Sodbrennen bei Hunden

Sie kennen es sicher, das unangenehme Gefühl, wenn man sauer aufstößt. Dieses Sodbrennen ist auch unseren vierbeinigen Freunden vertraut. Wie Sie erkennen, ob Ihr Hund unter Sodbrennen leidet, erfahren Sie hier. Zudem erhalten Sie Tipps, wie Sie Sodbrennen durch die Ernährung des Hundes vorbeugen und lindern können.

Was ist Sodbrennen?

Tierarzt in blauer Uniform untersucht einen kranken Hund

Unter Sodbrennen versteht man das Phänomen, dass Magensäure in die Speiseröhre gelangt. Die empfindlichen Schleimhäute der Speiseröhre reagieren gereizt auf den Kontakt mit der Säure. Eine Folge sind Schmerzen im Bereich der Speiseröhre und des Rachens. Oftmals kommt es im Zusammenhang mit der Reizung der Speiseröhrenschleimhäute zu einem Aufstoßen, bei dem die Magensäure auch in den Mundraum gelangt.

Unter Sodbrennen werden im Allgemeinen alle Rückflüsse in die Speiseröhre bezeichnet. Mitunter kommt es vor, dass dabei keine oder nur wenig Magensäure in die Speiseröhre gelangt. Dann kommt es womöglich nicht zur Reizung der Schleimhäute und die Symptome sind lediglich Aufstoßen oder Erbrechen.

Die Medizin bezeichnet den Rückfluss von Mageninhalt als “gastroösophagealen Reflux”.  Der Begriff setzt sich aus den griechischen Begriffen für Magen (gaster) und Speiseröhre (ösophagos) sowie dem lateinischen Wort für Rückfluss (reflux).

Symptome von Sodbrennen

Weil sich unsere pelzigen Begleiter nicht verbal äußern können, ist es für Hundebesitzer manchmal schwierig zu erkennen, ob der Hund an Sodbrennen leidet. Es gibt jedoch eine Reihe von Anzeichen, die auf Sodbrennen hinweisen.

Wenn sich Ihr Hund, besonders nach der Nahrungsaufnahme, den Brustkorb leckt, kann dies ein Zeichen für Sodbrennen sein. Der Vierbeiner versucht durch das Lecken den brennenden Schmerz, der durch den Rückfluss von Mageninhalt entsteht, zu lindern.

Stößt Ihr Hund oftmals auf und schmatzt zudem häufig und deutlich wahrnehmbar, können dies ebenfalls Anzeichen darauf sein, dass ein Reflux besteht. Eine übermäßige Speichelproduktion ist eine weitere Begleiterscheinung von Sodbrennen. Sie rührt daher, dass der Rückfluss aus der Speiseröhre wieder in der Mundhöhle landet, was den Speichelreflex anregt.

Kommt es zu häufigen und großen Rückflüssen, fallen die Symptome meist heftiger aus. Es kommt dann vermehrt zum Würgen. Dieser Reizreflex kann sich noch ausweiten, sodass der Hund sich häufig übergibt. Leidet Ihr Hund unter starkem Sodbrennen, besteht mitunter die Möglichkeit, dass er die Nahrungsaufnahme ganz verweigert.

Weitere Symptome, die auf Sodbrennen schließen lassen, sind häufiges Husten und Entzündungen der Schleimhäute im Rachenbereich sowie der Speiseröhre.

Wenn Sie ein oder mehrere dieser Symptome bei Ihrem vierbeinigen Freund wahrnehmen, sollten Sie dringend einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann feststellen, ob die Symptome Begleiterscheinungen von Sodbrennen sind oder von schwerwiegenden Krankheiten ausgehen. Pankreatitis und Gallenkoliken zeitigen ganz ähnliche Symptome, weshalb eine solche Differentialdiagnose von großer Bedeutung ist.

