten Sie bei den ersten Anzeichen jedoch genau, wie lange die Symptome anhalten. Bei Durchfall muss der Hund häufig Kot absetzen.
Durchfall ist auch für den Organismus eine Herausforderung. Bei Diarrhö passiert der Nahrungsbrei den Darmtrakt schneller. Es bleibt daher weniger Zeit, die Nährstoffe aus der Nahrung zu resorbieren. Hält der Durchfall länger an (über drei Wochen), kann es zu ernstem Nährstoffmangel kommen, der sich zu Schäden im Körper auswachsen kann. Hinzu kommt Austrocknung durch permanenten Flüssigkeitsverlust.
Durchfall an sich ist keine Erkrankung, sondern eine Begleiterscheinung einer Verdauungsstörung. Um diese zu beheben, sollten Sie sich genau mit der Ursache befassen. Je eher die Erkrankung, die zur Diarrhö führt, erkannt wird, umso besser sind die Chancen auf Heilung ohne bleibende Schäden. Oft hilft schon ein Futterwechsel bzw. eine andere Form des Futters bei Darm sensiblen Hunden.
Formen der Diarrhö
Es gibt verschiedene Ausprägungen von Durchfall. Man unterscheidet die Formen anhand ihrer Ursache. Beachten Sie, dass die Ursache hier nicht dazu geeignet ist, eine Diagnose zu stellen. Sie beschreibt lediglich die Mechanismen im Körper, die zu einem erhöhten Wassergehalt im Kot führen.
Osmozische Diarrhö
Bei dieser Form des Durchfalls wird Wasser in den Darm gezogen. Der Stuhl reichert sich so mit Flüssigkeit an. Warum das Wasser vermehrt in den Darm gezogen wird, kann von verschiedenen Faktoren abhängen. Es besteht unter anderem die Möglichkeit, dass nicht aufgenommene Nahrungsbestandteile diesen Mechanismus aktivieren. Andere Möglichkeiten sind Lebensmittelunverträglichkeiten wie Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) oder Medikamente.
Sekretorische Diarrhö
Bei dieser Form des Durchfalls gibt die Darmschleimhaut aktiv Wasser ab. Mitunter kommt es auch vor, dass die Darmschleimhaut vermehrt Elektrolyte (also Salzmoleküle) abgibt. Der Körper zieht daraufhin Wasser aus anderen Körperregionen ab, um die Salze aufzuspalten. Sekretorische Diarrhö kann auf Entzündungen in der Darmschleimhaut hinweisen. Andere Ursachen sind bspw. Einnahme von Medikamenten.
Exsudative Diarrhö
Bei dieser Form des Durchfalls sind meist Entzündungen der Darmschleimhaut die Ursache. Infolgedessen erhöht sich die Durchlässigkeit der Darmwand. Der Stuhl reichert sich daraufhin mit Wasser oder anderen Körpersekreten an. Exsudative Diarrhö produziert schleimigen, mitunter auch blutigen Durchfall.
Hypermotile Diarrhö
Diese Unterform rührt von einer verstärkten Darmperistaltik her. Durch die erhöhte Bewegungsfrequenz passiert der Nahrungsbrei den Darm schneller. Es bleibt für den Darmtrakt daher zu wenig Zeit, um genügend Wasser zu entziehen. Die Konsistenz des Kots ist daher flüssig.
Steatorrhoe
Das auch als Fettstuhl bezeichnete Phänomen tritt auf, wenn der Darm die Fette in der Nahrung nicht ausreichend aufspaltet. Sie werden dann in erhöhter Konzentration wieder über den Stuhl ausgeschieden. Die tieferliegende Ursache sind meist Erkrankungen des Pankreas, er bildet nicht genügend Gallensäure, um die Fettaufspaltung zu gewährleisten.
Ernährung von darmkranken Hunden
Für jede Erkrankung können Sie Möglichkeiten finden, Ihren Hund durch die Ernährung optimal durch die Krankheit zu bringen. Mit der richtigen Zufuhr an Nähr- und Mineralstoffen können Sie über das Futter einen Beitrag dazu leisten, dass sich Ihr Hund schneller erholt.
Diätfutter sind oftmals nicht auf die individuelle Situation Ihres Vierbeiners angepasst und können daher nicht die optimale Versorgung liefern. Stellen Sie die Mahlzeiten Ihres erkrankten Hundes am besten selbst oder unter der Anleitung eines Ernährungsexperten für Hunde her.
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