BARF für Hunde

BARF für Hunde

BARF ist eine besondere Fütterungsart für unsere Vierbeiner: Es werden keine verarbeiteten Lebensmittel verwendet. Zudem bekommt der Hund beim BARFen nur rohes Futter. Durch die besondere Zusammensetzung des Futters erreicht man eine naturnahe, artgerechte Fütterung.

Was ist BARF?

BARF ist eine Methode, sein Haustier mit rohen Zutaten zu füttern. Wofür der Name genau steht, ist nicht eindeutig.

Es gibt verschiedene Bedeutungen, die hinter der Abkürzung stehen:

  • Born Again Raw Feeders (Wiedergeborene Rohfresser)
  • Bones And Raw Foods (Knochen und rohes Futter)
  • Biologically Appropriate Raw Food (Biologisch artgerechtes Rohfutter)
  • Biologisch Artgerechte Rohfütterung

Hinter der Bezeichnung steht der Gedanke, dass man seinen Vierbeiner so ernähren möchte, wie es seiner Art entspricht. Dabei nimmt man sich ein Beispiel am Wolf, dem direkten Vorfahren unserer heutigen Haushunde. Diese verspeisen Ihre Beutetiere mit Haut, Knochen und Innereien. Auf diese Weise bekommen Sie viele wichtige Nährstoffe, z.B. von den pflanzlichen Bestandteilen von Magen- und Darminhalt der Beutetiere. BARF versucht, diese Zusammenstellung von Nährstoffen und Bestandteilen zu imitieren.

Die Idee geht auf den australischen Tierarzt Dr. Ian Billinghurst zurück. Er untersuchte die Zusammenhänge zwischen Hundekrankheiten und industriellen Futtermitteln. Seiner Ansicht nach lag die Ursache vieler Krankheiten in der schlechten Ernährung. Er leitete daraus die Forderung ab: “Gib deinem Hund einen Knochen” (Give Your Dog A Bone). Unter diesem Titel erschien ein Buch, dass die Grundlagen des Barfen darlegt.

Unterschiede zwischen Wolf und Hund

So naheliegend der Gedanke ist, die Ernährung unserer Hunde am Wolf zu orientieren: Es bestehen viele Unterschiede zwischen unseren Haushunden und dem Wolf. Seit die ersten Hunde vor ca. 15.000 Jahren domestiziert wurden, veränderten sich auch ihre Fressgewohnheiten. Wo Wölfe mitunter tagelang ohne Beute überleben mussten, werden Hunde von Ihren Besitzern regelmäßig gefüttert. Da Hunde bis zur Einführung von industriell hergestelltem Futter meist mit Resten gefüttert wurden, haben sich auch Veränderungen im Organismus ergeben. Haushunde sind an eine stärkehaltige Ernährung gewöhnt.

Auch ist die körperliche Aktivität bei vielen Haushunden deutlich geringer als bei ihren wilden Verwandten. Auf diese Faktoren müssen Besitzer reagieren.

Vorteile von BARF

Das Thema BARF ist sehr umstritten: Während die Anhänger auf diese Ernährungsmethode schwören, gibt es auch kritische Stimmen. Eine abschließende Beurteilung ist nicht möglich, da es kaum wissenschaftliche Forschung gibt und jeder Hund unterschiedlich auf die Fütterungsmethode reagiert.

Einige Vorteile von BARF im Überblick:

  • unbehandelte Zutaten: Rohes Fleisch und Knochen sind selten mit Konservierungsstoffen oder Geschmacksverstärkern versehen.
  • genaue Kontrolle der Zusammensetzung: Durch die eigenhändige Zubereitung der Mahlzeit kann der Besitzer die Bestandteile selbst bestimmen. Somit kann er Rücksicht auf die Vorlieben und Bedürfnisses seine Vierbeiners nehmen.
  • Kontrolle der Qualität: Weil Herrchen oder Frauchen selbst die Mahlzeit zubereiten, können Sie sich von der Qualität der einzelnen Zutaten überzeugen.
  • individuelle Nährstoffzufuhr: Je nach den Bedürfnissen des Hundes können einzelne Komponenten ins Futter gegeben werden, um die wichtigen Nährstoffe und Vitamine zuzuführen.

Nachteile von BARF

Auch wenn BARF viele Vorteile bietet, muss berücksichtigt werden, dass es die Ernährung von Hunden eine komplexe Angelegenheit ist. Besonders mit einer hemdsärmeligen Herangehensweise kann man viel Schaden anrichten, der im Ernstfall auf Kosten der Gesundheit Ihres Vierbeiners geht.

Nachteile von BARF im Überblick:

  • hoher Aufwand: Weil jede Mahlzeit frisch zubereitet werden muss, bedeutet eine BARF-Fütterung hohen Aufwand für den Hundehalter.
  • genaue Kenntnis erforderlich: Um eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu ermöglichen, muss der Halter eine genaue Kenntnis von Nährstoffbedarf und Verdauung seines Hundes haben. Bei falscher Fütterung kommt es schnell zu einer Mangelversorgung mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen.
  • Risiko durch Krankheitserreger: Rohes Fleisch birgt ein gewisses Risiko. Es kann Träger von Krankheitserregern sein. Das Tückische: Die Krankheitserreger gefährden weniger den Hund, als die Halter. Gerade Kinder und Schwangere sind durch Salmonellen andere Krankheitserreger gefährdet.

Umstellung der Ernährung auf BARF

Entscheiden Sie sich, Ihren Hund mit Rohfütterung zu ernähren, müssen Sie eine Umgewöhnung einleiten. Weil die Gewebestruktur von ungekochter Nahrung anders ist als die von gekochter, empfiehlt sich eine langsame Umstellung auf Rohkost.

Im besten Fall reduzieren Sie im Verlauf von zwei Wochen den Anteil an verarbeiteter Nahrung im Futter. Im Gegenzug erhöhen Sie den Anteil an rohem Fleisch, Gemüse und Obst immer weiter. Auf diese Weise kann sich das Verdauungssystem Ihres Hundes auf die neue Fütterung einstellen.

Dabei passt sich der Dünndarm an die veränderte Konsistenz des Chymus an und verändert den Ausstoß von Verdauungsenzymen. Wenn die Umstellung erfolgt ist, können Sie Ihrem Liebling Rohfutter füttern. Beachten Sie jedoch, dass Tiere, die an BARF gewöhnt sind, keine gekochte oder anderweitig zubereitete Nahrung bekommen sollten! Das kann die Verdauung durcheinanderwirbeln.

Rohfütterung ist eine Möglichkeit

BARF hat viele Vorteile und ermöglicht es aufmerksamen Hundehaltern, ihre Lieblinge gesund und abwechslungsreich zu ernähren. Die positiven Aspekte umfassen die Möglichkeit der Kontrolle der Nahrungszusammensetzung, individuelle Anpassbarkeit an Bedürfnisse und unbehandelte Nahrungsmittel. Es ist jedoch durchaus möglich, seinen Hund gesund, abwechslungsreich und nahrhaft zu füttern, ohne zu BARFen.

Das Thema ist oftmals Gegenstand heftiger Diskussionen zwischen Gegnern und Befürwortern. Lassen Sie sich als Hundehalter nicht beeinflussen und bilden Sie sich selbst eine Meinung, ob das BARFen zu Ihnen und Ihrem Vierbeiner passt. Wie eine Ernährung durch Rohfütterung exemplarisch aussehen könnte, erfahren Sie im Artikel zum BARF-Plan.


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