Ursachen von Sodbrennen

Die grundlegende Ursache von Sodbrennen ist ein geschwächter Ösophagussphinkter. Dabei handelt es sich um einen Ringmuskel (auch Schließmuskel), der den Übergang von Speiseröhre zum Magen (die sogenannte Kardia) verschließt. Damit verhindert er, dass Mageninhalt zurück in die Speiseröhre fließen kann. Ist die Kraft des Ösophagussphinkters nicht ausreichend, um den Übergang fest zu verschließen, gerät ein Teil des Mageninhalts zurück in die Speiseröhre.

Eine weitere Ursache für Sodbrennen ist eine beeinträchtigte Peristaltik der Speiseröhre, z.B. bei einer Speiseröhrenerweiterung. Die Muskelbewegungen, welche den Speisebrei in den Magen befördern sollen, sind dabei gestört, sodass Chymus in der Speiseröhre verbleibt und Sodbrennen auslöst.

Mitunter kommt es vor, dass der Körper des Hundes vermehrt Magensäure produziert (z.B. bei einer Magenschleimhautentzündung). Diese Überproduktion kann dazu führen, dass die Magensäure im Bereich der Kardia in die Speiseröhre fließt, wenn sich der Ösophagussphinkter öffnet.

Frau liegt mit ihrem Hund auf der Couch
Um Sodbrennen vorzubeugen, sollte Ihr Hund kein stark gewürztes Futter bekommen. Die oben genannten Ursachen können durch verschiedene Faktoren begünstigt werden. Insbesondere eine falsche Fütterung kann dazu führen, dass die Funktion der Speiseröhre bzw. des Schließmuskels beeinträchtigt wird. Dies kann der Fall sein, wenn über einen langen Zeitraum zu große Portionen, zu fettiges Futter, viel Getreide oder stark gewürztes Futter angeboten werden. Die Temperatur des Futters kann sich ebenfalls negativ auf die Peristaltik auswirken: Vermeiden Sie daher zu heißes oder gefrorenes Futter.

Andere Ursachen, die Sodbrennen begünstigen, können fortbestehender Stress oder eine hormonelle Dysfunktion sein. Stress wirkt sich auf das gesamte Wohlbefinden des Hundes negativ aus und kann insbesondere bei sensiblen Mägen auch Sodbrennen fördern. Eine gestörte Hormonproduktion kann dazu führen, dass im Magen mehr Magensäure produziert wird als notwendig ist, was zum Rückfluss im Bereich der Kardia führt.

Ernährung von Hunden mit Sodbrennen

Zum einen können Sie als Hundebesitzer dafür sorgen, dass das Risiko verringert wird, an Sodbrennen zu leiden. Denn eine falsche Ernährung kann über einen längeren Zeitraum hinweg begünstigen, dass der Schließmuskel am Mageneingang seiner Aufgabe nicht mehr nachkommt. Vermeiden Sie es daher, Ihrem Vierbeiner zu große Portionen zu füttern. Durch eine plötzliche Aufnahme von großen Mengen Nahrung kann der Magen mit der Magensäureproduktion durcheinander kommen. Verteilen Sie die notwendige Futtermenge für Ihren Hund auf mehrere kleine Portionen täglich.

Auch die Temperatur des Futters spielt eine Rolle: Zu heiße oder zu kalte Nahrung kann die Speiseröhre verletzen und die Neigung zu Sodbrennen fördern. Vermeiden Sie es außerdem, Ihrem Hund sehr scharfe oder stark gewürzte Speisen zu füttern.

Sollte Ihr vierbeiniger Freund unter Sodbrennen leiden, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen, um sein Befinden zu verbessern. Verzichten Sie bei der Fütterung auf Trockenfutter, um die empfindliche Speiseröhre nicht zu reizen. Alternativ können Sie das Trockenfutter vor der Fütterung etwa 45 Minuten in warmen Wasser quellen lassen.

Um den Magen nicht zu überfordern, sollten Sie das Futtern für den Hund auf kleinere Portionen aufteilen, idealerweise vier bis fünf am Tag. Verwenden Sie zudem Komponenten für das Futter, die wenige Kohlenhydrate enthalten, fettarm und leicht verdaulich sind. Dazu zählen z.B. Fisch, mageres Fleisch, Blättermagen, Quark, Hüttenkäse und Gemüsebrei.

Zur weiteren Beruhigung des Hundemagens können Sie dem Futter Kartoffelsaft, Heilerde, fein gehackte Nüsse, Gerstengras oder Aloe-Vera-Gel als Nahrungsergänzung zugeben.

4 Kommentare zu „Sodbrennen bei Hunden“

  1. Sobald bei uns im Dorf eine Hündin läufig ist,
    bekommt unser Hovawart-Rüde Sodbrennen und frißt fast nichts.

    Mit Frischkäse und hartem Brot ernährt er sich dann,
    sein Barffutter läßt er komplett stehen;
    genauso angebotenes
    hochwertiges Nassfutter (95 % Fleisch).

    Da Gustav nicht unternähmet ist und topfit ist,
    warte ich bis die „läufige Phase“ vorbei ist.
    lg
    Margit

  2. Guten Tag,

    Ich habe einen kleinen Bolonka (1,5 Jahre alt) der wahrscheinlich unter Reflux/Sodbrennnen leidet. Wir waren schon oft in der Kleintierklinik, er wurde geröntgt mit Kontrastmittel und Endoskopie wurde gemacht. Man sah das die Luftröhre etwas gerötet ist und die Bronchien wenig vergrössert sind. Sonst war alles gut, der Megaösophagus konnte auch ausgeschlossen werden. Die Tierärztin nimmt an das der Schliessmuskel zum Mageneingang etwas zu schwach sein könnte und er unter Sodbrennen leiden könnte. Die Symptome von Lenny sind Aufstossen, meistens nach dem fressen und trinken, vermehrtes schmatzen, husten, häufiges schwer und Leerschlucken. Ist auch schon passiert das etwas hochkam beim Spaziergang, er fing an zu schmatzen und dann kam etwas Flüssigkeit hoch. Die Tierärztin hat uns Omeprazol (gegen Magensäure) und Paspertintropfen ( zur Stärkung des Schliessmuskels) gegeben. Leider musste Lenny erbrechen wegen den Medikamente. Wir haben sie wieder abgesetzt, zurzeit bekommt er Ulmenrinde, manchmal etwas Naturjogurt. Futter gebe ich ein leicht verdauliches von Happy Dog (Neuseeland) Lamm, ich gebe Nass und Trockenfutter zusammen gemischt, ich lasse das Trockenfutter etwas einweichen. Haben Sie mir noch einen Tipp was ich machen könnte? Oder ein Futter das Sie mir empfehlen könnten?

    Vielen lieben Dank im Voraus!

    Mit freundlichen Grüssen
    Manuela Jungo mit Lenny

    1. Hallo Manuela,

      ich würde das mixen des Futters, also Nass,- und Trocken einstellen. Da beide Komponenten zusammen schon bei einem “normalen” Hund zu Problemen führen können (Futter Trocken wird hinuntergeschlungen). Also entweder Trocken oder Nass Füttern 😉

      Futter einweichen ist eine gute Idee, würde versuchen ob es mit einem Sensitiven Futter besser geht. Empfehlen können wir hier:

      Josera SensiPlus

      Ansonsten Futter selber kochen. Allerdings wissen wir auch, dass da nicht immer möglich ist.

      LG Max

  3. Unsere Podenco- Whippetmiy Hündin hat auch manchmal sodbrennen…erst eine gute halbe Stunde nach der Fütterung?
    Sie frisst nur einmal am Tag- abends, da Sie nach der Pubertät das Morgenfutter stehen ließ!
    Auch schon mal, wenn Sie ein stück Rinderkopfhaut genagt hat…Sie schluckt und schmatzt dann und leckt wie besessen ihr Kissen- den Teppich oder einfach den Boden…
    Ich kann Ihr dann anbieten,was ich will,Sie frisst nix ausser Gras

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